Premiere Tanz: Diamonds
Wie verbinden sich Menschen miteinander? Das ist die Frage, der der brasilianische Choreograf Renan Martins und die Unusual Symptoms in ihrer ersten gemeinsamen Arbeit nachgehen. Ausgehend von dem Buch „All about Love“ der Autorin und Schwarzen Feministin bell hooks setzen sie sich mit Beziehungsgeflechten auseinander: Wie verändern sie sich? Gibt es einen Idealzustand?
„Es ist eine Herausforderung, auf eine gute Art und Weise, in ein so großes heterogenes Kollektiv einzutreten und zu versuchen, es zusammenzubringen“, sagt Renan Martins zu seiner Arbeit mit den Unusual Symptoms: „Wir durchlaufen viele verschiedene Versuche, uns zu verbinden und in Beziehung zu treten, manchmal rau, manchmal angenehm und sanft. Es ist ein sehr lebendiger Prozess.“
Auf der Bühne im Kleinen Haus begegnen sich in „Diamonds“ zehn Tänzer:innen in unterschiedlichen Formen des gemeinsamen Tanzes: mal fast zärtlich, mal kämpferisch. Immer verbunden im Nachspüren dessen, was es eigentlich heißt, hier miteinander zu sein.
Renan Martins ist ein brasilianischer Choreograf und Performer. Er begann seine künstlerische Laufbahn als junger Schauspieler in Rio de Janeiro, bevor er im Alter von 17 Jahren für ein Tanzstudium nach Europa zog. Er studierte an der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD) und bei P.A.R.T.S. in Brüssel, wo er erste eigene choreografische Arbeiten entwickelte. Seine erste abendfüllende Produktion „Let Me Die In My Footsteps“ wurde 2016 für das europäische Tanznetzwerk Aerowaves ausgewählt. Seitdem hat er kontinuierlich Arbeiten in verschiedenen Städten in Europa und Brasilien kreiert und aufgeführt. Er ist Mitglied von Sekoia Artes Performatives, einer portugiesischen Produktionsplattform, die seine Arbeiten seit 2018 produziert hat. Neben seiner choreografischen Arbeit hat er als Tänzer und Performer mit Choreograf:innen wie Iztok Kovac, Marysia Stoklosa, Anne Teresa de Keersmaeker, Alexandra Waierstall, Ceren Oran, Daniel Linehan und Peter Savel gearbeitet. Darüber hinaus verbindet ihn eine zehnjährige Zusammenarbeit mit der Choreografin Meg Stuart und ihrer Kompanie Damaged Goods, in deren Produktionen „Violet“, „Atelier III“, „Projecting [Space]“ und „CASCADE“ er mitwirkte. Seit 2021 ist ein enger Mitarbeiter des Dance Theatre Heidelberg, als Gastchoreograf und choreografischer Assistent. Renan Martins unterrichtet regelmäßig an einer Vielzahl von Hochschulen und für Festivals und Kompanien in Europa und Brasilien, u. a. bei Impulstanz, B12, Ballet National de Marseille, Ballet Gaertnerplatz, Danish National School of Performing Arts, Unusual Symptoms/Theater Bremen, Dance Theatre Heidelberg, Danscentrum Stockholm, Tictac Art Center, Antwerp Royal Conservatory, Centro de Artes da Maré/Lia Rodrigues and P.A.R.T.S. Er ist Mitglied von DDE (Diversity in European Higher Dance Education), einer europäischen Initiative in Zusammenarbeit mit P.A.R.T.S. (Belgien), Manufacture (Schweiz) and SKH (Schweden).
Pressemeldung von Theater Bremen