Ich mag Beethoven überhaupt nicht…
Wenn das Francis Poulenc wüsste! Bei der nächsten Kammermusik am Sonntagmorgen am 22. Mai stellen Reinhold Heise und Verena Louis seiner Sonate für Geige und Klavier eine Violinsonate von Ludwig van Beethoven gegenüber. 100 Jahre zuvor hätte so ein Programm für Dissonanz im Konzertsaal sorgen können, denn 1919 sagte der französische Komponist über Beethoven: „Ich mag Beethoven überhaupt nicht, seine Musik ist für mich eine Krankheit, ein Ausdruck körperlicher Schmerzen.“
Heise und Louis setzen sich über Poulencs persönliche Antipathien zum Glück hinweg und erforschen mit Geige und Klavier die Klangwelten der beiden Komponisten. Welche Parallelen oder Kontraste sie dabei entdecken, wird ihr Konzert im Rangfoyer des Theater Bremen offenbaren. Neudeutsch würde man es vielleicht als „Battle“ zweier unterschiedlicher Charaktere bezeichnen, musikalisch dagegen als reizvolle Begegnung zweier stilprägender Komponisten.
In der Reihe Kammermusik am Sonntagmorgen ist die Handschrift der Musikerinnen und Musiker deutlich zu erleben, denn nicht selten werden den Konzertbesuchern persönliche Lieblingsstücke oder eine individuelle Auseinandersetzung mit bestimmten Komponisten oder Themen präsentiert. Die Atmosphäre ist locker, fast familiär. So wundert es nicht, dass die Reihe ihr festes Stammpublikum besitzt, dass sich stetig erweitert.
WAS
Kammermusik am Sonntagmorgen
Poulenc und Beethoven
WANN
Sonntag, 22.5.2022
11.30 Uhr
WO
Rangfoyer im Theater Bremen
Am Goetheplatz 1-3
28195 Bremen
Das Programm
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate für Klavier und Violine op.12 Nr.3
– Allegro con spirito
– Adagio con molt’ espressione
– Rondo Allegro molto
Francis Poulenc (1899-1963)
Sonate pour Violon et Piano
– Allegro con fuoco
– Intermezzo
– Presto tragico
Reinhold Heise Violine
Verena Louis, Klavier
Eintrittskarten
10 Euro; Kinder bis 14 Jahr frei.
Eintrittskarten sind online über www.bremerphilharmoniker.de sowie über Nordwest Ticket (www.nordwest-ticket.de) buchbar und an der Tageskasse Theater Bremen erhältlich.
Quelle Pressemeldung von Bremer Philharmoniker