Premiere Musiktheater „Angels in America“

Premiere Musiktheater "Angels in America

Premiere Musiktheater „Angels in America

Oper in zwei Teilen von Peter Eötvös / Text von Mari Mezei nach dem gleichnamigen Schauspiel von Tony Kushner / Musikalische Leitung William Kelley, Regie Andrea Moses / Premiere am 2. April im Theater am Goetheplatz

New York in den 1980er Jahren: Zwischen ausschweifenden Partys mit Promis, Drogen, schnellem Sex in angesagten Clubs auf der einen Seite und intimen Liebesbeziehungen auf der anderen laufen die Lebens- und Liebesgeschichten von fünf schwulen Männern zusammen. Prior Walter erkrankt an Aids, sein Lebensgefährte Louis verlässt ihn, verliebt sich in Joe, einen Mormonen, der seine Homosexualität bisher verschwieg und sein Coming-Out vor seiner Frau verbirgt. Joe arbeitet für den schwulenfeindlichen Anwalt Roy, der mit Männern schläft und selbst an Aids erkrankt, aber sowohl seine Krankheit als auch seine Homosexualität leugnet. Im Krankenhaus wird Prior Walter dabei hingebungsvoll von Belize gepflegt und verliert sich in Engels-Träumen.

Die Oper „Angels in America“ feierte 2004 in Paris ihre Uraufführung, sie basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Tony Kushner, für das er 1993 unter anderem den Pulitzer Preis bekam. Wie bei einer Netflix-Serie werden die unterschiedlichen Lebensgeschichten aufgemacht und schließlich miteinander verbunden: um den amerikanischen Traum ad absurdum zu führen und um zu zeigen, welche Panik die in den 80er Jahren aufkommende Aids-Epidemie verbreitete. Auf die Bühne im Theater am Goetheplatz bringt die Regisseurin Andrea Moses das Stück, die Musikalische Leitung übernimmt William Kelley.

„Eötvös ist einer der bekanntesten lebenden Komponisten und er hat die Gabe, Geschichten zu finden, die sich wunderbar zur Vertonung eignen“, sagt Brigitte Heusinger, leitende Dramaturgin im Musiktheater: „Natürlich hören wir bei ‚Angels in America‘ neue Musik, aber das musikalische Spektrum ist groß, es gibt Jazz-, Rock- und Musicalelemente, Alltagsgeräusche, irisierende Klangflächen treffen auf Sprechgesang oder Koloraturen. Eötvös versteht es außerdem wirklich gut, die Stimme als Instrument zu nutzen, er baut sie ein in seine Musik.“

Der amerikanische Pianist und Dirigent William Kelley ist seit der Spielzeit 2020/21 Kapellmeister am Theater Bremen, wo er u. a. Janáceks „Jenufa“, „Das schlaue Füchslein“, Leoncavallos „Pagliacci“ sowie den John Lennon-Liederabend „Imagine“ dirigierte und die musikalische Leitung des Familienkonzerts „Der Vogelfänger“ und der Silvestergala „Maybe this time“ inne hatte. Als Dirigent arbeitete er u. a. mit dem Prague Radio Symphony Orchestra, dem Luzerner Sinfonieorchester und dem 21st Century Orchestra zusammen; als Pianist war er zu Gast in der Alice Tully Hall im Lincoln Center, dem Caramoor Festival, dem Festival Janácek Brno, im Warschauer Palast der Kultur und Wissenschaft, im Staatstheater Wiesbaden, der Staatsoper Stuttgart und gab kürzlich, gemeinsam mit dem Tenor Petr Nekoranec, die Uraufführung von Iain Bells „Comfort Starving“. Kelley ist Absolvent der Juilliard School New York und absolvierte Meisterklassen bei David Zinman, Fabio Luisi, Yannick Nézet-Séguin, Nicholas Pasquet, Joyce DiDonato und Emmanuel Villaume.

Andrea Moses, geboren 1972 in Dresden, studierte Schauspielregie und Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin und an der GITIS in Moskau. Von 2009 bis 2011 war sie Chefregisseurin für Oper und Schauspiel am Anhaltischen Theater in Dessau, von 2011 bis 2014 gehörte sie als Leitende Regisseurin zum Team von Jossi Wieler an der Staatsoper Stuttgart. Weitere wichtige Regiearbeiten sind darüber hinaus u. a. „Demetrius“ (Schiller / Puschkin / Hebbel) in Hannover mit dem Faust-Ensemble, „Die Mutter“ (Brecht) am Theater Oberhausen, „Zaide – Adama“ (Mozart/Czernowin) und „Don Giovanni“ am Theater Bremen sowie die Uraufführung von „Die weiße Fürstin“ von Márton Illés im Rahmen der Münchner Biennale. Mit Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnete sie 2015 die Spielzeit an der Staatsoper Unter den Linden im Schillertheater, mit der Uraufführung von „Die Weiden“ von Johannes Maria Staudt und Durs Grünbein präsentierte sie 2018 ihre erste Arbeit an der Wiener Staatsoper. Mit Inszenierungen von Puccinis „Turandot“, Mussorgskis „Chowanschtschina“ und der Uraufführung der Oper „The Circle“ von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave Eggers steht Andrea Moses seit 2009 auch in enger Verbindung zum DNT Weimar, wo sie zu Beginn der Spielzeit 2021/2022 die Operndirektion übernahm. Seit 2015 ist sie zudem Gastprofessorin an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Seit 2012 gibt sie Meisterkurse u.a. an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.

 

Premiere am Sonntag, dem 2. April um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz

 

Musikalische Leitung:                                   William Kelley

Regie:                                                            Andrea Moses

Bühne:                                                           Katja Haß

Kostüme:                                                       Anja Rabes

Licht:                                                             Norman Plathe-Narr

Dramaturgie:                                                Brigitte Heusinger, Malte Ubenauf

 

Mit:                                                                Matteo Cammarata, Stephen Clark, William Ferguson, Alberto Gallo, Constanze Jader, Ulrike Mayer, Mariam Murgulia, Allan Parkes, Martina Parkes, Micha³ Partyka, Matthew Reese, Svenja Schicktanz / Julia Huntgeburth, Marie Smolka, Ian Spinetti, Bruno Vargas, Krassena Velkova, Gabriele Wunderer, Statisterie des Theater Bremen.

Es spielen die Bremer Philharmoniker

Pressemeldung von  Theater Bremen