Premiere Schauspiel: Mach es gut! Geschichte eines Arbeitslebens

Premiere Schauspiel: Mach es gut! Geschichte eines Arbeitslebens

Premiere Schauspiel: Mach es gut! Geschichte eines Arbeitslebens

Der Job als Putzkraft sollte eigentlich nur eine Überbrückung sein. Er schien als ein guter Start in Deutschland, frisch aus Polen kommend, frisch verliebt, dem Mann des Herzens nachgereist, der zum Geldverdienen in eine deutsche Fabrik ging. Und dann kam ein Auftrag zum anderen. Die Beschäftigungsverhältnisse schwanken zwischen Ausbeutung und Intimität, die Aufgaben erweitern sich: erst kommt der Einkauf dazu, dann die Pflege.

In Deutschland arbeiten in über drei Millionen Privathaushalten Putzkräfte, die große Mehrheit schwarz. Knapp fünf Millionen Menschen sind pflegebedürftig. Regisseurin Sylvia Sobottka entwickelt auf Basis von Recherchen und ausgehend vom Leben ihrer Mutter ein Theaterstück, das beispielhaft ist für viele Menschen, die im Dienste anderer stehen: Sie bewegen sich in einem System gegenseitiger Abhängigkeiten, ihre Arbeit ist sowohl körperlich als auch psychisch fordernd. Sobottka betrachtet die Menschen im Reinigungs- und Pflegesektor und fragt: Sie kümmern sich um andere, doch wer kümmert sich um sie?

„Für viele hat das auch mit Scham und Intimität zu tun: fremde Menschen ins eigene Heim zu lassen, zum Putzen oder für die Pflege“, so Dramaturg Stefan Bläske. „Da gibt es Spannungen, nicht nur in Bezug auf Bezahlung und Notwendigkeit. Weil es um Soziales und zutiefst Menschliches geht, ist das ein guter Stoff fürs Theater, den Regisseurin Sylvia Sobottka berührend und poetisch auf die Bühne bringt.“

Sylvia Sobottka, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet. Sie studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und Schauspielregie an der Otto Falckenberg Schule in München. Ihre Arbeiten als Regisseurin und Dramaturgin führten sie u. a. an das Theater Freiburg, Theater Augsburg, Theater Aachen, Theater Luzern, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Dresden. Sie verbindet eine enge Zusammenarbeit mit der Performancegruppe Monster Truck, bei der sie assoziiertes Mitglied ist. Sie entwickelt sowohl theatrale Stadtspaziergänge, biografische Soloperformances oder performative Stückentwicklungen als auch Romanadaptionen und Inszenierungen postdramatischer Theatertexte. Vor allem interessiert sie sich für die künstlerische Sichtbarmachung verschiedener sozialer Wirklichkeiten. Seit 2019 ist sie auch Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste.

Premiere am Freitag, 16. Juni um 20 Uhr im Kleinen Haus.

Regie:                                                            Sylvia Sobottka

Bühne und Kostüme:                                     Lea Dietrich, Viva Schudt

Musik:                                                           Sebastian Schlemminger

Licht:                                                             Daniel Thaden

Dramaturgie:                                                Stefan Bläske

Mit:                                                                Christian Freund, Guido Gallmann, Judith Goldberg, Tina Keseroviæ, Siegfried W. Maschek, Susanne Schrader,

Pressemeldung von  Theater Bremen