Premiere Musiktheater: Winterreise

Premiere Musiktheater: Winterreise
Bild von Julia Schwab auf Pixabay

Premiere Musiktheater: Winterreise

Die „Winterreise“ ist eigentlich eine Institution: Schuberts Vertonung der 26 Lieder von Wilhelm Müller gilt als der klassische, romantische Liederzyklus voller Melancholie und Pathos. Armin Petras will diesen Liederabend nun auf die Bühne im Kleinen Haus des Theater Bremen bringen – und zwar in einer Bearbeitung von Thomas Kürstner und Sebastian Vogel. Petras begreift die „Winterreise“ dabei als eine Art Konzeptalbum, das in jedem Lied ein eigenes Bild öffnet, eine eigene Welt. Während Kürstner und Vogel den Zyklus neu arrangiert und instrumentiert haben, hat der Bühnenbildner Peta Schickart dazu einen Stop Motion Film gezeichnet. Auf der Bühne steht mit Nadine Lehner, Fania Sorel, Christoph Heinrich und Simon Zigah ein aus Schauspiel und Musiktheater gemischtes Ensemble.

„Was bei Schubert noch das den eigenen Schmerz ins Zentrum stellende, oft narzisstische Selbstgespräch eines von seiner Liebsten verlassenen Mannes ist, wird durch die neue Besetzung und Instrumentierung zu einem polykontextuellen, polyamourösen Möglichkeitsraum,“ erläutern Thomas Kürstner und Sebastian Vogel: „Der Monolog wird von den Protagonist:innen, zwei Frauen und zwei Männern, zu einem Gespräch, zu einer Art Versehnsuchtung über den schönen Kummer des Verlassenwerdens, über Tod und den Schmerz des Fehlens in der Welt, über die Liebe, das elende Warten und das Begehren.“

Sebastian Vogel und Thomas Kürstner arbeiten als Komponisten, Musiker und Performer zusammen. 2003 bis 2007 waren Kürstner/Vogel als Komponisten und Hausmusiker am Burgtheater Wien. Sie komponierten zahlreiche Bühnenmusiken u. a. für das Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus Hamburg, die Salzburger Festspiele, Schauspiel Köln, Schaubühne Berlin, Deutsches Theater Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Nationaltheater Sibiu (Rumänien), Münchner Kammerspiele, Burgtheater Wien. 2011 entstand die Musik zur Verfilmung von Juli Zehs Roman „Schilf“. Kompositionsaufträge führten sie u. a. an die Staatsoper in Berlin sowie an das Theater Bremen. Hier wurde 2014 ihre erste Oper „Anna Karenina“ uraufgeführt. 2018 komponierten sie, ebenfalls für das Theater Bremen, das Musiktheater „Wahlverwandtschaften“. Viele Produktionen, an denen sie beteiligt waren, wurden zum Berliner Theatertreffen und zahlreichen internationalen Festivals (u. a. Festival d’Avignon, Ibero-American Theatre Festival of Bogota) eingeladen. Zudem sind Sebastian Vogel und Thomas Kürstner als Hörspiel- und Filmkomponisten tätig – sowie für Kunstfilmprojekte und Videoperformances. Seit 2019 sind sie ständige Gäste am Schauspielhaus Zürich.

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Lukas Ziesché ist seit Beginn der Spielzeit 24/25 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Bremen. Von 2021 bis 2024 war er in derselben Position am Theater Pforzheim engagiert und erarbeitete hier ein breites Repertoire und dirigierte zahlreiche Aufführungen. 2023 leitete er die Uraufführung des Musicals „Jugend ohne Gott“ von Philipp Gras. Bei den Opernfestspielen Heidenheim 2022 hatte er die Leitung der Uraufführung der Kinderoper „WURST“ von Sebastian Schwab inne. Nach seinem Schulmusikstudium an der HfM Franz Liszt Weimar studierte Lukas Ziesché von 2017 bis 2021 Orchesterdirigieren an der HfM Detmold. Bereits während seines Studiums sammelte er erste Theatererfahrungen, etwa als Korrepetitor und Chordirektor für die Junge Oper Rhein-Main. Er arbeitete mit Orchestern wie der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Symphonischen Orchester des Landestheater Detmold, der Badischen Philharmonie Pforzheim und der Philharmonie Südwestfalen. Darüber hinaus ist er Korrepetitor von Gesangsmeisterkursen und Liedpianist.

Armin Petras studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Von 1999 bis 2002 war er Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel, im Anschluss daran wurde er als Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt engagiert und leitete dort drei Jahre die Spielstätte in der Schmidtstraße. Im Jahr 2006 übernahm er die Intendanz am Maxim Gorki Theater Berlin. In den Spielzeiten 13/14 bis 17/18 leitete er als Intendant das Schauspiel Stuttgart. Neben seiner inszenatorischen Tätigkeit ist Petras auch als Autor von Bühnenstücken unter dem Pseudonym Fritz Kater bekannt. Petras war ab der Spielzeit 18/19 bis 21/22 Hausautor und Hausregisseur am Theater Bremen. Er inszenierte in den vergangenen Spielzeiten im Musiktheater u. a. „Anna Karenina“, „Lady Macbeth von Mzensk“, „Die tote Stadt“,„Jenůfa“ und „Pique dame“, außerdem schrieb er das Libretto für die spartenübergreifende Musiktheaterproduktion „Wahlverwandtschaften“ in der Regie von Stephan KimmigSeit der Spielzeit 22/23 leitet Armin Petras – gemeinsam mit Franziska Benack und Philipp Rosendahl – das Schauspiel am Staatstheater Cottbus.

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Premiere am Samstag, dem 7. Dezember um 19:30 Uhr im Kleinen Haus

Pressemitteilung von: Theater Bremen