Premiere Musiktheater: Die Krönung der Poppea (L’Incoronazione di Poppea)

Premiere Musiktheater: Die Krönung der Poppea (L’Incoronazione di Poppea)

Premiere Musiktheater: Die Krönung der Poppea (L’Incoronazione di Poppea)

Opera musicale in drei Akten von Claudio Monteverdi / Text von Giovanni Francesco Busenello / Musikalische Leitung Christoph Spering / Regie Tatjana Gürbaca/ Premiere am 18. Juni im Theater am Goetheplatz

Intrigen, Machtgier, Sex und Crime: Als der 75-jährige Claudio Monteverdi sich an seine letzte Oper setzt, sucht er sich einen Stoff, der schon seit der Antike begeistert: Poppea ist schön, verführerisch und machthungrig, Kaiser Nero so übersättigt von Macht und Besitz, dass er fast nichts mehr fühlen kann. Um ihn in einen Nervenkitzel zu bringen, braucht es einiges … und ein blutiges Spiel beginnt, bei dem Nero alles dafür tut, um Poppea zu seiner Kaiserin zu machen. Monteverdi und sein Librettist Busenello zeichnen in dieser Oper ein schonungsloses Psychogramm einer narzisstischen Gesellschaft, in der Lust, Ehrgeiz und Egoismen regieren und ein Menschenleben nur noch wenig wiegt.

„Es ist aufregend, wie Monteverdi aus dem Geist der Renaissance heraus historischen Persönlichkeiten neues Leben einhaucht“, sagt Tatjana Gürbaca, die „Die Krönung der Poppea“ in Bremen auf die Bühne im Theater am Goetheplatz bringen wird: „Als shakespearehafte Figuren treten sie uns mit ihren Gefühlen, Sehnsüchten und Abgründen entgegen: Kaiser Nero, das übersättigte und dabei so liebesbedürftige Kind, und die brillante Poppea mit ihrem unstillbaren Ehrgeiz stehen als Paar im Mittelpunkt der Intrigen am römischen Hof. Am Ende triumphiert Amor auf die allerschrecklichste Art.“

Mit Christoph Spering steht ein Spezialist für Alte Musik am Pult der Bremer Philharmoniker, der mit dieser Arbeit sein Debüt in Bremen gibt. Gürbaca hingegen ist hier gern gesehener Gast: Sie inszenierte in den vergangenen Jahren bereits „Simplicius Simplicissimus“, „Don Giovanni“ und zuletzt „Das schlaue Füchslein“.

Christoph Spering ist als einer der ersten Dirigenten schon in den 1980er Jahren mit Aufführungen von Werken des 18. und vor allem des 19. Jahrhunderts im historisch informierten Aufführungsstil hervorgetreten. Seinen internationalen Schlüsselerfolg hatte er mit der Erstaufführung der von ihm wiederentdeckten Mendelssohn‘schen Fassung von Bachs „Matthäus-Passion“. Gastspiele führten ihn in bedeutende Konzerthäuser u. a. in Amsterdam, Lissabon, Luxemburg, Madrid, Paris, Wien und Tel Aviv. Neben zahlreichen konzertanten Opernaufführungen betreute er auch viele Opernproduktionen u. a. in Köln, Paris und Bilbao und war zu Gast bei den Dresdner Musikfestspielen, den Schwetzinger Festspielen, dem Bachfest Leipzig, beim Beethovenfest Bonn sowie 2017 zur Eröffnung der Internationalen Händelfestspiele Halle. Im sinfonischen Bereich gastierte Spering mit vielen nationalen und internationalen Sinfonieorchestern. Zusammen mit dem Neuen Orchester hat er in diversen Konzert-Zyklen erstmals sämtliche Sinfonien von Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Johannes Brahms mit Originalinstrumentarium interpretiert. Aus der Zusammenarbeit mit einer Reihe von bedeutenden Labels sind seit den 1990er Jahren über 35 CD-Einspielungen hervorgegangen; zahlreiche Aufnahmen sind mit Preisen der deutschen und europäischen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden.

Tatjana Gürbaca studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und besuchte Meisterkurse u. a. bei Ruth Berghaus und Peter Konwitschny. 2000 gewann sie den internationalen Regiewettbewerb „Ring Award“ in Graz, woran sich ihre Inszenierung von Puccinis „Turandot“ an der Oper Graz anschloss. Es folgten Engagements an Häusern wie der Staatsoper Unter den Linden, Deutschen Oper Berlin, Volksoper Wien, Oper Graz, Oper Leipzig, Deutschen Oper am Rhein, Norske Opera in Oslo, dem Prinzregententheater München, Festspielhaus Baden-Baden und den Schwetzinger Festspielen. Für die Inszenierung von Wagners „Parsifal“ an der Vlaamse Opera Antwerpen wurde sie 2013 von der Zeitschrift Opernwelt zur „Regisseurin des Jahres“ gekürt und 2014 in London mit dem International Opera Award in der Kategorie „Anniversary Production (Wagner)“ ausgezeichnet. Von 2011 bis 2014 war Tatjana Gürbaca Operndirektorin am Staatstheater Mainz. In den vergangenen Spielzeiten inszenierte sie am Opernhaus Zürich, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein, an der Oper Köln, am Theater an der Wien, an der Vlaamse Opera Antwerpen sowie am Aalto-Musiktheater Essen. In den vergangenen Spielzeiten inszenierte Tatjana Gürbaca am Theater Bremen u. a. „Simplicius Simplicissimus“, „Don Giovanni“ und zuletzt „Das schlaue Füchslein“.

Premiere am Sonntag, dem 18. Juni um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz

Musikalische Leitung:                                   Christoph Spering

Regie:                                                            Tatjana Gürbaca

Bühne und Licht:                                           Klaus Grünberg

Kostüme:                                                       Silke Willrett

Mitarbeit Bühne:                                           Anne Kuhn

Mitarbeit Kostüm:                                        Carl-Christian Andresen

Chor:                                                             Alice Meregaglia
Dramaturgie:                                                Caroline Scheidegger

Pressemeldung von  Theater Bremen