Premiere Musiktheater – Der 35. Mai
Musical-Fans werden in dieser Spielzeit im Theater Bremen glücklich: Im Kästner-Jahr (in dem der Autor sowohl 125 Jahre alt werden würde, als auch vor genau 50 Jahren verstorben ist) bringt das Theater sein recht unbekanntes Werk „Der 35. Mai“ auf die Bühne. Eine Uraufführung und ein Auftragswerk, mit Musik und Liedtexten von Martin G. Berger, Jasper Sonne und Michael Ellis Ingram – und mit garantierten Ohrwürmern. Berger, dessen letzte Musical-Uraufführung in Hannover gerade in zwölf von insgesamt 16 Kategorien für den Deutschen Musical Theater Preis 2024 nominiert wurde, führt auch Regie.
Erzählt wird die Geschichte von Konrad. Er ist gut in Mathe, aber schlecht im Aufsatzschreiben. Und jetzt soll er einen Text über die Südsee schreiben. Furchtbar! Wie gut, dass Onkel Ringelhuth überaus unternehmungslustig ist und gerade ein singendes, steppendes Zirkuspferd vorbeikommt, das beherzt einen Ortstermin anberaumt: Der Beginn einer Reise, zuerst durch den Schrank ins Schlaraffenland, dann zu einer Rittergesellschaft mit kräftemessenden Männern, durch eine verkehrte Welt, in der Kinder ihre missratenen Eltern erziehen, und vorbei an einer vollautomatisierten Stadt,bis sie in einer Welt landen, in der einfach alles möglich ist und die nur ein einziges Datum kennt: den 35. Mai.
„Erich Kästner war der Meister der Gesellschaftskritik im leichtfüßigen Gewand – und genau das ist für uns das Potential von Musical!“, so Martin G. Berger: „Denn auch mit Humor, eingängigen Melodien und Tanz können wichtige Fragen unseres Zusammenlebens aufgeworfen werden. Kästners ‚35. Mai‘ ist schon als Roman eine lebenskluge Revue und wir bringen ihn jetzt als Hommage an die großen Orchester-Musicals von ‚Hello, Dolly!‘ bis ‚Mary Poppins‘ auf die Bühne des Theaters Bremen!“
Stefan Klingele begann seine Laufbahn am Nationaltheater Mannheim, wechselte als Dirigent ans Staatstheater am Gärtnerplatz München und 1999 als Erster Kapellmeister nach Bremen, wo er 2006 den Kurt-Hübner-Preis erhielt. Das Theater wurde in der Spielzeit 06/07 mit Klingele als Interims-Chefdirigent von der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres” gewählt. Daneben gastierte Klingele bei vielen Theatern und Orchestern, darunter regelmäßig an den Opernhäusern Stockholm, Dresden, Frankfurt, Stuttgart, der Deutschen Oper am Rhein und der Komischen Oper Berlin. Nach sieben Jahren als Musikdirektor und Chefdirigent an der Musikalischen Komödie in Leipzig ist Stefan Klingele seit Sommer 2022 in gleicher Position wieder zurück in Bremen und zeichnete hier bisher für die musikalische Leitung von Straussʼ „Ariadne auf Naxos“ und „Salome“, Adamsʼ „Dr. Atomic“, Verdis „Macbeth“ und zuletzt Wagners „Lohengrin“ verantwortlich.
Martin G. Bergers Arbeit als Regisseur, Autor und Übersetzer führten ihn in den gesamten deutschsprachigen Raum, u. a. ans Theater Basel, die Staatsoper Hannover, das Staatstheater Kassel, das Theater Bremen, die Oper Dortmund und das Theater an der Wien. Für seine Regie-Arbeiten in Oper, Operette, Musical und spartenübergreifenden Projekten wurde Berger u. a. mit dem FAUST für die „Beste Regie Musiktheater“, dem „Deutschen Musical-Theater Preis“ für „Beste Regie“, dem „Orpheus für besondere Verdienste um die Operette“ und dem „Karan Armstrong Preis der Götz Friedrich Stiftung“ ausgezeichnet. Martin G. Bergers Arbeiten als Autor und Übersetzer wurden u. a. von der Oper Frankfurt, der Komischen Oper Berlin, dem Staatstheater Darmstadt und vielen weiteren Bühnen aufgeführt.
Premiere am Sonntag, dem 20. Oktober um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz