Theater Bremen-Produktion „Harmonia“ bekommt den renommierten Rudolf Lábán-Preis!
„Diese Tanzproduktion sollte nicht (nur) Gegenstand einer Laudatio sein, sondern einer gründlichen, eingehenden Untersuchung“, das sagte gestern Abend Tanzkritiker Csaba Králl bei der Preisverleihung des Rudolf Lábán-Preises in Budapest. Nur drei Stücke waren dafür nominiert und die Choreografin Adrienn Hód mit ihrem Team hat ihn für die Theater Bremen Produktion „Harmonia“ entgegen genommen. Die Produktion der hauseigenen Tanzkompanie Unusual Symptoms mit der ungarischen Choreografin Adrienn Hód bei der behinderte und nicht-behinderte Tänzer:innen gemeinsam auf der Bühne stehen, war als Koproduktion mit Trafó House of Contemporary Arts und OFF Foundation gleich nach der Premiere im Februar 2022 in Bremen auch zwei Mal in Budapest zu sehen. Danach ging es zum Tanzkongress in Mainz, zur internationalen tanzmesse NRW in Düsseldorf, zur Tanzbiennale in Heidelberg und im kommenden Juni zu den Potsdamer Tanztagen. „Was Adrienn Hód und ihre Kolleg:innen in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Team und den Tänzer:innen von Unusual Symptoms / Theater Bremen auf die Beine gestellt haben, ist ein neues, auch im internationalen Vergleich herausragendes Kapitel in der Reihe von Arbeiten mit mixed-abled Ensembles“, so Krall weiter in der Laudatio, „auf Hóds Bühne herrscht völlige Gleichberechtigung: Wir sind nicht nur Zeug:innen der Grenzüberschreitungen der Performer:innen mit nicht-normativen Fähigkeiten, sondern werden auch mit der Zerbrechlichkeit und Fehlbarkeit von Tänzer:innen mit normativem Körperbau konfrontiert, oft in Situationen, in denen sie von ihren behinderten Kolleg:innen lernen können.“
Auch in Bremen ist die Freude über die internationale Anerkennung groß, Michael Börgerding, Intendant Theater Bremen: „Ein Prophet gilt nichts in seiner Heimatstadt, heißt es im Neuen Testament. Das ist bei Unusual Symptoms natürlich ganz anders. Unsere innovative Tanzsparte hat sich im Lauf der Jahre ein festes und nicht nur junges Publikum erobert, fast eine Fangemeinde. Umso schöner, dass gerade Einladungen für Gastspiele in der ganzen Welt eintrudeln – und jetzt kommt der Lábán-Preis dazu. Von meiner Seite aus: herzlichen Glückwunsch!“
Der Rudolf Lábán-Preis ist einer der wichtigsten Tanzpreise Ungarns, er wurde 2005 vom Trafó und dem MU Theatre ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich von einer Kritiker:innenjury an herausragende Persönlichkeiten und Arbeiten der Tanzszene verliehen. Unterstützt wurde „Harmonia“ durch das Nationale Performance Netz Koproduktionsförderung Tanz – gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – und das Goethe-Institut Ungarn.
Pressemeldung von Theater Bremen