Premiere Junge Akteur:innen: Hamlet

Premiere Junge Akteur:innen: Hamlet

Alle kennen Hamlet – oder glauben es zumindest. „Sein oder Nichtsein“ sind wahrscheinlich die berühmtesten Zeilen der Theatergeschichte, und das Bild des melancholischen Prinzen mit dem Totenschädel in der Hand hat sich tief ins kulturelle Gedächtnis eingeprägt. Shakespeares Klassiker wird im Theater Bremen jetzt von den Jungen Akteur:innen in einer Fassung von Joanna Praml und Dorle Trachternach auf die Bühne ins Kleine Haus gebracht. Praml, die auch Regie führt und deren energiegeladene und berührende Überschreibungen an vielen Theatern in Deutschland und der Schweiz zu sehen sind, probt mit den zehn jungen Akteur:innen zwischen 15 und 21 Jahren seit Januar regelmäßig.

„Uns reizt es, die klassischen Stoffe mit der Lebensrealität der jungen Menschen zu verknüpfen“, beschreibt Dorle Trachternach, die die Produktion auch als Dramaturgin begleitet, ihre Arbeitsweise: „Hamlet ist jung. Er steht kurz vor dem Abschluss seines Studiums in Wittenberg, bereit, ins Leben aufzubrechen – doch plötzlich wird er zurück in die Familie gezogen, mit einer Aufgabe konfrontiert, auf die er nicht vorbereitet ist. Seine Pläne, sein selbstbestimmtes Leben geraten ins Wanken. Diese existenzielle Verunsicherung, das Ringen um Identität, Sinn und Richtung – das sind Fragen, die Jugendliche heute ebenso umtreiben.“

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Joanna Pramls Inszenierung möchte „Hamlet“ in einen Dialog mit der Gegenwart bringen: Junge Menschen auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt, die ihnen oft widersprüchliche Anforderungen stellt. Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie finde ich meine Haltung zu einer Gesellschaft, die aus den Fugen geraten scheint?

Joanna Praml ist Deutsch-Französin, 1980 in Offenbach am Main geboren, war nach einer Schauspielausbildung zwei Jahre festes Ensemblemitglied am Theater Marburg. Seit 2007 arbeitet sie als Regisseurin und entwickelt vor allem mit nicht-professionellen jungen Darsteller:innen Inszenierungen zu unterschiedlichen Themen. Ihr Schwerpunkt liegt auf Überschreibungen von Klassikern, die sie mit der Lebenswirklichkeit junger Menschen in Verbindung setzt. Arbeiten entstanden u. a. am Deutschen Theater Berlin, Staatstheater Nürnberg, Staatsschauspiel Dresden, Düsseldorfer Schauspielhaus und Schauspiel Bern. Ihre Inszenierungen wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Drei-Generationen-Projekt „Wenn du nicht mehr da bist“, in denen sie Jugendliche, deren Eltern und Großeltern zusammen auf die Bühne brachte, war beim Theatertreffen der Jugend 2014 zu sehen. Für ihre Inszenierung „Ein Sommernachtstraum“ am Düsseldorfer Schauspielhaus wurde sie für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ 2017 in der Kategorie Regie nominiert. Die Überschreibung „Die Räuber“ am Deutschen Theater wurde zu den Schillertagen 2022 eingeladen, „Peer Gynt“ zum Augenblick Mal! 2025. „Romeo und Julia“ wurde im Jahresheft von Die deutsche Bühne als herausragende Inszenierung der Spielzeit 23/24 gewürdigt.

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Premiere am Samstag, dem 26. April um 19:30 Uhr im Kleinen Haus

Pressemitteilung von: Theater Bremen