Oldenburg bekommt ein weiteres Frauen- und Kinderschutzhaus

Oldenburg bekommt ein weiteres Frauen- und Kinderschutzhaus

Oldenburg bekommt ein weiteres Frauen- und Kinderschutzhaus

Oldenburg. Oldenburg bekommt ein weiteres Frauenhaus. Dieses soll als Ergänzung zum bereits bestehenden Autonomen Frauenhaus dienen und nach dem niederländischem Vorbild eines „Oranje Huis“ – mit öffentlich bekannter Adresse, gut sichtbar und nicht vor der Allgemeinheit versteckt – eingerichtet werden. „Es ist enorm wichtig, dass diese Anlaufstelle für Frauen und Kinder in Not weithin sichtbar ist – und dass die Betroffenen wissen, wo sie im Zweifel Hilfe und Unterstützung bekommen. Hier sollen sie mit offenen Armen empfangen werden und sich sicher fühlen. Wir wollen mit einem offenen Konzept dazu beitragen, das Thema ‚Häusliche Gewalt‘ zu enttabuisieren und gesellschaftliche Debatten anzustoßen“, betont Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Derzeit Mangel an Plätzen

Die Notwendigkeit zur Errichtung einer weiteren Schutzeinrichtung dieser Art im Stadtgebiet ergibt sich aus dem Mangel an Frauenhausplätzen. Im Jahr 2022 konnten im Autonomen Frauenhaus 152 Frauen mit ihren fast 300 Kindern nicht aufgenommen werden. Im vom Gleichstellungsbüro erarbeiteten „Kommunalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen* und Häusliche Gewalt“, der vom Rat der Stadt Oldenburg im September 2020 beschlossen wurde, werden weitere notwendige Maßnahmen zum Schutz von Frauen, Männern und Kindern vor geschlechtsspezifischer Gewalt beschrieben.

Träger gefunden, Standort noch offen

Das Frauenhaus des Johanniter-Ordens soll über ein offenes Konzept verfügen. Hierzu gibt es regelmäßige und konstruktive Gespräche zwischen Verwaltung und dem Vorhabenträger, um das Projekt voranzutreiben. Die inhaltliche Arbeit ist bereits weit fortgeschritten und wird in den nächsten Monaten finalisiert. Ein möglicher Standort für das neue Frauen- und Kinderschutzhaus wird derzeit geprüft.

Offenes und dennoch sicheres Konzept vorgesehen

Vorgesehen ist die Veröffentlichung der Adresse und eine enge Vernetzung mit Beratungsstellen aus dem Stadtgebiet, die nach Bedarf Beratungen im Haus durchführen können. Hierfür ist ein eigener Raum vorgesehen, der getrennt von den Wohnbereichen zugänglich ist. Die Wohnbereiche sind ausschließlich für die Bewohnerinnen und ihre Kinder sowie die Mitarbeiterinnen betretbar – hier ist der Eintritt weiterer Personen nicht erlaubt. Um trotz der Bekanntheit der Adresse eine hohe Sicherheit für die Bewohnerinnen und ihre Kinder zu gewährleisten, wird unter anderem mit Sicherheitsschleusen, einem speziellen Schließsystem und einer 24-stündigen Anwesenheit des Personals geplant. Kinder und Jugendliche erhalten jeweils einen eigenen Bereich, inklusive Außenbereich.

Über die Finanzierung des Betriebs

Die Finanzierung des Betriebs wird über die Zahlung entsprechender Tagessätze geregelt. Hierzu wird eine Vereinbarung mit dem Amt für Teilhabe und Soziales geschlossen, in welcher die Höhe der Tagessätze (Betreuungskosten und Kosten der Unterkunft) festgeschrieben und nach Bedarf angepasst wird. Geplant wird derzeit mit zehn Frauen- und maximal 20 Kinderplätzen.

Sie möchten mehr erfahren?

Weitere Informationen gibt es auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/gleichstellung ».

Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg