Der Lichtverschmutzung begegnen
Zum „Tag der Physik“ (02.10.24) macht die mobile Sternwarte Station in Oldenburg an der Carl von Ossietzy Universität. Eingebunden in das Programm haben angehende Student:innen damit die Möglichkeit, sich mittels Führung nicht nur über einzelne Studiengänge, sondern auch über „Licht aus!“ zu informieren. Dieses Projekt der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) soll per Sternwarte und Dark Sky-Guides für das Thema der Lichtverschmutzung sensibilisieren.
Seit Juni 2023 bringt das Tiny Observatorium Universum und Astronomie zu den Menschen auf der Ostfriesischen Halbinsel, am „Tag der Physik“ ist es auf dem Campus Wechloy zu Gast. Bei der mobilen und begehbaren Sternwarte, einem aufwendig umgebauten Trailer, handelt es sich um das Ergebnis einer Kooperation zwischen der LEB und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, entstanden im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2023 − „Unser Universum“.
„Das Interesse ist nach wie vor hoch und deswegen möchten wir diesen besonderen Lernort nun gezielt für das wichtige Thema der Lichtverschmutzung nutzen“, erläutert LEB-Projektleiterin Dr. Natalie Geerlings. Diese vielfach noch unbekannte, aber weitreichende Problematik werde noch oft unterschätzt, obwohl ein Übermaß an Lichtemissionen nachweislich die natürliche Dunkelheit beeinträchtige und sich damit in vielfältig negativer Weise auf Tiere, Pflanzen und den Menschen auswirke. Ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung, macht deswegen das Projekt „Licht aus!“ auf die Beeinträchtigungen durch Lichtverschmutzung verstärkt aufmerksam. Nach dem Auftakt in Bremerhaven und der Präsentation an der Universität sind die nächsten Bestimmungsorte des Mobils Wiesmoor (ab 04.10.), Cloppenburg (ab 01.11.) und Visquard (ab 12.11.).
Die besonderen Geräte für entsprechende Messungen und Nachweise haben Professor Björn Poppe und sein Team von der Universität Oldenburg an Bord: „Wir werden an den jeweiligen Standorten sowohl die aktuelle Himmelsverschmutzung festhalten als auch mit Hilfe eines speziellen Messinstrumentes auf einem Satelliten die Entwicklung der Lichtemissionen in der jeweiligen Region abschätzen können.“ Darüber hinaus sollen die Instrumente auf dem Tiny Observatorium die Daten direkt in zwei internationale Messnetze einspeisen, um so die Himmelshelligkeit direkt mit der vieler anderer Orte in Europa vergleichen zu können.
Ergänzend zu den Messungen sowie deren Dokumentation und Bewertung werden Bildungsangebote die Auswirkungen der Lichtverschmutzung verdeutlichen und zeigen gleichzeitig Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung auf. Parallel dazu werden ab November erneut sogenannte Dark Sky-Guides ausgebildet und zu diesem Thema geschult, damit sie es später in ihre Sternführungen integrieren können.
Hintergrund Dark Sky-Guides
Die Ausbildung zum Dark-Sky Guide besteht aus insgesamt 40 Unterrichtseinheiten (exkl. Selbststudienzeiten) mit unterschiedlichen Dozent:innen in verschiedenen Formaten. Vermittelt werden u.a. biologische und astronomische Fachkenntnisse sowie der Umgang mit notwendigen Instrumenten und Utensilien für die Planung und Durchführung einer nächtlichen Beobachtung. Einen Kernbereich stellen im Rahmen von „Licht aus!“ Kenntnisse über Lichtverschmutzung, deren Auswirkungen und Möglichkeiten ihrer Vermeidung dar. Der erste Kurs startet mit einem Workshop an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg am 23.11.2024 und an zwei Tagen im Januar (24.+25.1.25) an der Küste. Zum Abschluss des Lehrgangs erstellen die zukünftigen Sternführer:innen eine Hausarbeit sowie eine Präsentation. Eine zweite Gruppe soll im November 2025 beginnen. Durch Förderungen der Klaus Tschira Stiftung ist die Teilnahme kostenlos.
Pressemitteilung von: LEB in Niedersachsen e.V.