Psychologe Wilfried Schumann in den Ruhestand verabschiedet

Psychologe Wilfried Schumann in den Ruhestand verabschiedet
Das Deutsche Studierendenwerk bezeichnet ihn als "Gesicht und Stimme der psychologischen Beratung für Studierende": Der Oldenburger Psychologe Wilfried Schumann, Leiter des Psychologischen Beratungsservice von Universität und Studentenwerk, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Foto: Universität Oldenburg

Psychologe Wilfried Schumann in den Ruhestand verabschiedet

Oldenburg. Studierende beraten zu haben, die in schwierigen Situationen steckten und dann einen Weg herausfanden, sei für ihn selbst oft eine Art Mutmacher gewesen, sagt Wilfried Schumann. Nach gut 38 Jahren im Psychologischen Beratungsservice der Universität und des Studentenwerks Oldenburg, davon 25 Jahre als Leiter, ist der Psychologe nun in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolge tritt zum 1. April eine langjährige Wegbegleiterin Schumanns an, die Psychotherapeutin Gisela Degener.

„Wilfried Schumann hat den Psychologischen Beratungsservice an unserer Universität entscheidend geprägt und stetig weiterentwickelt“, betont Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. „Die Sorgen und Belange der Studierenden standen im Mittelpunkt seines hochengagierten und professionellen Wirkens. Gemeinsam mit seinem Team hat er Betroffene in unterschiedlichsten Studien- und Lebenssituationen beraten und unterstützt. Er ist ein großer Gewinn für unsere Universität.“

Ted Thurner, Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg: „Ich bin dankbar für das vielfältige Angebot, das Wilfried Schumann mit seinem Team Semester für Semester auf die Beine gestellt hat. Insbesondere die letzten Krisenjahre haben deutlich gezeigt, wie wichtig und anpassungsfähig die Angebote des Psychologischen Beratungsservice sind. Angefangen bei den individuellen Beratungen bis hin zu unterschiedlichsten Workshops, die den Studierenden zeigen, dass sie mit ihren Themen nicht alleine sind.“

„Wilfried Schumann hat sein enormes Fachwissen und seine weit über Oldenburg hinaus anerkannte Expertise mit Kolleginnen und Kollegen aller Studierendenwerke geteilt und über sehr viele Jahre gewinnbringend in unseren Verband eingebracht“, würdigt Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks (DSW), das ehrenamtliche Engagement Schumanns. Dieser habe dem DSW-Fachausschuss zur psychologischen Beratung von Studierenden angehört und das Gremium auch geleitet. „Auf Verbandsebene ist Wilfried Schumann der medial präsenteste, bekannteste Experte, gleichsam das Gesicht und die Stimme der psychologischen Beratung für Studierende.“

Wilfried Schumann studierte Psychologie an der Universität Göttingen und erwarb eine Zusatzausbildung in Psychodrama. Im Jahr 1985 begann er seine Tätigkeit in der damaligen Psychosozialen Beratungsstelle der Universität und des Studentenwerks unter der Leitung von Christian Leszczynski. Schumann betreute zunächst Wohngemeinschaften mit psychisch kranken Studierenden. Nach dem Tod Leszczynskis übernahm er die Leitung. Heute beraten die Mitarbeitenden des Psychologischen Beratungsservice nicht nur Studierende, sondern auch Beschäftigte des Studentenwerks und der Universität Oldenburg bei Problemen und Fragen zur psychischen Gesundheit und zum emotionalen Wohlbefinden.

Schumann war auch in nationalen und internationalen Netzwerken tätig. So engagierte er sich im Dachverband der deutschen Studierendenwerke in Berlin und in der European Association for International Education für die psychologische Beratung von Studierenden. Er ist ein deutschlandweit gefragter Experte und hat zahlreiche Interviews zu Themen wie Studienstress, Prüfungsangst oder Umgang mit Leistungsdruck gegeben. Zudem war Schumann in der akademischen Selbstverwaltung aktiv und als Leiter des Netzwerks der Zentralen Einrichtungen der Universität langjähriges Mitglied des Senats.

„Wenn ich zurückdenke, dann habe ich in erster Linie Studierende vor Augen, mit denen ich zu tun hatte – etwa diejenigen, die in besonderer Not waren. Ich bin Menschen von allen Kontinenten begegnet, habe Einblicke in Kulturen und Lebenszusammenhänge erhalten, die mir sonst verschlossen geblieben wären. Dafür bin ich extrem dankbar“, sagt Schumann mit Blick auf seine langjährige Tätigkeit. Neben dem Wunsch, künftig mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, möchte der Psychologe seine Expertise auch in Zukunft zum Wohle der Gemeinschaft einbringen – etwa in dem Netzwerk Psychologists for Future, dessen Oldenburger Regionalgruppe er mitgegründet hat und das die Klimabewegung mit psychologischem Knowhow unterstützt.

Schumanns Nachfolgerin Gisela Degener studierte in Oldenburg und Bielefeld und schloss Fortbildungen in Gestalttherapie und Traumatherapie an. Seit 1987 ist sie als approbierte Psychotherapeutin in der psychologischen Beratung von Studierenden und Beschäftigten für das Studentenwerk und die Universität tätig, seit 25 Jahren als Stellvertreterin Schumanns. In ihrer langjährigen Tätigkeit setzt sie sich für die Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsvorsorge von Universitätsmitarbeitenden und Studierenden ein. Neben ihrer Tätigkeit im Psychologischen Beratungsservice war sie unter anderem in der universitären Beratungsstelle conTakt und als Dozentin des C3L – Center für Lebenslanges Lernen tätig. Die Psychotherapeutin engagiert sich zudem vielfach ehrenamtlich in verschiedenen sozialen und ökologischen Kontexten.

Pressemeldung von  Universität Oldenburg