#NDRfragt: Hohe Akzeptanz von Geflüchteten als Nachbarn

#NDRfragt: Hohe Akzeptanz von Geflüchteten als Nachbarn

#NDRfragt: Hohe Akzeptanz von Geflüchteten als Nachbarn

Eine Umfrage des NDR unter 10.800 Mitgliedern der #NDRfragt-Gemeinschaft hat ergeben, dass eine klare Mehrheit die Unterbringung von Geflüchteten in ihrer Nachbarschaft nicht ablehnt. An der Umfrage nahmen 10.829 Norddeutsche im Zeitraum vom 21. bis zum 28. März 2023 Februar teil.

Die Umfrageergebnisse von #NDRfragt sind nicht repräsentativ, geben aber Aufschluss darüber, was die Norddeutschen bewegt. Denn die Antworten werden nach den statistischen Merkmalen Schulabschluss, Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet, um Verzerrungen herauszurechnen. Für die Umfrage-Gemeinschaft #NDRfragt können sich Interessierte fortlaufend unter NDR.de/NDRfragt anmelden.

Ost-West-Unterschiede im Sendegebiet des NDR

Eine deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Befragten gibt an, nichts gegen Geflüchtete in ihrer Nachbarschaft zu haben. 17 Prozent möchten geflüchtete Menschen eher nicht als Nachbar*innen haben, zwölf Prozent der Umfrage-Teilnehmenden gar nicht. Die hohe Akzeptanz von Geflüchteten als Nachbar*innen ist dabei unabhängig vom Alter oder Geschlecht der Befragten.

Dabei gibt es Ost-West-Unterschiede im Sendegebiet des NDR: Während in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen durchschnittlich 28 Prozent der Befragten Geflüchtete nicht oder eher nicht als Nachbarn haben möchten, lehnen in Mecklenburg-Vorpommern 39 Prozent der Befragten Geflüchtete als Nachbar*innen ab.

Größter Kritikpunkt: Zu wenig öffentlich geförderter Wohnraum

Knapp die Hälfte aller Umfrage-Teilnehmenden bescheinigt ihrer Stadt oder Gemeinde, Geflüchtete vor Ort gut unterzubringen. Gut ein Viertel bewertet jedoch die Unterbringung als eher schlecht. Als problematisch wird hier beispielsweise die provisorische Unterbringung in Zelten, Containern oder Turnhallen gesehen. Größter Kritikpunkt ist daher, dass es nicht überall genügend öffentlich geförderten Wohnraum gibt. 80 Prozent der Befragten bezeichnet dies als problematisch. Bei der Frage, wo die politische Verantwortung bei der Unterbringung Geflüchteter liegt, sieht die eindeutige Mehrheit (61 Prozent) der Befragten – unabhängig von Alter und Geschlecht – den Bund. Lediglich acht Prozent meinen, die Kommunen seien verantwortlich.

Umgang mit Geflüchteten innerhalb der Gesellschaft

Mit der steigenden Zahl an Schutzsuchenden, die nach Deutschland kommen, ergeben sich nicht nur Fragen nach der politischen Verantwortung bei der Verteilung und Unterbringung. Im Fokus steht auch der Umgang mit Geflüchteten innerhalb der Gesellschaft. Nicht überall sind Geflüchtete willkommen. Die Mehrheit in der #NDRfragt-Community (71 Prozent) erachtet die Zunahme von Anfeindungen gegen Geflüchtete allgemein als problematisch.

Wenig Engagement bei der Aufnahme Geflüchteter

Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmenden (76 Prozent) beantwortet die Frage, ob sie sich bei der Aufnahme von Geflüchteten engagieren, mit „Nein“. Nur zwölf Prozent bejahen das. Wer sich engagiert, tut dies hauptsächlich mit Geld- oder Sachspenden, innerhalb des eigenen Berufes oder durch die Aufnahme von Geflüchteten im eigenen Haushalt. Ein Prozent der #NDRfragt-Community gibt an, sich gegen die Aufnahme zu engagieren, meist in Form von Demonstrationen und Unterschriftenaktionen oder durch Kontaktaufnahme mit Politikerinnen und Politikern.

Wachsende #NDRfragt-Community mit 23.000 Norddeutschen

Mit #NDRfragt baut der NDR eine Community von Norddeutschen auf, die regelmäßig zu relevanten Themen per Online-Umfrage befragt wird. Mittlerweile sind gut 23.000 Norddeutsche Mitglied der #NDRfragt-Gemeinschaft. Über die Ergebnisse der Umfragen berichtet der NDR in seinen Programmen.

Für die Umfrage-Gemeinschaft #NDRfragt können sich Interessierte fortlaufend unter NDR.de/NDRfragt anmelden. Registrierte erhalten regelmäßig per E-Mail-Einladungen zu neuen Umfragen. Für Befragungen registrieren können sich alle, die mindestens 16 Jahre alt sind und in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Bremen wohnen.

Pressemeldung von  NDR