Premiere Schauspiel Schmerz Camp

Premiere Schauspiel Schmerz Camp

Premiere Schauspiel Schmerz Camp

Stechend, bohrend, glühend, brennend, ziehend, pochend? Laut Deutscher Schmerzgesellschaft leiden zwischen 8 und 16 Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen. Die meisten von ihnen sind Frauen. Die Autorin Patty Kim Hamilton nimmt in ihrem neuen Stück „Schmerz Camp“ das Publikum mit in eine Schmerzklinik. Sieben sehr unterschiedliche Frauen treffen hier aufeinander und bewegen sich zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Dabei entsteht ein Einblick in einen Mikro-Kosmos voller Fragen und unterschiedlichster Therapieansätze, Regeln und Versuche. Beschrieben ist das genauso poetisch wie humorvoll.

„Die Kernidee begann, nachdem ich selbst mit chronischen Schmerzen zu kämpfen hatte“, berichtet Patty Kim Hamilton über die Entstehung des Stücks. „Die Welt von ‚Schmerz Camp‘ sammelte sich quasi in mir zusammen und die Figuren wurden immer klarer. Jetzt kommt das Stück zur Uraufführung – vier Jahre nach den ersten Anfängen. Das Stück ist mir nahe, trotzdem ist die surreale Welt der Klinik, die Figuren und viele Dialoge imaginiert. Es ist eine intensive Mischung aus realen wie auch erfundenen Ebenen, in die meine eigene Erfahrung verwoben ist.“

Die Uraufführung des Stücks findet im Kleinen Haus des Theater Bremen statt, auf die Bühne bringt es dort die Regisseurin Christiane Pohle. Sie arbeitete bereits an vielen großen Häusern im deutschsprachigen Raum, u. a. Kammerspiele München, Burgtheater Wien, Thalia Theater Hamburg und der Staatsoper Stuttgart, und inszeniert nun zum zweiten Mal in Bremen.

Patty Kim Hamilton schloss das Bachelor-Studium in Theater and Performance Studies an der Stanford University mit Auszeichnung ab. Ihren Diplom-Abschluss im Studiengang Szenisches Schreiben erhielt sie an der Universität der Künste in Berlin. Patty Kim Hamiltons Stück „Peeling Oranges“ erhielt beim Heidelberger Stückemarkt 2021 den SWR2-Hörspielpreis, den Jane Chambers Award for Feminist Playwriting, den 2. Preis des Nancy Dean Lesbian Playwriting Award und den 2. Else Lasker-Schüler-Preis. Ihr Stück „Sex Play“, von der European Theater Convention im Rahmen des ENGAGE Festivals eingeladen, wurde am Schauspielhaus Graz uraufgeführt und hatte am Theater Bielefeld die deutsche Erstaufführung. Das Stück „when it hurts // this body is just a house“ war Teil der Dramatikwerkstatt Cimientos 2021 am IATI Theater NY. In der Autor:innenwerkstatt „Unconventional Signs“ am Ballhaus Naunynstraße schrieb sie „Auf dem Mars sieht die Welt so aus“. 2018 produzierte und choreografierte sie die immersive Performance-Installation „the crane wives“ für das SomoS Art House Berlin. Zeitgleich leitete sie das Dragkollektiv JUICY!, performte in mehreren Spielstätten in Berlin und New York und begleitete Christopher Adams-Cohens „Hecate House“ am Theater im Delphi als Dramaturgin. Zurzeit arbeitet sie als Mentorin von ETCs Young Europe Diverse Voices Playwriting Program. In der Spielzeit 2023/2024 ist sie Hausautorin der ATT Ateliers am Deutschen Theater Berlin. „Schmerz Camp“ ist ein Auftragswerk für das Theater Bremen und wird dort im November 2023 uraufgeführt.

Christiane Pohle wurde 1968 in Berlin geboren. Sie studierte Schauspiel in Hamburg. Es folgen Inszenierungen und Projekte u. a. an der Schaubühne am Lehniner Platz, dem TIF Dresden und dem Theaterhaus Jena. Im Jahr 2001 holen Christoph Marthaler und Stefanie Carp die Regisseurin ans Züricher Schauspielhaus. Christiane Pohle arbeitet kontinuierlich in verschiedenen Theaterzusammenhängen im deutschsprachigen Raum, u. a. Sophiensaele Berlin, Kammerspiele München, Burgtheater Wien, Thalia Theater Hamburg, Theater Bremen, Schauspiel Graz, Ruhrtriennale, Salzburger Festspiele, Theater Basel, Staatsoper München, freie Szene München. 2015-2017 gründete und betrieb Christiane Pohle mit Malte Ubenauf, Hubert Bauer, Benedikt Haubrich, Christa Hohmann, Florian Fischer u. a. das hothouse for rough translations (h4rt), eine temporäre internationale Kunst- und Performanceplattform im Münchner Stadtteil Am Hart. Aktuelle Regiearbeiten 2019/2020 u. a. „Le Nozze di Figaro“ von W. A. Mozart/L. Da Ponte, an der Staatsoper Stuttgart 2020/2021 „Reingold“ von Elfriede Jelinek, an den Münchner Kammerspielen und dem Lausitzfestival und „Schilten“ von Hermann Burger am Theater Luzern. Neben ihrer Regietätigkeit arbeitet Christiane Pohle seit mehreren Jahren als Dozentin und Regisseurin von Projekten an verschiedenen Hochschulen und Regie-Instituten: u. a. an der Theater-Akademie in Hamburg/Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, an der Falckenbergschule in München, an der Theaterakademie August Everding, und an der Akademie für Darstellende Künste in Ludwigsburg (ADK).

 

Premiere am Donnerstag, dem 16. November um 20 Uhr im Kleinen Haus.

 

Regie:                                                            Christiane Pohle

Bühne:                                                           Anton von Bredow

Kostüme und Video:                                     Anna-Sofie Lugmeier, Laura Weissenberger

Sounddesign:                                                 Evamaria Müller

Dramaturgie:                                                Regula Schröter

 

Mit:                                                                Leila Abdullah, Judith Goldberg, Irene Kleinschmidt, Claudia Gyasi Nimako, Susanne Schrader, Moné Sharifi, Fania Sorel

Pressemeldung von  Theater Bremen