Premiere Musiktheater: Zählen und Erzählen

Premiere Musiktheater: Zählen und Erzählen

Premiere Musiktheater: Zählen und Erzähle

„Die Teilnehmer werden vom Moderator mit der einzigen Regel des Projekts vertraut gemacht“, schreibt Mauricio Kagel 1976 vor der Uraufführung seines Musiktheaters für Unerwachsene „Zählen und Erzählen“. Kagel fragt sich, was nach Wagner in der Oper eigentlich noch kommen kann und nimmt gleichermaßen eine neue Zielgruppe (Kinder) als eine neue Form (Musiktheater) in Angriff: Akribisch notiert er die Bedingungen, unter denen sein Stück entsteht und zur Premiere kommt: „Nachdem eines der anwesenden Kinder eine wahre oder erfundene Geschichte zu erzählen beginnt, wird es etwa 2 Minuten später vom Moderator unterbrochen; der Nachbar zu seiner linken sorgt mit eigener Erfindung für Fortsetzung. In diesem Rhythmus und nach höchstens drei vollständigen Runden darf die Erzählung endgültig abgebrochen werden, auch wenn die Handlung zu diesem Zeitpunkt de facto noch nicht zu Ende ist.“

Für die Premiere im Brauhauskeller entwickelt eine 6. Klasse der Bremer Oberschule Schaumburger Straße die Geschichte für die Bremer Version von „Zählen und Erzählen“. Nachdem sie feststeht, hat das Team rund um Regisseurin Sarah Weinberg einige Tage Zeit, für sie die passende Musik und die passenden Bilder zu finden.

Wie das Stück mit Bühne, Kostümen, Musik und allem drum und dran so schnell fertig wird, weiß die Dramaturgin Frederike Krüger: „Alle Beteiligten haben große Lust am Erfinden, Ausprobieren und auch Improvisieren. Die Musik besteht beispielsweise aus Stücken, die es bereits gibt und aus neu komponierten Melodien, teilweise auch durch den Einsatz elektronischer Kompositionselemente. Im Mittelpunkt des Ganzen steht immer wieder das Theater-Spielen selbst, dem folgt auch das Bühnenbild von Theresa Isabella Malessa und Bente Heyer. Kommen sollen alle, die Lust haben am Spielen und Geschichten hören – vor allem die Unerwachsenen.“

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Gespielt wird das Musiktheaterstück nur insgesamt fünf Mal: drei Mal für Familien, zwei Mal für Schulklassen. Also aufgepasst und nicht verpasst für alle ab 6 Jahren!

Die aus Frankfurt/Oder stammende Sopranistin Sarah Weinberg ist Performerin, Kulturmanagerin, Veranstalterin, Pädagogin und Sängerin. Studien führten sie nach Lübeck, Florenz und Leipzig. Auf der Opernbühne war sie an den Opernhäusern Leipzig und Kiel sowie dem Theater Lübeck zu erleben. Sie gründete u. a. das Ensemble Rubin, ein Multiinstrumental-Ensemble für Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und konzertierte in diversen Besetzungen u. a. in Schönbergs „Pierrot lunaire“ in Zusammenarbeit mit einem Bildenden Künstler sowie in Ensembles, die mit Orgel und Elektronik Stummfilme vertonen. Von 2016 bis 2020 leitete sie die Internationalen Messiaen-Tage Görlitz Zgorzelec und widmete sich dramaturgisch wie vermittelnd dem Spannungsfeld künstlerischen Schaffens in Zeiten von Repression in der deutsch-polnischen Grenzregion. Anschließend war sie im künstlerischen Management der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen tätig und verantwortete dort die Kammermusik. Sarah Weinberg ist Stipendiatin des DAAD sowie des Yehudi Menuhin Live Music Now, der Konzerte für Menschen ohne Zugang zu Kunst und Kultur veranstaltet und so gehören Konzerte auf Wachkomastationen, in JVAs und Krankenhäusern zu ihren prägendsten Erfahrungen. Seit Sommer 2021 ist Sarah Weinberg Regieassistentin und Spielleiterin am Theater Bremen und war als Sängerdarstellerin in Alize Zandwijks „Erbarmen“ zu erleben.

Premiere am Donnerstag, dem 1. Februar um 18 Uhr im Brauhauskeller

 

Regie:                                                            Sarah Weinberg

Ausstattung:                                                  Theresa Isabella Malessa / Bente Heyer
Projektionen / Illustrationen:                        Cristina Lelli

Licht:                                                             Auszubildende der Veranstaltungstechnik

Ausbildungsleitung:                                       Daniel Johle

Auszubildende:                                              Clara Lechner , Johannes Scholl, Jan Straßberger,

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Muhannad Al Baradan, Enno Ventzky, Veronika Hillreiner

Dramaturgie:                                                Frederike Krüger

Mit:                                                                Elisa Birkenheier, Judith Goldberg, Mali Gabrielli           

Violine                                                            Sebastian Caspar

Violoncello                                                     Leander Kippenberg

Schlagwerk                                                    Tobias Hamann

Pressemeldung von  Theater Bremen