Premiere Musiktheater: NOperas! – Oper Otze Axt

Premiere Musiktheater: NOperas! – Oper Otze Axt

Der Ost-Punkmusiker Dieter „Otze“ Ehrlich ist die Inspiration für die neue NOperas!-Produktion, die im Theater Bremen Anfang Juli zur Premiere kommt: In „Oper Otze Axt“ untersucht das Kollektiv Dritte Degeneration Ost die Zerstörung als historisches, erzählerisches und musikalisches Motiv. Die Geschichte um Otze, der als Punker im Überwachungssystem der DDR unter ständiger Beobachtung stand und keine Freiheit durch die Wende gewinnen konnte, bewegt vor allem durch ihr dramatisches Ende: den Axt-Mord an seinem Vater und seinen eigenen Tod Jahre später in einer Psychiatrischen Klinik.

„Oper Otze Axt“ ist ein musikalisches Experiment mit melodiösen Opernelementen, krawalligem Punk, Noise-Musik, ausgefeiltem Live-Sounddesign, fünf Streichern, Schlagwerk und Solist:innen. Sie ist als sechste gleichzeitig auch die letzte Uraufführung am Theater Bremen im Rahmen der Förderinitiative NOperas! – einer Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm). Das Konzept und Libretto entwickelte das Kollektiv Dritte Degeneration Ost, zu dem sich Mathias Baresel, Antonia Alessia Virginia Beeskow, Anne Inken Bickert, Romy Dins, Frieda Gawenda, Frithjof Gawenda und Richard Grimm zusammengeschlossen haben.

Ihren Namen wählte die Dritte Degeneration Ost ironischer Anspielung ans ostdeutsche Netzwerk „3. Generation Ost“. Mit Ausnahme des tschechischen Komponisten Richard Grimm stammen ihre Mitglieder aus dem Osten Deutschlands. Die deutsch-deutsche Vereinigung, mit der sich ihr Projekt befasst, beinhaltet für sie die Erforschung einer Zeit, in der sie noch nicht geboren waren. Fast alle verbindet bereits gemeinsame Theaterarbeit, in der vorhandenen Konstellation und unter dem vorhandenen Namen finden sie sich erstmals nun für dieses Projekt zusammen. Im Vordergrund steht für sie dabei der Gedanke einer kollektiven Stückentwicklung auf gleichberechtigter Basis.

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Lukas Ziesché, aufgewachsen in Halle Westfalen, ist seit Beginn der Spielzeit 24/25 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Bremen. Von 2021 bis 2024 war er in derselben Position am Theater Pforzheim engagiert und erarbeitete hier ein breites Repertoire und dirigierte zahlreiche Aufführungen. 2023 leitete er die Uraufführung des Musicals „Jugend ohne Gott“ von Philipp Gras. Bei den Opernfestspielen Heidenheim 2022 hatte er die Leitung der Uraufführung der Kinderoper „WURST“ von Sebastian Schwab inne. Nach seinem Schulmusikstudium an der HfM Franz Liszt Weimar studierte Lukas Ziesché von 2017 bis 2021 Orchesterdirigieren an der HfM Detmold. Bereits während seines Studiums sammelte er erste Theatererfahrungen, etwa als Korrepetitor und Chordirektor für die Junge Oper Rhein-Main. Am Theater Hof war er 17/18 für mehrere Produktionen als Korrepetitor engagiert. Er arbeitete mit Orchestern wie der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Philharmonischen Orchester Hagen, dem Symphonischen Orchester des Landestheater Detmold, der Badischen Philharmonie Pforzheim und der Philharmonie Südwestfalen. Als Korrepetitor in Gesangsklassen sammelte er zahlreiche Erfahrungen in der Arbeit mit Sängerinnen und Sängern. Darüber hinaus ist er Korrepetitor von Gesangsmeisterkursen und Liedpianist.

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Eine Produktion von Dritte Degeneration Ost im Rahmen der Förderinitiative NOperas! – eine Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm). In Kooperation mit dem NRW KULTURsekretariat, dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und dem Staatstheater Darmstadt.

Premiere am Freitag, dem 4. Juli um 19:30 Uhr im Kleinen Haus. Mit Audiodeskription.

Weitere Spieltermine: Samstag, 5. Juli um 19:30 Uhr und Sonntag, 6. Juli um 18:30 Uhr jeweils im Kleinen Haus. (Die Sonntags-Vorstellung mit Audiodeskription)

Musikalische Leitung:                     Lukas Ziesché
Konzept und Libretto:                    Dritte Degeneration Ost
Komposition:                                    Richard Grimm, Frieda Gawenda, Mathias Baresel
Regie:                                                Romy Dins, Frithjof Gawenda
Sounddesign:                                    Antonia Alessia Virginia Beeskow
Bühne:                                               RHO-Kollektiv
Kostüme:                                           Chiara Marcassa
Licht:                                                 Joachim Grindel
Ton:                                                   Mathias Kluge, Tabea Kühnel
Dramaturgie:                                    Roland Quitt, Brigitte Heusinger

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Mit:                                        Mathias Baresel, Antonia Alessia Virginia Beeskow, Elias Gyungseok Han, Frieda Gawenda, Ulrike Mayer,  Jasin Rammal-Rykała, Lüder Kulenkampff

Es spielen die Bremer Philharmoniker

Pressemeldung von  Theater Bremen