„Oldenburger Pfandretter“ jetzt auch am Schloßplatz
Oldenburg. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg (AWB) hat am Schloßplatz an drei öffentlichen Abfallbehältern den „Oldenburger Pfandretter“ anbauen lassen. „Im September 2021 haben wir auf dem Bahnhofsvorplatz erstmalig Pfandretter an unseren Papierkörben anbringen lassen“, berichtet Dr. Julia Figura, Dezernentin für Finanzen, Bürgerdienste und Recht der Stadt Oldenburg. „Wir möchten mit dem Vorhalten dieses Sammelsystems vermeiden, dass Menschen, die Pfandflaschen sammeln, um ihre finanzielle Situation zu verbessern, mit ihren Händen im Müll danach suchen müssen. Das ist einfach menschenunwürdig“, so die auch für den Abfallwirtschaftsbetrieb zuständige Dezernentin.
Gemeinnütziges Zentrum als Projektpartner
Ende 2020 hatte der Betriebsausschuss Abfallwirtschaftsbetrieb das Pilotprojekt „Pfandsammlung an Mülltonnen“ nach einer Anregung von Fridays for Future beschlossen. Zusammen mit der zentegra gGmbH (Gemeinnütziges Zentrum zur Rehabilitation und Integration für psychisch und psychosomatisch kranke Menschen) wurde speziell für das Abfallbehältermodell am Bahnhof der „Oldenburger Pfandretter“ entworfen und hergestellt. Die Vorrichtung ermöglicht es, bis zu zwölf Pfandbehältnisse einzustellen, ohne dass diese mit Abfall in Berührung kommen. Der eigentliche Abfallbehälter wird durch die Montage des Oldenburger Pfandretters nicht beschädigt.
Passgenaue Pfandsammel-Vorrichtung an Abfallbehältern
Auch für die auf dem Schloßplatz vorhandenen Abfallbehälter hat zentegra einen passgenauen Pfandretter geplant, hergestellt und montiert. Dieser Pfandretter kann bis zu sieben Pfandbehältnisse aufnehmen. „Wir sind froh, dass wir hier in Oldenburg zentegra als Partner für diese Entwicklungsarbeiten an unserer Seite haben“, berichtet Volker Schneider-Kühn. „Als gemeinnützige Gesellschaft fördert zentegra die Integration von Menschen, die aktuell auf dem ersten Arbeitsmarkt ohne Chance sind. Sie können sich bei zentegra neu orientieren und so den Weg zurück ins Berufsleben und einen geregelten Alltag finden“, ergänzt Torsten von Varel, Abteilungsleiter Straßenreinigung im AWB.
Wichtige Spielregeln beachten
Aber auch ein noch so gut gemeintes Projekt kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Daher appelliert der AWB an alle Nutzerinnen und Nutzer, die wichtigsten Spielregeln einzuhalten:
- Stellen Sie nur Pfandflaschen (Mehrweg- oder Einwegflaschen) in die Pfandretter;
- Einwegbecher und andere to-go-Verpackungen gehören in den Abfalleimer;
- Lassen Sie die Pfandflaschen denen, die auf das Pfandgeld angewiesen sind;
- Schmeißen Sie Glasflaschen nicht kaputt.
Was macht zentegra?
„Das Leistungsspektrum von der zentegra ist sehr vielseitig und komplex“, erläutert Geschäftsführer Philip Bangen. Die zentegra betreibt eine Rehaklinik und hilft Menschen auf dem Weg (zurück) ins Berufsleben und in einen geregelten Alltag. Mit dem Werkstattteam werden in Oldenburg eigene Produkte, aber auch Produkte für Kunden aus der Region produziert. In den Werkstätten für behinderte Menschen können Menschen arbeiten, wenn sie aufgrund einer seelischen Behinderung oder Erkrankung nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können. Hier können sie einer geeigneten, ihren Neigungen entsprechenden Arbeit nachgehen. Des Weiteren betreibt die zentegra eine ambulante psychiatrische Rehaklinik, eine Tagesstätte, Arbeitsmarktdienstleistungen und bietet mit dem „Propeller“ Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine offene Kontakt- und Begegnungsstätte mit Unterstützung der Stadt Oldenburg an.
Was kann zentegra?
Die zentegra kann individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen und versucht immer die besten Lösungen für alle Beteiligten zu finden – ehrlich, offen, zielorientiert und transparent. Gemeinsam werden die möglichen und geeigneten Perspektiven erörtert und ausgewertet. „Bei allen Arbeitsschritten steht dabei der Mensch im Mittelpunkt“, betont Geschäftsführer Philip Bangen.
Quelle Pressemeldung von Stadt Oldenburg