Oldenburg: So werden die Mülltonnen unverwechselbar

Oldenburg: So werden die Mülltonnen unverwechselbar
Diese Strichcode-Etiketten müssen künftig auf die schwarzen und grünen Tonnen geklebt werden: Nina Kohlwey (von links), Christiane Bußmann, Dr. Julia Figura, Volker Schneider-Kühn, Wolfgang Weitkämper und Martin Wilke stellten das Behälter-Ident-System vor. Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg: So werden die Mülltonnen unverwechselbar

Oldenburg. Die Müllabfuhr wird digital: Der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Oldenburg (AWB) startet ab dem 18. September mit der Einführung eines so genannten Behälter-Identifikationssystems. Dabei handelt es sich um ein elektronisches Erkennungssystem, das die bisherigen Gebührenmarken ersetzt. Jede Rest- und Biomülltonne muss dazu vorher mit zwei individualisierten Strichcode-Etiketten beklebt werden, die von den Abfallsammelfahrzeugen beim Leeren ausgelesen werden können. So wird jede schwarze und jede grüne Tonne unverwechselbar. „Das neue System bietet uns einen echten Mehrwert, um den Service für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und gleichzeitig für mehr Wirtschaftlichkeit und Gebührengerechtigkeit zu sorgen“, betont Kämmerin Dr. Julia Figura, zu deren Dezernat auch der Abfallwirtschaftsbetrieb gehört.

Einführung in Etappen – Etiketten und Klebeanleitung an alle Haushalte

Die Einführung erfolgt ab der vorletzten September-Woche in Etappen. „Wir gehen dabei nach Postleitzahlen vor. Begonnen werden soll im Postleitzahlgebiet 26121“, erläutert AWB-Leiter Volker Schneider-Kühn. Die neuen Strichcode-Etiketten werden zusammen mit einer ausführlichen Klebeanleitung und einem Informationsschreiben an die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer verschickt. Beklebt werden müssen rund 100.000 Müllbehälter. Die Einführung soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die Nachteile des bisherigen Systems mit Gebührenmarken

Bisher wurden in regelmäßigen Abständen Gebührenmarken für Rest- und Bioabfallbehälter versandt, in der Regel in den Wintermonaten. Das Anbringen der Marken an die Tonnen hatte sich für die Nutzerinnen und Nutzer vor allem bei frostigen Temperaturen schwierig gestaltet. Auch das Abkratzen der Marken und das Zurücksenden bei Ab- oder Ummeldung von Abfalltonnen wurde als nicht mehr zeitgemäß empfunden. Für die Verwaltung war das Erstellen, Eintüten und Versenden der Marken mit kostenintensivem Aufwand verbunden. Darüber hinaus ließen sich die alten Gebührenmarken nicht einem Grundstück zuordnen. Dadurch konnten Behälter mit Marken auch mehrfach an verschiedenen Orten bereitgestellt werden. „Mehrfachbereitstellungen und Betrugsversuche durch Anforderung angeblich nicht erhaltener Marken sind in der Vergangenheit vorgekommen. Die dadurch fehlenden Gebühreneinnahmen mussten durch die ehrlichen Gebührenzahlenden mitgetragen werden. Solche Missbräuche schließt das neue System aus“, erläutert Finanzdezernentin Dr. Julia Figura.

Siehe auch  Stadt bittet Geflüchtete aus der Ukraine um Aufenthaltsanzeige

Die Vorteile des neuen elektronischen Erkennungsverfahrens

Mit dem digitalen Identifikationssystem werden die bisherigen Problemfelder behoben. Künftig werden nur noch die Behälter geleert, die angemeldet sind und zum richtigen Abfuhrrhythmus gehören. Für die Bürgerinnen und Bürger entstehen durch die Umrüstung keine zusätzlichen Kosten, auch das Abfuhrsystem oder der Abfuhrrhythmus der Behälter werden nicht verändert. Die Gebührenetiketten müssen nur einmalig aufgeklebt werden und halten über einen langen Zeitraum von bis zu zwölf Jahren. Die Müllsammelfahrzeuge werden im Juli mit einem Bordcomputer und entsprechender Software ausgestattet. Über das Identifikationssystem werden sowohl zulässige als auch unzulässige Tonnen erkannt. Bei nichtbezahlten oder doppelt herausgestellten Tonnen stoppt der Leerungsvorgang.

Und was ist mit dem Datenschutz?

In vielen anderen Kommunen, auch im Oldenburger Umland, werden vergleichbare Systeme seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Datenschutzrechtliche Belange stehen der Einführung nicht im Wege – das ist im Vorfeld juristisch geprüft und durch den Datenschutzbeauftragten der Stadt Oldenburg bestätigt worden. Auf dem Behälteretikett sind lediglich der Bereitstellungsort (beispielsweise Wehdestraße 70), die Behältergröße (zum Beispiel 120 Liter) und die Abfallfraktion (zum Beispiel Bioabfall) zu lesen. Zusätzlich enthält das Etikett auf der Rückseite einen Transponder, auf dem ebenfalls die genannten Daten gespeichert sind. Ein Auslesen der Etiketten durch Unberechtigte ist ausgeschlossen, es erfolgt keine Verarbeitung personenbezogener Daten außerhalb der Verwaltung.

Informationen auf vielen Kanälen

Der AWB hat das neue System in einem Testlauf mit 4.000 Mülltonnen der Wohnungsgesellschaft GSG erfolgreich getestet. Die Oldenburger Großvermietungen und Hausverwaltungen wurden bereits in einer Informationsveranstaltung und in persönlichen Gesprächen über die Umstellung ins Bild gesetzt. „Damit das neue System erfolgreich und möglichst reibungslos eingeführt wird, werden wir die Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Kanäle umfassend informieren“, kündigt AWB-Chef Volker Schneider-Kühn an. Neben dem Informationsschreiben an alle Haushalte inklusive Klebeanleitung für die neuen Barcode-Aufkleber und einer ausführlichen Liste mit häufig auftretenden Fragen (und den dazugehörigen Antworten) werden ein Werbeplakat, ein Erklärfilm und Social Media-Veröffentlichungen vorbereitet. Zudem gibt es zahlreiche Informationen online unter www.oldenburg.de/abfallwirtschaftsbetrieb » und in der AbfallAppOL.

Siehe auch  Woolworth feiert Neueröffnung in Brake (Unterweser)

Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg