Neues Kunstwerk erinnert an die Ursprünge von Krusenbusch
Oldenburg. Oldenburg ist um ein neues Kunstwerk im öffentlichen Raum reicher: Seit kurzem schmückt die Kugelplastik „In Bewegung“ der Oldenburger Bildhauerin Renate Ruck die Grünfläche „Am Schmeel“ und erinnert an die bewegende Eisenbahner-Geschichte des Stadtteils Krusenbusch. Die Idee für die Errichtung dieses Erinnerungskunstwerkes entstand im Bürgerverein Krusenbusch e.V. anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums im Jahr 2022 und wurde von der Stadt Oldenburg gern unterstützt. „Die Skulptur soll die wichtige Bedeutung der Eisenbahn für Krusenbusch und die hier lebenden Menschen verdeutlichen – denn die Entstehung des Stadtteils ist untrennbar verbunden mit der hiesigen Entwicklung der Eisenbahn“, sagt Dr. Sabine Isensee, die im Stadtmuseum Oldenburg die Bildende Kunst verantwortet und das Projekt begleitet hat.
Motive des ehemaligen Verschiebebahnhofs formen Kugelplastik
Isensee hatte die Oldenburger Bildhauerin Renate Ruck beauftragt, das Erinnerungskunstwerk zu schaffen. Die Künstlerin hatte die überzeugende Idee, vielfältige Motive des Verschiebebahnhofs in Eisenobjekten zu gestalten und daraus die Kugelplastik „In Bewegung“ zu formen. Die Skulptur hat einen Durchmesser von 1,30 Meter und wurde auf einem Granitsockel platziert. Eine Infotafel gibt Auskunft über die historische Entwicklung des Verschiebebahnhofs und eine Bank lädt zum Verweilen auf dem Platz ein. Finanziert wurde das Erinnerungskunstwerks vom Bürgerverein Krusenbusch e.V., der LzO Kulturstiftung sowie der Stadt Oldenburg. Die Kosten für Herstellung und Aufstellung betrugen rund 12.500 Euro.
Zur Geschichte: Vom Wohnen in alten Waggons zur Siedlung Krusenbusch
Die Bahnlinie von Oldenburg nach Osnabrück wurde in den Jahren 1870 bis 1876 gebaut. Der 1911 in Betrieb genommene Verschiebebahnhof in Krusenbusch ist ein wichtiger Teil der Oldenburger Industriegeschichte und brachte vielen Menschen ein gesichertes Auskommen. Erste Wohnmöglichkeiten bestanden aus ausgemusterten Waggons, die man notdürftig hergerichtet hatte. Später entstand daraus die Siedlung Krusenbusch, in der viele Eisenbahner wohnten. Während des 2. Weltkrieges arbeiteten auf dem Verschiebebahnhof auch Zwangsarbeiter der Reichsbahn, die zeitweise vor Ort in leeren Güterwaggons untergebracht waren. 1951 wurde etwas nördlich von diesem Standort an der Straße „Am Schmeel“ ein Bahnhalt für Nahverkehrszüge gebaut. Über einen Fußweg und eine Brücke konnten die Menschen über die Gleisanlagen nach Bümmerstede gelangen. Der Verschiebebahnhof Krusenbusch war einst einer der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands. Im Jahr 1979 erfolgte die Schließung. Danach wurden die Gleisanlagen zurückgebaut und nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen. Das ehemalige Bahngelände wurde in ein Naturschutzgebiet umgewidmet.
Quelle Pressemeldung von Stadt Oldenburg