Horst-Janssen-Museum öffnet wieder

Horst-Janssen-Museum öffnet wieder
or dem neuen Seiteneingang des Horst-Janssen-Museums (von links): Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos und Kuratorin Antje Tietken. Foto: Horst-Janssen-Museum

Horst-Janssen-Museum öffnet wieder

Oldenburg. Das Horst-Janssen-Museum hat nach sechs Monaten Schließzeit ab Dienstag, 4. April, wieder geöffnet. „Ich freue mich, dass das Museum pünktlich zur Osterzeit endlich wieder Gäste begrüßen kann – wenn auch zunächst in einem kleineren Rahmen“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Denn geöffnet ist zunächst nur die erste Ebene mit der Dauerausstellung „Horst Janssen – Neu entdeckt“. „Die Besucherinnen und Besucher können hier gleich zwei Neuheiten entdecken: Sie betreten das Horst-Janssen-Museum bis zum fertiggestellten Neubau des benachbarten Stadtmuseums übergangsweise über einen neu geschaffenen Seiteneingang in der Straße Am Stadtmuseum. Und sie können sich in der Dauerausstellung auf eine neue Hängung von Originalwerken Janssens freuen“, so Krogmann. Dazu erläutert Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos: „Unter dem Titel ‚Alles Körper!‘ hat unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Antje Tietken diese neue Hängung kuratiert.“

Mit dem Augenmerk auf Janssens Auseinandersetzung mit den Anatomien und Physiognomien stehen Menschen und Tiere im Mittelpunkt der Schau „Alles Körper!“. „Die Anatomien durchziehen Janssens Werk seit den 1950ern bis in die 1990er Jahre“, weiß die Kuratorin Antje Tietken. „In Zeichnungen, Holzschnitten, Lithografien und frühen Radierungen ist Janssens Umgang mit dem Thema Körper überaus vielfältig: Lebendig oder tot sind es gezeichnete Bestandsaufnahmen, Darstellungen der Wirklichkeit, wenn Janssen beispielsweise seine schlafende Katze ‚Lydia‘ zeichnet.“  In seinen „Kopien“, den Zeichnungen nach seinen künstlerischen Vorbildern, sind es Porträts nach historischen Gemälden und Zeichnungen, die einen faszinierenden Vergleich zwischen Vorlage und Abbild ermöglichen. Möglicherweise abschreckend erscheint Janssens Blick auf die vergängliche Welt, – denn für Janssen, den alles „Verblühte“ fasziniert, sind hier Verfall und Tod die Motive im Hinblick auf die Anatomien. Ungeschönt geht Janssen auch mit seinem eigenen Antlitz um:  Mit dem Zyklus „19. Mai 1990“, verarbeitet er den Sturz von seinem Balkon, bei dem er sich die Augen verätzt hatte und fast erblindete.

Doch nicht nur die Hängung der Dauerausstellung ist neu, sondern auch die Laufrichtung der Besucherinnen und Besucher. Sie betreten die Ausstellung nun von der anderen Seite aus, denn das bisherige Foyer und der Haupteingang des Museums wurden geschlossen und harren ihres Abbruchs. Bis der Neubau des Stadtmuseums mit dem neuen gemeinsamen Eingang fertig ist, wurde für das Horst-Janssen-Museum übergangsweise ein Seiteneingang eingerichtet. Dieser befindet sich am nordwestlichen Ende des Museums an der Straße Am Stadtmuseum. In den gläsernen Übergang vom Horst-Janssen-Museum zur Ballin’schen Villa wurden eine Tür eingesetzt und eine Treppenkonstruktion installiert. Da der Fuß- und Radweg vor dem Museum weiterhin vom Lappan aus gesperrt ist, kann der neue Eingang nur vom Pferdemarkt kommend direkt erreicht werden oder man nimmt vom Lappan bzw. Bahnhof kommend einen kleinen Umweg durch die Raiffeisenstraße in Kauf. Eine bebilderte Wegbeschreibung ist auf der Webseite des Museums zu finden (https://www.horst-janssen-museum.de/besuch-planen/anfahrt).

„Unser Ziel ist es, das Horst-Janssen-Museum mit Hilfe des neuen Eingangs trotz der angrenzenden Bauarbeiten am neuen Stadtmuseum geöffnet zu halten. Aber es wird gewisse Einschränkungen durch die Bautätigkeit geben, beispielsweise steht uns das reguläre Treppenhaus nicht mehr zur Verfügung“, erklärt Museumsleiterin Moster-Hoos. „Es ist ein Museumsbetrieb mit Baustelle und wir bemühen uns, Alternativen für das zu schaffen, was baustellenbedingt wegfällt.“ Die Besucherinnen und Besucher können das interne Treppenhaus zwischen den Ausstellungsebenen nutzen und im alternativen Eingangsbereich stehen eine Garderobe sowie Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.

Aufgrund der Brandschutzbestimmungen wird es eine Personenbegrenzung von 20 Personen pro Ausstellungsebene geben. „Nach Jahren der Corona-Einschränkungen sind wir doch alle Spezialisten für Flexibilität geworden und so konzentrieren wir uns nun auf das, was möglich ist: Ein Besuch unserer Ausstellungen trotz Baustelle!“, sagt Museumsleiterin Jutta Moster-Hoos. Der Eintritt ins Horst-Janssen-Museum bleibt übrigens auch 2023 und 2024 frei. Und zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai, wird auch die zweite Ebene des Museums wieder geöffnet sein. Zu sehen ist dann eine Sonderausstellung, die das fotografische Werk Horst Janssens zeigt.

Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg