«Die Troerinnen» ab 1. März im Großen Haus Bremerhaven

«Die Troerinnen» ab 1. März im Großen Haus Bremerhaven

Am 1. März 2025 feiert mit Euripides 415 v. Chr. uraufgeführtem Werk «Die Troerinnen» ein leidenschaftliches Plädoyer für Frieden Premiere im Großen Haus. Die antike Tragödie zeigt auch 2400 Jahre nach ihrer Entstehung exemplarisch und eindrücklich, was mit Menschen passiert, wenn ein Krieg so geführt wird, dass am Ende die Vernichtung steht.

«Das Erschrecken, wenn man dieses Stück liest, ist so gewaltig, dass man gar nicht verstehen kann, dass nach 2400 Jahren überhaupt noch Krieg auf diesem Planeten existiert. Wir haben aber inzwischen die Situation, dass überall auf der Erde Krieg wieder als ein Mittel der Wahl gesehen wird. Und aus diesem Grund ist es für mich wichtig ein Zeichen dagegen zu setzen. Gegen Militarismus, gegen Krieg, gegen Zerstörung.», betont Regisseurin Anja Panse.

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Aus der Perspektive der Frauen

Troja ist besiegt. Aber der Krieg ist nicht zu Ende, solange die Toten noch in den Herzen der (Über-)Lebenden wohnen. Und so klagt Hekabe, die Witwe des trojanischen Fürsten Priamos, die Griechen an. Diese betrachten die Frauen jedoch als Beute, die man als Sklavinnen und Geliebte nach Griechenland verschleppen darf. Euripides übte mit seiner 415 v. Chr. uraufgeführten Tragödie harsche Kritik an Athens imperialer Politik im Mittelmeerraum. Vor allem stellte er die Frauen ins Zentrum seiner Anklage. Die neue Bremerhavener Fassung betont diesen Aspekt durch eigens komponierte Musik für die Damen des Opernchores.

Schauspiel und Opernchor gemeinsam auf der Bühne

Der Chor stellt dabei die emotionale Verbindung zwischen Handlung und Zuschauer:innen her. Aus diesem Grund liegt in der Bremerhavener Inszenierung von Euripides «Die Troerinnen» ein besonderer Fokus auf dem Chor. Statt ihn auf die Sprache zu reduzieren, wie es inzwischen fast immer geschieht, oder auf einige wenige Sprecher zu verkleinern, werden hier die Damen des Opernchors auf der Bühne stehen. Dafür wurden von der Musikerin Cindy Weinhold eigens Gesänge komponiert. Diese wurden während der Proben vom Musiker Ludger Nowak mit einer Bühnenmusik unterlegt und vom hauseigenen Chordirektor Edward Münch einstudiert und dirigiert.

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Das leidenschaftliche Plädoyer für den Frieden, das Euripides mit seinen «Troerinnen» vor knapp 2400 Jahren geschrieben hat, in dem er vor den verheerenden Folgen des Krieges warnt, bekommt so eine sinnliche und emotionale Dimension, die die berührende Wirkung der Geschichte noch einmal verstärkt.

Pressemitteilung von: Stadttheater Bremerhaven