Trockenheit: Gewässer und Umwelt unter Druck
Gewässer, Moore, Grundwasser: Bereits zum Sommeranfang sorgt die anhaltende Trockenheit in Niedersachsen für niedrige Wasserstände – und das trotz eines gefühlt durchaus feuchten Winterhalbjahrs. Die aktuelle Entwicklung sei vor allem ein Ergebnis gleich mehrerer Trockenjahre in Folge, betonen die Experten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
„In weiten Teilen Niedersachsens haben wir insbesondere 2018 bis 2020 sowie zuletzt 2022 teils deutliche Niederschlagsdefizite beobachten können”, erklärt Martin Gottwald, Geschäftsbereichsleiter Wasserwirtschaft und Strahlenschutz in der Direktion des Landesbetriebs in Hannover. Das zehre an den natürlichen Speichern in den Einzugsgebieten von Gewässern wie den Boden- und Grundwasserspeichern. „Die Defizite haben sich gewissermaßen über die Jahre akkumuliert. Die Gewässer reagieren daher im Hinblick auf die Wasserführung derzeit sensibler auf die ausbleibenden Niederschläge der vergangenen Wochen, als zu dieser Zeit im Jahr üblich”, so der Experte.
Die Wasserstände an den niedersächsischen Pegeln zeigen analog zum Niederschlag ab Mai eine kontinuierlich abnehmende Tendenz. Der überwiegende Teil der Messstellen befindet sich dabei bereits jetzt auf dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigwassers oder unterschreitet diese Marke – so geschehen aktuell zum Beispiel an der Hunte im Landkreis Oldenburg (Pegel Huntlosen 2), an der Innerste südlich von Hildesheim (Pegel Heinde), an der Rhume im Landkreis Northeim (Pegel Elvershausen), an der Düte nordwestlich von Osnabrück (Pegel Wersen) oder der Schwinge im Landkreis Stade. Einen Überblick in Bezug auf die Niedrigwasser-Situation liefert das länderübergreifende Pegelportal (https://www.pegelportal.de/niedrigwasser/).
Pressemeldung von NLWKN