Hubschrauber-Befliegungen zwischen Hamme und Weser: LBEG erkundet Grundwasser aus luftiger Höhe

Hubschrauber-Befliegungen zwischen Hamme und Weser: LBEG erkundet Grundwasser aus luftiger Höhe
Bei SkyTEM-Befliegungen schleppt ein Hubschrauber in rund 30 Metern Höhe eine große, sechseckig geformte Antenne über die Geländeoberfläche.

Hubschrauber-Befliegungen zwischen Hamme und Weser: LBEG erkundet Grundwasser aus luftiger Höhe

Ein ungewöhnliches Bild ist ab kommender Woche am Himmel zwischen Bremerhaven, Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck zu beobachten. Dann schleppt von Montag, 25. Oktober, bis voraussichtlich Freitag, 10. November, ein Hubschrauber in rund 30 Metern Höhe eine große Antenne über den Erdboden. Hintergrund sind geophysikalische Messungen, die das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vornehmen lässt.

Mit diesen Messungen wollen die Spezialisten beim LBEG genauere Informationen zum Aufbau der Grundwasserleiter und über eine mögliche Versalzung des Grundwassers gewinnen. Im Rahmen des EU-Interreg-Projektes Blue Transition zeichnen sie die spezifischen elektrischen Widerstände im Untergrund bis in eine Tiefe von etwa 300 Metern auf. Bei diesem sogenannten SkyTEM-Verfahren werden über die Antenne kurzzeitig Magnetfelder erzeugt, um die Leitfähigkeit des Untergrundes zu messen. So lassen sich die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund ermitteln. „Messen wir hohe Widerstände, haben wir einen Hinweis auf Sand oder Kies, niedrige Widerstände deuten auf Ton oder Salzwasser hin“, erklärt Eva González, die beim LBEG das Projekt mit betreut.

Dazu schleppt der Hubscharuber die Antenne auf nord-süd-ausgerichteten Linien in durchschnittlich 300 Metern Abstand über die Erdoberfläche. Das Befliegungsgebiet liegt zwischen Bad Bederkesa im Norden und Gnarrenburg im Süden sowie zwischen Beverstedt im Westen und Bremervörde im Osten. Größere Wohngebiete und Anlagen werden umflogen. Die Messaktion findet in enger Abstimmung mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Cuxhaven, Stade, Rotenburg (Wümme) und Osterholz statt.

Im Anschluss an die Befliegung nutzen die Experten die geophysikalischen Daten zur Erstellung eines geologischen Untergrundmodells, auf dessen Basis die Grundwasserversalzungsbereiche speziell in den Rinnenstrukturen, die in der Elster-Kaltzeit vor rund 320.000 bis 400.000 Jahren entstanden sind, kartiert werden können. Diese Informationen sind wichtige Eingangsdaten bei der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten und spielen für die Dimensionierung und den Ausbau von geothermischen Bohrungen eine große Rolle.

Mehr Details zum SkyTEM-Verfahren sind im Internet unter der Adresse www.skytem.com abrufbar.

Pressemeldung von Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie