Neue Brücke über Mühlenhunte offiziell eröffnet
Oldenburg. Einige der täglich rund 5.000 Radfahrenden sowie 1.100 Fußgängerinnen und Fußgänger haben sie bereits seit ihrer Freigabe Anfang Juli genutzt – nun wurde sie, nachdem alle Restarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnten, offiziell eröffnet: Die Rede ist von der neuen Brücke über die Mühlenhunte, die zwischen der Elisabethstraße und der Schleusenstraße liegt. „Ich freue mich, dass die Maßnahme nun endgültig abgeschlossen werden konnte und bedanke mich herzlich bei allen Beteiligten, die diese wichtige Verbindung zwischen dem Gerichtsviertel und dem Schlossgarten wiederhergestellt haben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Baudezernentin Christine-Petra Schacht, selbst leidenschaftliche Fahrradfahrerin, bei der kleinen Eröffnungszeremonie am Mittwoch, 4. Oktober.
Auf der To-Do-Liste standen noch der Einbau der Beleuchtungselemente und die Oberflächenbearbeitung des Handlaufs. Zudem wird in Kürze der provisorische Behelfspoller durch einen dauerhaften Poller ersetzt, der das Befahren der Brücke mit Kraftfahrzeugen verhindern soll. Die Gestaltung der angrenzenden Grünanlage in Form von Pflanz- und Pflasterarbeiten konnte ebenfalls abgeschlossen werden. Die neue Geh- und Radwegbrücke über die Mühlenhunte ist gut 24 Meter lang und fünf Meter breit. Die Kosten, inklusive der notwendigen Pflasterarbeiten und des Auf- und Abbaus der temporär genutzten Behelfsbrücke, liegen bei insgesamt rund 940.000 Euro – von denen ein großer Teil gefördert wurde.
Historie: Vom Unfallschaden bis zum Neubau
Doch wieso musste die alte Brücke überhaupt ersetzt werden? Alles begann im Februar 2018, als ein schweres Streufahrzeug die aus dem Jahr 1956 stammende Brücke befuhr, einbrach und dadurch das Brückenbauwerk teils erheblich beschädigte. Bei der anschließenden technischen und wirtschaftlichen Betrachtung wurde klar: Eine wirtschaftliche Sanierung der Brücke ist langfristig betrachtet nicht sinnvoll – deshalb wurde ein kompletter Neubau der Brücke als Lösung favorisiert. Leider folgte ein langwieriger Streitfall mit dem Versicherer über eine anteilige Kostenübernahme, die die Stadt 2021 jedoch erfolgreich durchsetzen konnte. Parallel erfolgte im Jahr 2019 die Ausschreibung und Vergabe der Objekt- und Tragwerksplanung, so dass 2020 die Planungen für den Ersatzbrückenneubau starten konnten.
Wichtig war der Stadt, dass am Ende eine barrierefreie, für alle zugänglich und nutzbare Brücke steht und diese sich harmonisch in das örtliche Umfeld einfügt. Aufgrund der starken Frequentierung der Bestandsbrücke wurde sich im Jahr 2021 darauf verständigt, eine Behelfsbrücke in die Planung aufzunehmen. Ein Jahr später erhielt die Stadt die Förderzusage für den Ersatzbrückenneubau nach dem Niedersächsischen Gemeindefinanzierungsgesetz (NGVFG), wonach 75 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten übernommen wurden. Dann endlich folgte der Startschuss für den Beginn der Baumaßnahme des aufwändigen Ersatzbrückenneubaus. Ende Mai 2023 wurden beide Elemente des Brückenüberbaus erfolgreich eingehoben und miteinander verbunden, die Freigabe der Stahlträger-Konstruktion erfolgte etwas eher als geplant Anfang Juli. Schließlich wurde Mitte August der Rückbau der Behelfsbrücke abgeschlossen.
Die neue Brücke ist übrigens auch für die Sondernutzung mit Dienstfahrzeugen, etwa zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht, ausgelegt – damit sich ein solcher Unfallschaden wie 2018 nicht noch einmal wiederholt.
Quelle Pressemeldung von Stadt Oldenburg