La Bohème
Oper in vier Bildern von Giacomo Puccini / Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica / nach „Scènes de la vie de bohème“ von Henri Murger / In italienischer Sprache mit deutschem Übertext / Musikalische Leitung Sasha Yankevych / Regie Alize Zandwijk / Kooperation mit der Tafel Bremen / Premiere am 30. November 2024 im Theater am Goetheplatz
Irgendwie lieben sie ihr Künstlerleben in Armut, finden es inspirierend und aufregend: Die vier Männer, die malen, schreiben, musizieren und philosophieren, sind jung und haben viel Zeit. Zeit für Kunst und Liebe, Drama und Feste. Für Mimi hingegen hat das Leben von vornherein immer einen ernsten Unterton, das Spiel ist für sie, die nicht nur arm, sondern auch eine Frau ist, härter. Die Monate vergehen, sie wird krank, sterbenskrank … Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“ kommt nun auf die Bühne im Theater am Goetheplatz. Alize Zandwijk, Hausregisseurin im Schauspiel am Theater Bremen, widmet sich zum ersten Mal einer großen Oper und begibt sich auf die Suche nach Menschlichkeit und Verantwortung in Zeiten, in denen die sozialen Verwerfungen zunehmen und unser aller Realität existenzieller zu werden droht.
Für ihre Inszenierung geht Zandwijk eine Kooperation mit der Bremer Tafel ein: Im Bühnenbild werden bei den Vorstellungen Lebensmittel verwendet, die das Publikum mitbringen kann und die hinterher durch die Tafel weiterverwertet werden. Das Theater Bremen startet deswegen einen Spendenaufruf, bei dem es um unverderbliche Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Nudeln, Reis, Konserven, Kekse oder Schokolade bittet. Abgegeben werden kann das ab dem 16. November an der Theaterkasse oder vor jeder Vorstellung von „La Bohème“.
„Das Liebeskonflikte wie die Armut im Stück werden ernst genommen“, sagt Brigitte Heusinger, die leitende Dramaturgin des Musiktheaters, die „La Bohème“ betreut: „Alize Zandwijk möchte Puccinis großartigem Gefühlsdrama eine reale Basis geben, Kälte wie Hunger sollen spürbar werden. Und sie setzt ihre große Erfahrung als Schauspielregisseurin ein, um tief in die seelischen Nöte der Figuren vorzudringen, die – ganz modern – mit Bindungsangst kämpfen, sich nicht füreinander entscheiden können, bis es dann zu spät ist.“
Sasha Yankevych wurde 1991 in der Ukraine geboren und studierte an der Musikakademie von Bydgoszcz in Polen. Anschließend war er Mitglied des Opernstudios der Warschauer Staatsoper und des Opernstudios der Oper Zürich, bevor er als Korrepetitor und Assistenzdirigent an der Königlichen Schwedischen Oper in Stockholm arbeitete. Sasha Yankevych ist Preisträger diverser internationaler Dirigierwettbewerbe und arbeitete bereits mit Künstler:innen wie Andrea Homoki, Alan Gilbert, Fabio Luisi, Asmik Grigorian, Benjamin Bernheim und weiteren. Sasha Yankevych ist seit Juni 2023 Conductor Fellor des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Mit Beginn des Jahres 2024 ist Sasha Yankevych Erster Kapellmeister des Theater Bremen und übernimmt im Zuge dessen die musikalische Leitung von Mozarts „Titus (La clemenza di Tito)“ und Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“.
Alize Zandwijk wurde 1961 in Hellendoorn in den Niederlanden geboren und studierte Regie an der Theaterakademie in Kampen. 1998 bildete sie mit Guy Cassiers die künstlerische Leitung des Rotterdamer Ro Theater, für ihre gemeinsame Arbeit erhielten sie 2002 den Albert-van-Dalsum-Award. 2016 verabschiedete sich Alize Zandwijk nach 18 Jahren als Direktorin und künstlerische Leiterin vom Ro Theater. Bereits seit 2003 inszeniert sie regelmäßig in Deutschland, u. a. am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater Berlin. Am Theater Bremen gab sie in der Spielzeit 12/13 ihr Debüt mit Dea Lohers „Das Leben auf der Praça Roosevelt“. Seit der Spielzeit 16/17 ist sie leitende Regisseurin im Schauspiel am Theater Bremen. Sie inszenierte u. a. Hauptmanns „Die Ratten“, den spartenübergreifenden Tanzabend „Golden Heart“ und „Amour“, sowie Wajdi Mouawads „Vögel“, „Das achte Leben „Für Brilka)“ sowie zuletzt „Das letzte Feuer“ von Dea Loher. Die Bremer Theaterfreunde verliehen ihr für ihre Arbeiten den Kurt-Hübner-Preis 2020.
Premiere am Samstag, dem 30. November um 19 Uhr im Theater am Goetheplatz
Pressemitteilung von: Theater Bremen