Fachgespräch zum „Erfolgsmodell D-Ticket“

Fachgespräch zum „Erfolgsmodell D-Ticket"

Fachgespräch zum „Erfolgsmodell D-Ticket“

Beim gestrigen Fachgespräch zum D-Ticket im niedersächsischen Wirtschaftsministerium hat Verkehrsminister Olaf Lies vor Vertretern der Verkehrsbetriebe, der Kommunen, der öffentlichen Aufgabenträger, der LNVG und weiteren Partnerinnen und Partnern, unter anderem aus Bremen und Hamburg, deutlich gemacht, dass Niedersachsen das „Erfolgsmodell D-Ticket“ langfristig erhalten will.

Olaf Lies: „Was wir uns erhofft haben, tritt gerade ein: Das Deutschlandticket ist ein echter Treiber der Mobilitätswende. Die jüngste Evaluation von VDV und Deutscher Bahn zeigt, dass mehr als elf Millionen Menschen das Ticket gekauft haben. Das Angebot wird so wahrgenommen, wie wir es uns gewünscht haben: preislich attraktiv, einfach verständlich, und insbesondere sagen die befragten Personen, dass die deutschlandweite Gültigkeit der Hauptkaufgrund ist. Das sind Werte, über die wir uns sehr freuen und die zeigen, dass das D-Ticket die Revolution des ÖPNV und der Mobilitätswende wird – wenn wir es denn langfristig erhalten.“

Deshalb schauen Länder und Verkehrsbetriebe schauen mit Sorge auf die weitere Finanzierung, denn im Bund gibt es keine Bewegung über das Jahr 2023 hinaus.

Lies: „Wir müssen gemeinsam mit dem Bund zu einer Lösung kommen, um keine unnötige Verunsicherung zu schaffen, die das Erfolgsmodell „Deutschlandticket“ ohne Not beschädigt. Wir brauchen für die kommenden Jahre 2024 und 2025 klare Vereinbarungen und Planungssicherheit, damit das D-Ticket eine entscheidende Antriebskraft für die Mobilitätswende bleibt. Erste Bewegungsprofil-Analysen zeigen, dass das D-Ticket die Mobilität stark verändert und der ÖPNV insbesondere durch Pendler beflügelt wird. Und laut der jüngsten Datenanalyse des Spiegels verliert der private Pkw immer mehr an Bedeutung. Das sind gute Nachrichten für unsere Klimaziele. Deshalb darf das D-Ticket nicht auf der Strecke bleiben.“

Weitere Themen des Fachgesprächs:

Clearingstelle: Bei einem revolutionären Projekt wie dem D-Ticket, das von Bund und Ländern querfinanziert wird und bei dem die Ticket-Einnahmen ab 2024 nach dem Wohnort der Kunden verteilt werden sollen, muss es für alle Aufgabenträger und Verkehrsbetriebe eine faire Lösung geben. Deshalb soll in jedem Land eine Clearingstelle eingerichtet werden, die offene Fragen bei der Aufteilung der Einnahmen beantworten soll. Die nach der Einnahmeverteilung noch bestehenden Einnahmedefizite der Verkehrsunternehmen werden auch 2024 nach dem bestehenden System ausgeglichen.

Semester-Tickets für Studierende: Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder arbeiten an einem bundesweiten Solidarmodell für die Studierenden auf Basis des D-Tickets. Beim Fachgespräch waren Vertreter des Vereins für Mobilität von Studierenden dabei, um an einer Lösung mitzuarbeiten. Derzeit wird von den Verkehrsunternehmen als „Brückenlösung“ die Einführung einer vergünstigten Upgradelösung angeboten: Studierende bezahlen, wenn gewünscht, die Differenz zwischen Semester-Mobilitätsbeitrag und D-Ticket. Diese Lösung hat sich bewährt und soll laut Studierendenvertretern auch 2024 beibehalten werden. Perspektivisch soll es ein D-Ticket für Studierende aktuell zum Preis von etwa 30 Euro im Solidarmodell geben.

Ausgabemöglichkeiten: Die Verkehrsunternehmen werden ab 2024 das D-Ticket wie vom Bund gefordert digital, also in einer App oder als Chipkarte oder in beiden Varianten, ausgeben. Wichtig ist, dass die gesamte Branche in der Lage sein wird, das D-Ticket den Kundinnen und Kunden anzubieten. Fest steht aber, dass der Bund ab 2024 keine Papiertickets mehr akzeptieren wird.

Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung