Spielbanken und Spielhallen in Norddeutschland – Corona Lockdown und das neue Glücksspielgesetz
Seit dem vergangenen Jahr stehen Spielbanken und Spielhallen einer enormen Herausforderung gegenüber. Durch den Lockdown sind reguläre Umsätze ausgeschlossen.
Die Corona-Krise hat viele Unternehmen im hohen Norden Deutschlands sprichwörtlich eiskalt erwischt. Darunter befinden sich auch Spielbanken und Spielhallen, die ebenso wie Restaurants, Hotels und andere Freizeiteinrichtungen geschlossen haben. Die Erwirtschaftung von Umsätzen liegt auf Eis. Daran ändert auch das neue Glücksspielgesetzt, das für Betreiber und für Spieler eine Lockerung bewirken soll, nichts.
Spielbanken und Spielhallen in Norddeutschland haben in Lockdown-Zeiten kein Geschäft
Spielbankenbesitzer blicken einer ungewissen Zukunft entgegen. Seit nunmehr einem Jahr sind alle Etablissements der Vergnügung mehr geschlossen als geöffnet. Wer kein Online-Geschäft hat, kann weder mit Bestandskunden Geld verdienen, noch neue Kunden akquirieren. Das Resultat ist ein umsatzloses Jahr, das bereits einige Casinos und Spielhallen in existenzielle Risiken geführt hat. Anders als in der Hotellerie und im Gastgewerbe, besteht für Spielbanken- und Spielhallenbetreiber keine Chance, staatliche Unterstützungen zu beantragen und von den hoch gepriesenen Corona-Hilfen zu profitieren.
Trotz ihrer eigentlich hohen Frequentierung, gelten Glücksspiel-Etablissements nicht als wirtschaftlich wichtige Unternehmen und damit nicht als Firmen, die zur Beantragung staatlicher Hilfsmittel in Corona Zeiten berechtigt sind. Gerade für viele kleine, aber auch für einige alteingesessene Unternehmen führt ein weiter andauernder Lockdown direkt in den Ruin.
Was wird die Zukunft bringen?
Der Blick in die Glaskugel zeigt nichts Positives. Ein Ende der Pandemie und ihrer Folgen ist nicht in Sicht, sodass die norddeutschen Spielbanken und Spielhallen weiter um ihre Existenz bangen müssen. Die täglichen enormen Verluste hinterlassen ihre Spuren, die sich auch durch die Ankündigung, dass das neue Casino-Gesetz ohne Zeitverzug kommt, nicht beheben lassen. Durch den Lockdown herrscht ein immenser finanzieller Druck, der wie ein Sieb wirkt und filtern wird, wer in Zukunft wieder eröffnet und wessen Geschäft dauerhaft geschlossen bleibt.
Denn die Mieten oder Pachten fallen weiter an und auch die Gehälter festangestellter Mitarbeiter müssen bezahlt werden. Alles in allem ist die Zukunft düster und lässt darauf schließen, dass nur ein geringer Teil der norddeutschen Spielbanken und Spielhallen nach der Krise wieder eröffnen und Gäste empfangen wird.
Viele Spielhallenbetreiber in Norddeutschland bangen um ihre Existenz
Wer bereits vor Corona ins Online-Glücksspiel investiert hat, kann sich mit ein wenig Glück und Verstand vor der Geschäftsschließung und einer drohenden Insolvenz schützen. Doch die meisten Spielbanken und Glücksspielhallen bieten das Spiel lokal an und haben bis vor Corona keinen Grund darin gesehen, ihre Aktivitäten im Internet auszuweiten. Wer ein paar Rücklagen hat, kann diesen Schritt nachholen und sich vielleicht vor dem Aus retten. Doch vielen traditionellen Geschäften wird dieser Sprung nicht gelingen. Das Bangen um die Existenz ist groß und es ist verständlich, dass sich die Vergnügungsindustrie, darunter auch Spielcasinos in Norddeutschland, in einer existenziellen Krise sieht.
Das neue Glücksspielgesetz wird trotz Lockdown in Kraft treten
Im Juli dieses Jahres tritt das neue Glücksspielgesetz in Kraft. Lokale Spielbanken und Casinos, die sich bis zum Juli über Wasser halten, können von der Lockerung und dem Vorteil der deutschen Lizensierung profitieren. Spieler, die sich bisher in der Grauzone bewegen, haben nach Änderung der Gesetzgebung endlich die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft ganz legal zu frönen und die Onlineangebote von norddeutschen Casinos mit gültiger Lizenz in Anspruch zu nehmen. Bisher gibt es kein Statement, dass sich das Inkrafttreten der Gesetzesänderung durch die immer wiederkehrenden Phasen des Lockdowns ändern werden. Das könnte ein Schritt in die richtige Richtung und eine Entlastung für traditionelle Spielbanken sein, die durch Corona an Umsätzen einbüßen und um ihr Fortbestehen bangen müssen.
Fazit: Das neue Glücksspielgesetz kommt allerdings mit einigen Einschränkungen. Spielhallen, in denen nur Automaten bereitstehen, profitieren von der Veränderung. Doch wer das Glücksspiel am Tisch mit Live-Dealer anbietet, wird im Endeffekt noch mehr Einbußen in Kauf nehmen müssen. Auch für Spieler gibt es Einschränkungen. Es wird unmöglich sein, pro Monat mehr als 1.000 EUR einzuzahlen. Anhand dieser Tatsachen ist fraglich, ob das neue Glücksspielgesetz ein Fluch oder Segen ist.