Premiere Tanz: Happy Nights
Von Lola Arias und Unusual Symptoms / In einer begehbaren Installation und Performance ist das Publikum eingeladen, Tänzer:innen und Sexarbeiter:innen zu begegnen und mit ihnen über das Verhältnis zu Sex, Geld, Lust und Schmerz zu reflektieren / Premiere am 30. September 2023 im Kleinen Haus in Bremen.
Der Nachtclub Happy Night, ein SM-Studio, eine Modellwohnung für Sexarbeit, eine Privatwohnung mit Camming: Originalgetreu nachgebaut sind die unterschiedlichen Schauplätze auf der Bühne im Kleinen Haus, so dass immersive Räume entstehen, die das Publikum durchwandern kann. Auf der Bühne steht dabei nicht nur die Tanzkompanie, sondern auch Sexarbeiter:innen. In der Produktion, die Lola Arias und die Unusual Symptoms im Theater Bremen auf die Bühne bringen, geht es um unser Verhältnis zu Intimität, Sexualität, Lust und den Konsum von Sexarbeit.
Lola Arias arbeitete bereits zwei Mal am Theater Bremen, beide Male im Schauspiel („The Art of Making Money“ 2013 und „The Art of Arriving“ 2015), „Happy Nights“ ist ihre erste Arbeit im Tanz. Gespielt wird aufgrund des umfassenden Bühnenraums en suite, bis Dezember sind zunächst drei Blöcke geplant, 2024 folgen weitere, an jedem Abend gibt es eine Doppelvorstellung und zu jedem Block eine Diskussionsveranstaltung.
„We are all clients. We all watch porn, don’t we? Who taught you how to fuck? It was not the sex education teacher (if you ever had one that was not a priest) … It was not even your lover … It was Scarlet, Jackie or Chantal. It was a movie called ‚A night with Veronica‘ or ‚Der Pimmel über Berlin‘. It was the ‚Playboy‘ under your pillow.“ (River Roux in „Happy Nights“)
Lola Arias ist Autorin, Theater- und Filmregisseurin und Performerin. Sie arbeitet mit Menschen unterschiedlicher Herkunft in Theater-, Literatur-, Musik-, Film- und Kunstprojekten zusammen. Ihre Produktionen spielen mit den Überlappungszonen zwischen Realität und Fiktion. Zu ihren jüngsten Arbeiten zählen „Mother Tongue“ (Bologna 2020, Madrid 2021, Berlin 2022), „Ich bin nicht tot“ (Hannover 2020), „Futureland“ (Berlin 2019) und „What they want to hear“ (München 2018). Neben ihren Theaterarbeiten schuf sie Projekte wie die Ausstellung „Stunt Double“ (2016), in der vier verschiedene Installationen die letzten 40 Jahre argentinischer Sozial- und Politikgeschichte durch Dokumente, Reenactments, Interviews und Populärlieder nachbildeten; die Durational Performance „Audition for a Demonstration“ (2014), die in Berlin, Prag, Athen und Buenos Aires präsentiert wurde; und „Ways of walking with a book in your hand“ (2017), ein ortsspezifisches Projekt für Leser:innen in Bibliotheken und öffentlichen Räumen. Ihr Spielfilm „Theatre of War“ (2018) wurde für das 68. Forum der Berlinale ausgewählt und u. a. mit dem CICAE Art Cinema Award und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Beim 20. BAFICI Festival in Buenos Aires wurde sie als beste Regisseurin ausgezeichnet. Zusammen mit Ulises Conti produziert sie Musik und veröffentlichte die Alben „Love is a sniper“ (2007) und „Those who do not sleep“ (2011). Zusammen mit Stefan Kaegi entwickelte sie die Projekte „Chácara Paraíso“ (2007), „Airport Kids“ (2008) und „Ciudades Paralelas“ (2010), ein Festival urbaner Interventionen in mehreren Städten. Sie veröffentlichte Gedichte, Belletristik und Theaterstücke. Ihre Werke waren u. a. beim Festival d’Avignon, den Wiener Festwochen, im Théâtre de la Ville Paris, dem Museum of Contemporary Art Chicago und dem Royal Court Theatre London präsentiert. Am Theater Bremen erarbeitete sie bereits die Produktionen „The Art of Making Money“ (2013) und „The Art of Arriving“ (2015). Für ihre neue Arbeit arbeitet sie gemeinsam mit Unusual Symptoms zum ersten Mal im Tanz.
Premiere am Samstag, dem 30. September um 18:30 Uhr, zweite Vorstellung um 20:30 Uhr im Kleinen Haus.
Regie: Lola Arias
Bühne und Kostüme: Irene Ip
Musik: Heiko Tubbesing
Video: Stefan Korsinsky
Licht: Joachim Grindel
Dramaturgie: Bibiana Mendes
Künstlerische Mitarbeit: Andy Zondag / Alexandra Morales
Von und mit: Beate Augustin, Paulina Bêdkowska, Kito Chemnitz, Hannelore Dopmann, Gabrio Gabrielli, KAy Garnellen, Maria Pasadaki, Andor Rusu, River Roux, Sasha Sioux, Young-Won Song, Csenger K. Szabo
Pressemeldung von Theater Bremen