Premiere Musiktheater – Lohengrin

Premiere Musiktheater - Lohengrin

Premiere Musiktheater – Lohengrin

Da kommt er über den See, sein Boot von einem Schwan gezogen: Der Mann, der Fremde, der den Staat retten soll, Frieden bringen und vielleicht auch Liebe. Brabant ist politisch verwahrlost, der Nachfolger des verstorbenen Königs ist verschwunden, ein anderer Herrscher versucht, es in seinen Krieg hineinzuziehen, alle misstrauen einander. Da kommt so ein Held, so ein Heilsbringer gerade recht.

Es ist die letzte romantische Oper, die er schreibt: Wagner wendet sich danach dem Musikdrama zu, in der Rezeption gilt „Lohengrin“ vielen als das „größte Werk der Romantik“. Uraufgeführt im Jahr 1850 in Weimar, entstanden Musik und Text im Jahrzehnt davor: changierend zwischen romantischer Heldensehnsucht und der Lust am Mythos und den Gedanken der Märzrevolution, in der Wagner für radikal demokratische Werte einstand. In Bremen bringt der leitende Hausregisseur Frank Hilbrich den „Lohengrin“ nun als Eröffnung im Musiktheater auf die Bühne, die musikalische Leitung übernimmt Stefan Klingele.

„‚Lohengrin‘ ist Wagners schönste, vielleicht auch seine pessimistischste Oper“, sagt Frank Hilbrich: „Ein unglaubliches Stück Musiktheater über die Unmöglichkeit, Ideale ins reale Leben zu übertragen.“

Stefan Klingele begann seine Laufbahn am Nationaltheater Mannheim, wechselte als Dirigent ans Staatstheater am Gärtnerplatz München und 1999 als Erster Kapellmeister nach Bremen, wo er 2006 den Kurt-Hübner-Preis erhielt. Das Theater wurde in der Spielzeit 06/07 mit Klingele als Interims-Chefdirigent von der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres” gewählt. Daneben gastierte Klingele bei vielen Theatern und Orchestern, darunter regelmäßig an den Opernhäusern Stockholm, Dresden, Frankfurt, Stuttgart, der Deutschen Oper am Rhein und der Komischen Oper Berlin. An der Staatsoper Hannover wurde Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ (Regie: Benedikt von Peter) auch wegen der Orchesteraufstellung über sechs Ebenen und dem damit verbundenen Klangerlebnis vom Deutschen Bühnenverein mit einem FAUST als beste Musiktheaterproduktion der Spielzeit 10/11 ausgezeichnet, die Serie „Feuersnot“ der Dresdner Musikfestspiele 2014 war bei den „Opera Awards London“ als beste Richard-Strauss-Jubiläumsvorstellung nominiert. Nach sieben Jahren als Musikdirektor und Chefdirigent an der Musikalischen Komödie in Leipzig ist Stefan Klingele seit Sommer 2022 in gleicher Position wieder zurück in Bremen und zeichnete hier bisher für die musikalische Leitung von Straussʼ „Ariadne auf Naxos“, Adamsʼ „Dr. Atomic“ und Verdis „Macbeth“ verantwortlich.

Siehe auch  "Verbundensein": Ein Abend von Sehnsucht und Verbindung im Theater Bremen

Frank Hilbrich, in Bremen geboren, ist als Musiktheaterregisseur an Theatern und Opernhäusern im In- und Ausland hervorgetreten. Unter anderem erarbeite er Inszenierungen am Theater Basel, den Bregenzer Festspielen, der Dresdner Semperoper, dem Aalto-Theater Essen, der Oper Graz, der Komischen Oper Berlin sowie an der Staatsoper Budapest. Eine Vielzahl seiner Produktionen wurde zur „Aufführung“ bzw. „Inszenierung des Jahres“ nominiert. 2013 übernahm er die Professur für Szenischen Unterricht an der Universität der Künste in Berlin. Nach drei Gast-Inszenierungen mit „Der Vetter aus Dingsda“ (10/11), „The Turn of the Screw“ (2011/12) und „Der Rosenkavalier“ (19/20) wurde Frank Hilbrich mit Beginn der Spielzeit 22/23 Leitender Regisseur und Teil des künstlerischen Leitungsteams im Musiktheater am Theater Bremen. Hier realisierte er „Don Carlo“, „Hello, Dolly!“ und „Ariadne auf Naxos“. In die laufende Spielzeit startete er mit der Inszenierung von „Doctor Atomic“, darauf folgten „Orpheus in der Unterwelt“ und „Die Liebe zu den drei Orangen“.

Premiere am Sonntag, dem 15. September um 16 Uhr im Theater am Goetheplatz

Pressemitteilung von: Theater Bremen