„Freiraum 2022“: Innovative Lehre wird gefördert
Die Universität Bremen erhält im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2022“ Fördergelder zur Unterstützung der innovativen Lehre. Vier Projekte wurden von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ ausgewählt. Insgesamt werden bundesweit 204 Projekte gefördert. Lehrende können mit dieser Förderung neue Ideen entwickeln und erproben. Einen thematischen Schwerpunkt gibt es nicht.
Die erfolgreichen Vorhaben haben durch ihr Innovationspotenzial überzeugt: Sie gehen mit ihren Ansätzen über bestehende Lehr- und Lernsettings hinaus und erproben Neues für Lehre und Studium. Der Ausschuss zur Projektauswahl hat die besten Ideen in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren ausgewählt. Die Universität Bremen erhält für die vier Projekte insgesamt mehr als eine Million Euro.
Die Projekte an der Universität Bremen im Überblick:
Im Rahmen von Fachdidaktik.inklusiv.digital werden in den kommenden zwei Jahren modulare Inhalte für Lehramtsstudierende, Referendar:innen und Lehrkräfte entwickelt, die gleichermaßen in Präsenz- oder „Blended Learning“-Seminaren – das sind Lernformen, bei denen die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert werden, aber auch zum Selbststudium eingesetzt werden können. Dazu werden Expert:innen aus der Schulpraxis und den Fachdidaktiken systematisch eingebunden. Projektverantwortlicher ist Professor Frank J. Müller, Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften.
„Immersive Transformationsräume der Nachhaltigkeit – ImmerNa“ hat zum Ziel, eine Online-Lehrveranstaltung in Virtual Reality zu entwickeln. Thematisch stehen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDG) im Fokus. Hierfür wird im Verlauf von vier Semestern ein virtuelles SDG-Gebäude eingerichtet, welches 18 Räume beinhaltet: 17 Ziel-Räume und ein Eingangsportal. Studierende der Universität Bremen sind im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen an der inhaltlichen und didaktischen Gestaltung beteiligt. Anschließend steht dieses VR-Gebäude im eGeneral Studies-Bereich allen Studierenden zur Verfügung, um in der virtuellen Welt eigene kognitive und emotionale Erfahrungen zum Thema Nachhaltigkeit machen zu können. Für diesen Zweck gilt es noch Prüfungsformen zu entwickeln. Projektverantwortlicher ist Dr. Denis Pijetlovic, Geschäftsführung der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit.
Im Projekt „Lost in Translation?“ produzieren Studierende wissenschaftskommunikative Videos über das Lehren und Lernen von Sprachen. Schüler:innen wollen wissen, warum man überhaupt eine Fremdsprache lernen sollte (Lost in Translation?). Eltern interessieren sich dafür, wie in Zeiten von Schulschließungen und Distanzlernen konkrete digitale Lösungen für das Lehren und Lernen von Sprachen in der Schule aussehen. Medienvertreter:innen interessieren sich für innovative Konzepte und medienwirksame Modellprojekte, die beispielsweise die Frage beantworten, wie man sich selbst eine Sprache effektiv aneignen kann. Studierende der Romanistik werden im Rahmen eines fremdsprachendidaktischen Moduls darauf vorbereitet, sich mit diesen und anderen grundlegenden Fragen der Öffentlichkeit zur Fremdsprachenforschung auseinanderzusetzen und wissenschaftskommunikative Videos für einen durch die Studierenden betreuten Wissenschafts-Kanal auf YouTube zu produzieren. Projektverantwortliche sind Dr. Georgia Gödecke und Professor Andreas Grünewald, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften.
„Schreiben, Publizieren, Reflektieren integriert in die Fachlehre durch Booksprints“ ist der
Titel eines geförderten Kooperationsprojektes. Bei Booksprints verfassen Studierende gemeinsam mit unterschiedlicher Rollenverteilung und mithilfe von kreativen und schreibdidaktischen Methoden innerhalb einer Woche einen Text – etwa einen Forschungsartikel oder einen populärwissenschaftlichen Beitrag – der auch veröffentlicht wird. Dabei erwerben Studierende wichtige Kompetenzen, die sie befähigen, auch außerhalb des Hochschulkontexts verantwortungsvoll zu handeln – etwa die Fähigkeit zur Kooperation, Kommunikation und Selbststeuerung, die Informationskompetenz und die Problemlösekompetenz. Im Rahmen des Projekts werden mehrere Booksprints an den Universitäten Bremen, Köln und der SRH Hochschule Berlin durchgeführt, um herauszuarbeiten, wie ein solches Format gelingt und basierend darauf eine didaktische Handreichung, zu erarbeiten, die frei zugänglich ist (sogenannte Open Educational Resource). Projektverantwortliche ist Professorin Sarah Brommer, Sprach- und Literaturwissenschaften.
Die Stiftung:
Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre engagiert sich seit 2021 bundesweit für Innovationen in Studium und Lehre. Dafür fördert sie Projekte an einzelnen Hochschulen oder Verbundvorhaben. Zudem schafft die Stiftung Vernetzungsangebote für Gestalter:innen der Lehre, stärkt den Wissenstransfer und fördert den Austausch über Projektergebnisse, Erfolge und Herausforderungen. Sämtliche Mittel dieser neuen Wissenschaftsinstitution werden von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt.
Quelle Pressemeldung von Universität Bremen