Passanten-Frequenz für die Fußgängerzone zeigt sich stabil

Passanten-Frequenz für die Fußgängerzone zeigt sich stabil

Passanten-Frequenz für die Fußgängerzone zeigt sich stabil

Oldenburg. Die Oldenburger Innenstadt war im vergangenen Jahr gut besucht – das geht aus einer Auswertung der Daten des Dienstleisters Hystreet hervor, der in Oldenburg und in mehr als 100 weiteren Städten die Passanten-Frequenz in Einkaufsmeilen misst. Demnach haben sich die Zahlen der Besucherinnen und Besucher in der Oldenburger Fußgängerzone im Laufe des Jahres 2023 weiter stabilisiert – trotz anhaltender Unsicherheiten durch Krieg und Krisen sowie einer im Gesamtjahr hohen Inflation. Im Jahresvergleich ist sogar ein kontinuierlicher Anstieg der Frequenz zu verzeichnen.

Zählpunkte an drei Standorten

Die am Messpunkt in der Achternstraße gezählten Werte schwankten im vergangenen Jahr zwischen 473.182 Menschen im traditionell frequenzschwächeren Januar und 733.062 Menschen im frequenzstarken Dezember. Im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten bedeutete das Zuwächse zwischen rund 17 Prozent (Januar 2023 gegenüber Januar 2022) und 0,8 Prozent (Dezember 2023 gegenüber Dezember 2022). Nur in vier von zwölf Monaten gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat Frequenzrückgänge, die zwischen 4,1 (Oktober) und 12,2 Prozent (November) lagen. Auch am Messpunkt Lange Straße verzeichnet der Monat Dezember die Spitzenwerte: 577.422 Passanten wurden im Dezember 2023 gezählt – das entspricht einem Plus um 7,9 Prozent im Vergleich zum Dezember 2022. Der niedrigste Monatswert wurde im Januar ermittelt (311.061 Passanten im Januar 2023 – 2,9 Prozent weniger als im Vorjahres-Januar). Auch in der Haarenstraße gibt es eine Zählstelle, die jedoch erst seit dem 16. September 2022 in Betrieb ist. Hier pendelten die Werte zwischen 272.168 Passanten im Dezember 2022 und 184.899 Passanten im Februar 2023.

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Kennzahlen für die Vitalität der Innenstadt

Hystreet hat an den Messpunkten einen Laserscanner installiert, der die Passanten vollautomatisiert zählt. Nicht immer funktioniert die Aufzeichnung indes reibungslos. So ist beispielsweise die Zählstelle in der Haarenstraße im November und Dezember vorigen Jahres ausgefallen. Dennoch sind die Daten von Hystreet für die städtische Wirtschaftsförderung und das Innenstadtmanagement entscheidende Kennzahlen für die Vitalität der Oldenburger Innenstadt. „Die Zahlen belegen, dass der Besuch der Innenstadt für die Menschen weiterhin attraktiv ist“, analysiert Ralph Wilken, Leiter der Wirtschaftsförderung. „Auch wenn die Entwicklung der Frequenzdaten ab und zu Schwankungen unterworfen ist, zeigt sich insgesamt ein eher positiver Trend“, ergänzt Innenstadtmanager Steffen Trawinski. Für die nahe Zukunft ist die Installation von zusätzlichen Messgeräten an weiteren Standorten in der Innenstadt vorgesehen. Die Kosten für Einrichtung und Betrieb der Geräte trägt die Stadt Oldenburg, sie ist hierbei aber auf die Mitwirkung engagierter Eigentümerinnen und Eigentümer angewiesen.

Gebäudenutzungen im Fokus

Die Passanten-Frequenz ist Teil eines Monitorings zur Innenstadtentwicklung, das dazu dient, negative Entwicklungen und Einflüsse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Ebenfalls relevant ist dabei die Erhebung von Gebäudenutzungen, die das Innenstadtmanagement seit 2022 jeweils zum Stichtag 1. April vornimmt. Die Erhebung gibt auch Auskunft über die Zahl der Leerstände. So haben Leerstände in (den besonders wahrnehmbaren) Erdgeschossflächen zugenommen. Im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 ist die Leerstandsquote von knapp 8 Prozent auf etwa 9 Prozent gestiegen (erfasst wurden dabei absolute Zahlen ohne Berücksichtigung der Flächengrößen). Für eine differenzierte Auswertung nimmt das Innenstadtmanagement nun eine Kategorisierung der Leerstände vor, auch um die Fluktuation besser bewerten zu können.

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Parkplätze: Auslastung, Parkdauer und Einnahmen im Blick

Unter die Lupe genommen wurde darüber hinaus die Auslastung von öffentlichen Parkflächen, die unmittelbar an die Fußgängerzone angrenzen – vor allem mit Blick auf die seit dem 1. Juni 2023 geltende Erhöhung der Parkgebühren von 1,20 Euro auf 2 Euro pro Stunde. Ausgewertet wurden Daten für die Parkplätze 91er-Straße (89 Plätze), Pferdemarkt 1 (136 Plätze), Schloßplatz (65 Plätze), Theaterwall AGO (55 Plätze) und Am Festungsgraben hinter dem Cadillac (106 Plätze). Betrachtet wurden 124 parkgebührenpflichtige Tage im Zeitraum von Januar bis Mai 2023 sowie 129 parkgebührenpflichtige Tage von Juni bis Oktober 2023. So sind seit der Gebührenerhöhung die Gesamteinnahmen, die Zahl der gelösten Tickets sowie die Einnahmen pro Stellplatz und pro Ticket gestiegen – die Auslastung der Parkplätze und die durchschnittliche Parkdauer sind hingegen gesunken.

Gemeinsame Bewertung

Wirtschaftsförderung und Innenstadtmanagement haben sich über die zur Verfügung stehenden Daten bereits mit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer und dem City-Management Oldenburg gemeinsam ausgetauscht. Mit Blick auf die Zielrichtung des Monitorings hätte ein besonderer Fokus auch auf der Entwicklung der Umsatzdaten in der Innenstadt liegen sollen, die den beteiligten Akteuren jedoch nicht vorliegen. Aus einer jährlich durchgeführten Studie zu Einzelhandelszentralität und Kaufkraft lassen sich zwar Kennzahlen ableiten, diese gelten aber für das gesamte Stadtgebiet und können nicht auf die Innenstadt heruntergebrochen werden. An dieser Stelle ist das Monitoring auf die Unterstützung aus Handel und Gastronomie angewiesen.

Institut befragt Passantinnen und Passanten

In diesem Jahr wird die Stadt Oldenburg zudem an der Umfrage „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH Köln) teilnehmen. Im Rahmen einer vierwöchigen Erhebung werden Passantinnen und Passanten unter anderem zu Motivation, Aufenthaltsdauer, Aufenthaltsqualität, Verkehrsmittelwahl und Herkunft befragt. „Wir gehen davon aus, dass uns die Ergebnisse dieser Erhebung wertvolle Ansätze bieten und Verbesserungspotenziale deutlich aufzeigen werden“, sagt Ralph Wilken.

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Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg