Neues Paradigma in der Aquakultur: Lokales Fischfutter-Projekt in Bremerhaven

Neues Paradigma in der Aquakultur: Lokales Fischfutter-Projekt in Bremerhaven
Der Einsatz von Mehlwürmern in der Futtermittelindustrie wird an der Hochschule Bremerhaven erforscht. / Bildrechte: Hochschule Bremerhaven

Neues Paradigma in der Aquakultur: Lokales Fischfutter-Projekt in Bremerhaven

In Bremerhaven wird innovative Forschungsarbeit zur nachhaltigen Fischfutterproduktion geleistet, die zukunftsfähige Lösungen für die Aquakultur verspricht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Bremerhaven haben in Zusammenarbeit mit regionalen Forschungsinstituten das Projekt „LokaLaStern“ ins Leben gerufen. Ziel ist die Entwicklung eines Futtermittels für Forellen, das vollständig auf regionalen und umweltfreundlichen Ressourcen basiert.

Die globale Aquakultur, als der am schnellsten wachsende Bereich der Lebensmittelerzeugung, steht vor der Herausforderung, nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Fütterungsalternativen zu finden. Die bisherige Abhängigkeit von Fischmehl und Fischöl, beides Ressourcen, deren Preise kontinuierlich steigen, hat die Forscher dazu bewogen, nach Alternativen zu suchen. Die traditionelle Verwendung von Fischmehl ist nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein ökologisches Problem.

Das „LokaLaStern“-Projekt, unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, konzentriert sich auf die Nutzung von Mehlkäferlarven, die lokal aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie gewonnen werden. Diese Insektenlarven werden speziell angereichert, um den Bedarf an teuren Einzelaminosäuren in der Forellendiät zu minimieren. Durch die gezielte Fütterung der Larven mit ausgewählten Substraten wird eine optimale Nährstoffzusammensetzung angestrebt, die den ökologischen Fußabdruck der Aquakultur signifikant reduzieren könnte.

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Integration von regionalen Hülsenfrüchten und alternativen Ölquellen wie Algen, um eine umfassende und nachhaltige Futterlösung zu bieten. Diese Ansätze versprechen nicht nur eine Reduzierung der Umweltbelastung, sondern auch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft durch die Nutzung lokaler Ressourcen.

Die physikalischen Eigenschaften des Futters, wie Pelletstabilität und Sinkverhalten, sind entscheidend für die Effizienz in Kreislaufaquakulturen, wo Wasserqualität und Ressourceneffizienz von höchster Bedeutung sind. Hierbei wird auch die Möglichkeit untersucht, Seesternmehl als stabilisierende Komponente einzusetzen, um den Verlust von Stickstoff zu minimieren und die Verschmutzung der Wasserkreisläufe zu reduzieren.

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Die Forschung, die an der Hochschule Bremerhaven und ihren Kooperationspartnern durchgeführt wird, könnte weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung der Aquakultur haben. Sie zeigt, wie wissenschaftliche Innovationen zur Lösung realweltlicher Probleme beitragen und die Grundlage für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion schaffen können. Das „LokaLaStern“-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie lokale Initiativen globalen Herausforderungen begegnen und dabei die ökonomische wie ökologische Landschaft prägen können.

Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Hochschule Bremerhaven