Müll ist wirklich überall zu finden
In Szene gesetzt wie wertvoller Schmuck werden ab heute im Klimahaus eine Zahnbürste aus unbekannter Herkunft, ein Feuerzeug aus Frankreich und das Bruchstück einer Kiste aus deutscher Produktion gezeigt. Das Besondere: Die drei Gegenstände wurden in der Arktis gefunden.
Leider sind diese nicht so außergewöhnlich, wie die Inszenierung vermuten lässt: In einem vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) initiierten und ausgewerteten Bürgerforschungsprojekt sammelten Teilnehmende von Arktisreisen zwischen 2016 und 2021 auf einem Areal von 25.500 m2 insgesamt 23.000 Teile angeschwemmten Müll an den Stränden Spitzbergens mit einem Gesamtgewicht von 1.620 Kilogramm. 80 Prozent davon waren Plastikmüll, der Rest war beispielsweise Metall oder andere Materialien. Besucherinnen und Besuchern des Klimahauses wird damit vor Augen geführt, dass achtlos weggeworfener Müll selbst an den entlegensten Orten unseres Planeten zu finden ist.
Das Klimahaus verdankt dieses neue Exponat einer Kooperation mit dem AWI und dem Engagement zweier ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen: Sophia Nitsche, die derzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Klimahaus absolviert, hat sich dafür mit Katrina Dieckvoß zusammengetan, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr am AWI absolviert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch Dr. Melanie Bergmann (AWI), auf deren Forschungsarbeiten das Kooperationsprojekt basiert. Das neue Exponat steht zwischen den Reisestationen Samoa und Alaska.
Pressemitteilung von: Klimahaus Bremerhaven