Minister Meyer: „Natur-, Küsten- und Hochwasserschutz sind zentrale Aufgaben”
Die Klimaerwärmung und die eingeleitete Energiewende stellen Niedersachsen in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen für Mensch und Umwelt. Um sie bewältigen zu können, brauche es nicht zuletzt personell gut aufgestellte und auf fundierter fachlicher Basis handelnde Behörden, betont Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Mit der Leitung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beriet sich der Minister am Donnerstag (19.01.) in der Direktion des Landesbetriebs in Hannover im Rahmen eines Auftaktgesprächs zu aktuellen Strategien und Projekten des Landes im Natur-, Küsten- und Hochwasserschutz.
Naturschutzfachliche Belange zu berücksichtigen werde in Zeiten vielschichtiger globaler Krisen mehr denn je ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein, betonte Meyer im Rahmen des Austausches mit den Expertinnen und Experten des NLWKN: „Das Artensterben macht keine Pause und der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen – von Wasser bis Biodiversität – ist in zunehmendem Maße eines der zentralen Handlungsfelder auch von Landesbehörden. Das vergangene Jahrhundert hat uns gezeigt: Ein Hochwasserschutz etwa, der gegen die Natur gerichtet ist, kann langfristig nicht funktionieren. Wir müssen die gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Perspektiven zusammendenken. Das gilt auch für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – etwa, wenn Behörden bei der Genehmigung von Infrastrukturprojekten zur Sicherung der Energieversorgung sehr genau hinschauen und hohe Umweltauflagen erlassen, wenn das erforderlich ist.”
Ob Gewässerrenaturierungen, die zusätzlichen neuen Rückhalteraum für Hochwasserlagen schaffen, Küstenschutzvorhaben auf den Ostfriesischen Inseln, die wo möglich nach dem Prinzip „building with nature” ausgeführt werden, oder großflächige Moorrenaturierungen wie jüngst im Landkreis Gifhorn, die wertvolle Lebensräume wiederherstellen und zugleich tonnenweise CO2 binden helfen: „Der NLWKN hat im gerade abgelaufenen Kalenderjahr landesweit wieder zahlreiche Projekte umsetzen können, bei denen Ziele des Naturschutzes, der Daseinsvorsorge und des Schutzes vor Gefahren ganz praktisch miteinander verknüpft werden konnten”, erklärt NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer. „Diesen Weg werden wir bei der Bewältigung kommender Aufgaben im engen Schulterschluss mit dem Niedersächsischen Umweltministerium fortsetzen.”
Anlässe und Anknüpfungspunkte gibt es dafür aktuell genug: Neben dem umfangreichen Engagement des NLWKN beim Niedersächsischen Weg sind die Fachleute des Landesbetriebs unter anderem auch beim Thema Energiewende gefordert, die Niedersachsen aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien soll. Im Zuge der Klimafolgenforschung stehen zudem etwa beim Projekt KliBiW die wasserwirtschaftlichen Folgen des globalen Klimawandels für die niedersächsischen Binnengewässer im Fokus.
Für seine Arbeit greift der Landesbetrieb dabei auf einen umfangreichen Schatz an Umwelt– und Forschungsdaten zurück, die der NLWKN bei tausenden Beprobungen, durch naturschutzfachliche Untersuchungen oder die eigene wissenschaftliche Arbeit zum Beispielin der Forschungsstelle Küste tagtäglich selbst erhebt. „Die Bedeutung dieser Daten als wichtige Entscheidungsgrundlage für die Politik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden”, so Meyer.
Pressemeldung von Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz