Hunte-Sperrwerk in jüngster Sturmflutsaison oft gefordert

Hunte-Sperrwerk in jüngster Sturmflutsaison oft gefordert
Nach zuletzt ruhigeren Jahren musste sich das Hunte-Sperrwerk in Elsfleth in der zurückliegenden Sturmflutsaison erneut bewähren. Bild: NLWKN

Hunte-Sperrwerk in jüngster Sturmflutsaison oft gefordert

Elsfleth/Brake/Oldenburg.  Tausend Mal gesperrt – und auch beim tausendundeinsten Mal hat es nicht „zoom“ gemacht: In der zurückliegenden Sturmflutsaison, die im April zu Ende ging, stand am Hunte-Sperrwerk im Landkreis Wesermarsch ein nicht ganz alltägliches Jubiläum auf dem Programm. Dabei war das Sperrwerk im Vergleich zu vorherigen Jahren mit 35 Schließungen besonders oft gefordert. Damit auch in Zukunft nichts passiert, plant der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) weitere Investitionen in das Schutzbauwerk.

Seit 1979 nun schon schützt das 120 Meter breite Sperrwerk Oldenburg und Elsfleth, aber auch das weitere Umland mit Zwischenahn und Wardenburg vor den Kräften der Nordsee. Dass der zurückliegende Winter sturmflutreich war, zeigte sich auch in Elsfleth: Insgesamt 35 Schließungen veranlassten die Küstenschützer des NLWKN in der gerade abgeschlossenen Sturmflutsaison. 28 Schließvorgänge waren es alleine in diesem Jahr. „Im Durchschnitt schließen wir die vier mächtigen, konvex gebogenen Sperrtore der Anlage rund 20 Mal im Jahr“, erklärt Armin Heine von der Betriebsstelle Brake-Oldenburg des Landesbetriebs. Ähnliche „Ausreißerjahre“ gebe es aber immer wieder, betont der für den Betrieb der Anlage zuständige Küstenschutzexperte. Die meisten Schließungen – 43 an der Zahl – wurden in Elsfleth in der Sturmflutsaison 2006/2007 durchgeführt.

Eine besondere kam nun am 27. Januar hinzu: Zur Abwehr einer weiteren erhöht auflaufenden Tide wurde das 43 Jahre alte Bauwerk hier zum insgesamt bereits tausendsten Mal geschlossen. 22 weitere Schließungen konnten seither erfolgreich durchgeführt werden. „Dieser seit Jahrzehnten reibungslose Einsatz der Anlage ist auch der kontinuierlichen Wartung und abwechselnden jährlichen Trockenlegung der Schifffahrtsöffnungen zu verdanken, die wir auch derzeit wieder durchführen“, betont Heine.

Teil eines umfassenden Schutzsystems

Insgesamt acht Mitarbeiter des NLWKN sorgen vor Ort in Elsfleth für den reibungslosen Betrieb und die Unterhaltung. Unterstützt werden sie von fünf weiteren Kolleginnen und Kollegen in Brake, denn zum umfassenden Schutzsystem für das Unterwesergebiet gehören noch zwei weitere Sperrwerke an den flussaufwärts einmündenden Weser-Nebenflüssen Ochtum und Lesum. „Da der Betrieb eines Sperrwerks nicht ohne Einfluss auf die anderen bleibt, sind gegenseitige Abstimmung und der Austausch von Prognosen über die zu erwartenden Wasserstände unerlässlich“, so Heine.

Seit dem Bau des Hunte-Sperrwerks wurde fast die komplette Hydraulik schon einmal ausgetauscht. Damit das Bauwerk auch künftig ein hohes Schutzniveau für die Menschen in Oldenburg und den anderen geschützten Städten und Gemeinden bieten kann, plant der NLWKN bereits weitere Investitionen in die Anlage:  Insbesondere die Steuerungstechnik steht dabei im Fokus. Sie soll in den kommenden Jahren im laufenden Betrieb fit für die Zukunft gemacht werden.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz