
Ein Unbekannter ist Marco Štorman in Bremen nicht: Er hat in den vergangenen Jahren dort sowohl im Schauspiel („Das schweigende Mädchen“) vor allem aber im Musiktheater („Peter Grimes“, „Parsifal“, „Candide“, „Lulu“, „Lenz“ und zuletzt „Titus (La clemenza di Tito)“ regelmäßig Regie geführt. Auch für die laufende Saison ist er für „Die Zauberflöte“ engagiert. Heute, am Donnerstag, dem 4. September, gab das Theater Bremen bekannt, dass Štorman für die Spielzeit 2026/27 als leitender Regisseur im Musiktheater und als Co-Leiter der Sparte fest ans Theater Bremen kommen wird. Er folgt damit auf Frank Hilbrich, der im Sommer 2026 als Generalintendant ans Musiktheater im Revier nach Gelsenkirchen wechselt.
„Seit 2013 inszeniere ich regelmäßig am Theater Bremen. Es ist quasi meine Theaterheimat. Hier habe ich meine ersten Schritte im Musiktheater gemacht. Hier bin ich all meinen wichtigen Weggefährt:innen und Arbeitspartner:innen begegnet, mit denen ich erst in Luzern, dann in Stuttgart, jetzt auch in Freiburg etwas weitertrage, das ich gerne die Bremer Schule nenne. Michael Börgerding hat uns alle zusammengebracht und diesen Geist geschaffen. Und so freue ich mich sehr, mit dem Leitungsteam, das nach seinem Tod die Leitung des Theaters übernommen hat, das letzte Jahr seiner Intendanz künstlerisch mitzugestalten und den Weg fortzusetzen, ein mutiges, relevantes, emotionales Musiktheater zu erforschen, das mit den Bremer:innen in den Austausch geht, ein Musiktheater, das das Wir sucht.“, so Marco Štorman.
Štorman wird die Sparte gemeinsam mit der leitenden Dramaturgin im Musiktheater, Frederike Krüger, und Musikdirektor Stefan Klingele leiten.
Marco Štorman ist Regieabsolvent der Otto-Falckenberg-Schule in München. Er assistiert am Thalia Theater Hamburg, der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen und dem Schauspiel Hannover, u. a. bei Christoph Schlingensief, Jossi Wieler und Andreas Kriegenburg. Inszenierungen u. a. am Thalia Theater in Hamburg, dem Schauspiel Hannover und dem Düsseldorfer Schauspielhaus folgten. Unter dem Motto „Unser Theater ist die Stadt“ gründet er 2006 die freie Gruppe „Kulturfiliale“, um den Stadtraum und seine Bewohner:innen als theatralen Kontext zu behaupten. Die Projekte wurden nach Melbourne und Adelaide, Australien eingeladen und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. „Kulturfiliale“ wurde 2015/16 vom Fonds Doppelpass der Bundeskulturstiftung gefördert. 2014 reist er auf Einladung des Seiryu-Theaters nach Tokyo und Fukoyoka, um dort mit japanischen Regisseuren Lectureperformances zu entwickeln.
Sein frei finanzierter Film „Juliaugust“ wird 2012 auf Einladung bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt und bei den 9. berlin film awards als bester mittellanger Film und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Seine Inszenierung von Elfriede Jelineks „Winterreise“ wird zum Festival Radikal Jung eingeladen. 2011 ist Marco Štorman Teil des Enparts Open Campus der Venice Biennale in Stockholm, 2009 Stipendiat des Internationalen Forums der Berliner Festspiele sowie der Salzburger Festspiele 2003. In den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 ist er Hausregisseur am Luzerner Theater. Eine intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Ingo Gerlach erst am Theater Bremen, jetzt an der Staatsoper Stuttgart. Dort entstehen u. a. „Nixon in China“ und „Götterdämmmerung“. Außerdem entwickeln Gerlach und Štorman dort 2021 die digitale Opernperformance „Glaube, Liebe, Hoffnung“.
Wichtige Arbeiten u. a. für die Komische Oper Berlin, die Biennale für zeitgenössische Musik in München, das Schauspielhaus Wien, Staatsschauspiel Dresden und die Staatstheater in Kassel und Nürnberg und die Bühnen Bern. Am Theater Bremen inszeniert er nach „Peter Grimes“, „Parsifal“, „Candide“, „Lulu“, „Lenz“ und „Titus (La clemenza di Tito)“ mit „Die Zauberflöte“ seine siebte Arbeit im Musiktheater. Mit seiner Inszenierung von „Das schweigende Mädchen“ 2019 im Schauspiel ist er als eine von zehn Inszenierungen beim virtuellen nachtkritik-Theatertreffen dabei. Für die Spielzeit 2026/27 kommt Štorman als leitender Regisseur im Musiktheater und als Co-Leiter der Sparte ans Theater Bremen.
Pressemitteilung von: Theater Bremen