Bremerhavener Studierende tüfteln für den Umweltschutz auf Gran Canaria
Unachtsam weggeworfene PET-Flaschen, angespülte Einkaufstüten und zurückgelassene Einwegverpackungen: Plastikmüll ist ein großes Problem für die Umwelt. Besonders Inseln leiden unter der Plastikflut, die täglich an die Strände gespült wird. Dabei ließe sich ein Großteil der Verpackungen recyceln. Nur wie schafft man dies, ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt? Beim diesjährigen „Smart Green Island Makeathon 2023“ auf Gran Canaria möchten sich zwei Studierende des Studiengangs Embedded Systems Design an der Hochschule Bremerhaven mit dieser Frage beschäftigen. Gemeinsam mit Dipl.-Ing. (FH) Claas Schott und Dipl.-Ing. Andreas Menslage, die als wissenschaftlich-technische Angestellte an der Hochschule tätig sind, sowie Studierenden der Hochschule Kempten und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurth arbeiten sie vom 1. bis zum 4. März als Projektteam an einer technischen Lösung für dieses Problem. Das Ziel: Aussortiertem Plastik soll neues Leben eingehaucht werden. Unterstützt wird die Teilnahme durch die österreichische B&R Industrial Automation GmbH.
Auch wenn die Kanarischen Inseln ein beliebtes Reiseziel sind, ist von Urlaubsentspannung während der viertägigen Veranstaltung keine Spur. Statt Sonne, Strand und Meer warten 72 Stunden intensiver Projektarbeit auf die Studierenden und ihre Betreuer:innen. Im besten Fall haben sie am Ende eine technische Lösung gefunden, die sie vor einer Expert:innen-Jury präsentieren können. „Bei „Smart Green Island“ liegt der Fokus auf Umweltproblemen, die auf Gran Canaria sehr akut sind, beispielsweise Plastikmüll oder Waldbrände. Das Interesse an innovativen Ideen ist daher groß. Viele Unternehmen und Politikerinnen und Politiker nehmen sich die Zeit, die Teams während der Veranstaltung zu besuchen und mit ihnen über ihre Arbeit zu sprechen. Man merkt deutlich, wie wichtig ihnen das Thema ist“, sagt Claas Schott, der gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Menslage bereits 2020 ein studentisches Team beim Makeathon betreut hat.
Die Teilnahme an dem „Smart Green Island Makeathon“ ist eine besondere Chance für die Studierenden – auch für die eigene Karriere. Zahlreiche Unternehmen sind ebenfalls vor Ort und nutzen die Möglichkeit, dort neue und engagierte Mitarbeitende zu rekrutieren. „An der Veranstaltung nehmen nur Studierende teil, die wirklich Spaß an dieser Arbeit haben. Die Arbeitsatmosphäre in dieser Halle ist unglaublich. Es ist toll zu sehen, wie intensiv alle Teams an ihren Projekten arbeiten. Da wird wirklich jede Minute ausgenutzt. Alle tüfteln und schrauben bis die offizielle Arbeitszeit beendet ist. Wir freuen uns sehr, dass wir Studierenden der Hochschule dieses Erlebnis ermöglichen können und sie so vielleicht schon ihren nächsten Arbeitgeber kennenlernen“, sagt Andreas Menslage.
Die konkrete Projektidee entwickeln die Studierenden erst zu Beginn der Veranstaltung. Allerdings haben die Betreuer:innen als Ideenrahmen vorgegeben, dass dabei vor Ort gesammelte PET-Flaschen sinnvoll und nachhaltig recycelt werden sollen. „In den vergangenen Jahren wurden unter anderem Maschinen zum Müllsammeln und zum Müllsortieren gebaut. Jetzt geht es um die Frage, wie sich aus gesammeltem Plastikmüll etwas Neues erschaffen lässt“, so Schott. Im Vorfeld hat sich das Team bereits Gedanken gemacht, welche Bauteile vor Ort benötigt werden. „Wir haben wichtige Komponenten zusammengestellt, die wir mitnehmen werden. Obwohl die Ausstattung vor Ort beeindruckend ist, können wir trotzdem nicht davon ausgehen, dass in dem kurzen Zeitraum alles problemlos auf der Insel erhältlich ist.“
Bereits zum 6. Mal organisiert die ITQ GmbH mit der Unterstützung zahlreicher nationaler und internationaler Unternehmen den „Smart Green Island Makethon“ in Las Palmas auf Gran Canaria. Rund 300 teilnehmende Studierende und mehr als 20 Unternehmen werden vor Ort erwartet. Im Vordergrund stehen die Themen Smart Home, Internet of Things (IoT), Automation, Robotics, Smart Farming, Smart Production, Smart Health, Smart and Green Energy, Smart Mobility sowie Connected Systems. Weitere Informationen unter www.itq.de/smart-green-island-makeathon.
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
Pressemeldung von Hochschule Bremerhaven