Zwei Grimme-Preise für NDR Fernsehfilme: „Polizeiruf 110: Sabine“ und „Sörensen hat Angst“

Bildrechte:NDR/Christine SchroederFotograf:NDR/Christine Schroeder

Hamburg (ots) Zwei NDR Fernsehfilme werden mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet: der Rostocker „Polizeiruf 110: Sabine“ und „Sörensen hat Angst“. Für den „Polizeiruf 110: Sabine“ bekommen das Ermittlerteam, gespielt von Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner, sowie Luise Heyer in der Titelrolle den Preis. Zudem erhalten Florian Oeller für das Drehbuch und Stefan Schaller für die Regie die renommierte Auszeichnung.

Bei „Sörensen hat Angst“ werden Bjarne Mädel sowohl für die Regie als auch für die Darstellung der Hauptfigur ausgezeichnet, Sven Stricker für das Drehbuch, Kristian Leschner für die Bildgestaltung und Katrin Wichmann für ihre Rolle als Polizistin Jennifer. Die 58. Grimme-Preise werden am 26. August in Marl verliehen.

NDR Intendant Joachim Knuth: „Die beiden ausgezeichneten Filme nehmen drängende Themen unserer Zeit auf. Die Zerrissenheit der Figuren wird spürbar – man kommt ihnen beim Zuschauen sehr nah. Das ist beeindruckend und bedrückend zugleich. Herzlichen Glückwunsch an die Teams der beiden Produktionen aus dem Norden“.

Im Mittelpunkt des „Polizeiruf 110: Sabine“ steht eine Frau (Luise Heyer), der durch die anstehende Schließung der Rostocker Arunia-Werft der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Als alles zu viel wird, greift sie in ihrer Verzweiflung zur Waffe. Die Jury des Grimme-Preises: „Das dringliche politische Thema der forcierten Verelendung ganzer Gesellschaftsschichten wird hier empathisch, rigoros und kunstvoll auf die Figur der alleinerziehenden Mutter Sabine heruntergebrochen. Florian Oeller hat sein Drehbuch kühl und klug konstruiert, Regisseur Stefan Schaller inszeniert den Rachefeldzug der Gedemütigten als Ambivalenz-Parcours, der das Publikum zwingt, immer wieder seine Gefühle für die Hauptfigur zu überprüfen und zu überdenken. Vielleicht kann nur der Rostocker ‚Polizeiruf‘ so durchlässig sein für ein solch schwieriges gesellschaftliches Thema“. Neben den bereits Genannten spielten u. a. Uwe Preuss, Andreas Guenther, Josef Heynert und Lina Beckmann. „Polizeiruf 110: Sabine“ ist eine Produktion der Filmpool fiction (Produzentin Iris Kiefer, Ausführende Produzentin: Nikola Bock). Die NDR Redaktion hatte Daniela Mussgiller.

Beim bereits mehrfach ausgezeichneten NDR Film “ Sörensen hat Angst“ hatte Sven Stricker das Drehbuch bereits auf Bjarne Mädel als Kriminalhauptkommissar zugeschnitten. Der Film ist zugleich Mädels Regie-Debüt. Aus der Begründung der Grimme-Jury: „Bis in das kleinste Detail vermeidet dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Täterrätsel alle handelsüblichen Kniffe des Genres und findet bis in die verstörendsten Windungen seines Plots eine eigene Darstellungs- und Bildsprache. Das Thrillerkino auf lakonisch-norddeutsche Art und Weise: Understatement statt Überreizung. Hier ist jeder Ton richtig gesetzt – das ganze Ensemble agiert traumwandlerisch sicher unter Mädels Leitung.“ Zu den Darstellerinnen und Darstellern des Fernsehfilms zählen weiter Matthias Brandt, Peter Kurth, Katrin Wichmann und Anne Ratte-Polle. Produzenten waren Jakob Claussen und Uli Putz (Claussen + Putz Filmproduktion), gefördert wurde die Herstellung von der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. Die Redaktion lag bei Christian Granderath und Philine Rosenberg. Ergänzend wird Bjarne Mädel beim Grimme-Preis als Darsteller in dem Film „Geliefert“ geehrt (BR/ARTE).

Quelle: Pressemitteilung des NDR