UmweltNAVI Niedersachsen geht an den Start

UmweltNAVI Niedersachsen geht an den Start

UmweltNAVI Niedersachsen geht an den Start

Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies hat heute in Hannover gemeinsam mit Vertretern der beauftragten Firmen „BearingPoint” und „wemove digital solutions” die Handy-App „UmweltNAVI Niedersachsen” vorgestellt. Die im Auftrag des Landes entwickelte App kombiniert frei verfügbare Umweltdaten und stellt sie übersichtlich, wie aus den gängigen Online-Kartendiensten bekannt, dar. Mit der App sollen die verfügbaren Umweltdaten den Bürgerinnen und Bürgern leicht und intuitiv zugänglich gemacht werden. Die App steht ab sofort in den App-Stores von Apple und Google zum Download bereit.

„Ob besonders geschützte Arten, einzigartige Schutzgebiete, Lärmkarten oder auch das nächstgelegene Badegewässer: Diese App stellt Umweltdaten für die Bürgerinnen und Bürger nicht nur einfach und intuitiv dar. Sie bringt einen echten Mehrwert für jeden, der sich über die Umwelt in Niedersachsen informieren möchte – sei es als Experte, als engagierter Bürger, als Citizen Scientist oder einfach zum Spaß für Hobby und Freizeit”, so Umweltminister Olaf Lies bei der Vorstellung des UmweltNAVI Niedersachsen. „Das gibt es in dieser Form bundesweit noch kein zweites Mal und hat dem Projekt bereits eine Nominierung für den deutschen eGovernment-Wettbewerb eingebracht. Hier schaffen die Digitalisierung und die Kombination großer Datenmengen echten Erkenntnisgewinn und damit echten Mehrwert für unsere Gesellschaft. Mit dieser App bringen wir die Umwelt und Natur in Niedersachsen zu jedem auf das Handy.”

Durch die Kombination mit anderen Apps und Anwendungen könne die Datengrundlage gerade auch im Natur- und Artenschutz noch einmal verbessert werden. Lies: „Wir schaffen hier eine sehr starke Erweiterung zu schon bestehenden, erfolgreichen Angeboten mit denen wir das UmweltNAVI verbinden und auf diese referenzieren werden. So können wir insgesamt eine noch bessere öffentliche Wissensgrundlage schaffen, die als Grundlage für politische Entscheidungen auf allen Ebenen dienen kann.”

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„Die Behörden in Niedersachsen und im Bund stellen kontinuierlich gigantische Mengen an Umweltdaten zusammen. Diese führen wir im UmweltNAVI zusammen”, erläutert der im Umweltministerium zustände Projektleiter Dirk Weber. Diese würden bisher ganz überwiegend noch von Fachleuten genutzt. „Unser Ziel ist es, die vorhandenen Informationen nicht nur handhabbar aufzubereiten, sondern sie auch bürgernah und für jeden transparent zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen nun mit der Veröffentlichung zu Beginn der Hochsaison der Sommerferien, dass möglichst viele Menschen, die in Niedersachsen unterwegs sind, die App ausprobieren und uns Feedback zu den Funktionalitäten und den bereitgestellten Daten geben. Damit verlässt die Anwendung die erste Phase der Entwicklung und geht in die große Testphase. Unser Ziel ist es, das UmweltNAVI ständig weiterzuentwickeln.”

„Die Daten stammen dabei aus verschiedensten Niedersächsischen Fachbehörden, u.a. dem NLWKN, der Gewerbeaufsicht, den Landesgesundheitsämtern, dem Landesbergamt, den Nationalparkverwaltungen oder dem Landesamt für Statistik,” so Weber weiter. Genauso flössen auch bundesweit harmonisierte Daten unter anderem vom Umweltbundesamt oder dem Bundesamt für Gewässerkunde sowie dem für Naturschutz ein. Und auch andere Quellen wie Wikipedia oder Interessenszusammenschlüsse wie der Notfallrettungspunkte des „Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.” oder auch die Bundesgesellschaft für Endlagerung werden in der App genutzt.

Darüber hinaus sind Weiterentwicklungen und Kooperationen beispielsweise mit den Naturschutzverbänden und Umweltschutzorganisationen geplant. Weber: „Wir können uns hier eine Vernetzung mit anderen Umwelt-Apps, z.B. ‚Flora Incognita’ oder den verschiedenen NABU-Apps wie ‚Vogelwelt’ oder ‚Insektensommer’ gut vorstellen. Die technische Basis haben wir mit den entsprechenden Schnittstellen in der App bereits geschaffen.” Auch die Umsetzung bestimmter Anwendungsfälle, wie etwa Maßnahmen zum Klimaschutz und gegen die Folgen des Klimawandels, zu Gesundheitsthemen, zu Energie oder auch zur Landwirtschaft können künftig in der App dargestellt werden.

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Die App nutzt auf Wunsch die aktuellen Standortinformationen als Anknüpfungspunkt und zeigt passende Statusinformationen auf der Karte an. Außerdem sollen Interaktionen der Userinnen und User über die Quizfunktionen, über eine „meine Orte”-Funktion oder auch über die Möglichkeit des Foto-Uploads gefördert und damit die App noch attraktiver gemacht werden. Auch das führe zu einer stetigen Verbesserung der Datenlage.

Johannes Junck von der Firma BearingPoint kommentierte den bisherigen Weg: „Die aufgeschlossene Herangehensweise aller Projektbeteiligten gegenüber der agilen Vorgehensweise, mit der das Team die Projektinhalte inkrementell entwickelt hat sowie die sehr gute Zusammenarbeit innerhalb des Geschäftsbereichs des Ministeriums und mit den externen Partnern haben wesentlich zum Erreichen des heutigen Meilensteins der ersten Veröffentlichung des App-Angebots beigetragen. Mit Spannung blicken wir nun der Etablierung und Weiterentwicklung des Angebots und des Umweltdatenmanagements entgegen.”

Joachim Müller von der Firma wemove, die das UmweltNAVI entwickelt hat, betonte bei der Vorstellung abschließend: „In der App werden verschiedene Datenarten aus bisher mehr als 400.000 Datensätzen kombiniert dargestellt. Die ansprechende und vor allem leicht bedienbare Präsentation der Daten in der App war eine große Herausforderung, deren Lösung viel Spaß gemacht hat. Aber das ist erst der Anfang. Wir schaffen hier eine Datenbasis für verschiedenste Nachnutzungen. Diese jetzt verfügbare App ist eine davon.”

Das UmweltNAVI Niedersachsen ist Teil des Projekts „Bürgerinformationsportal Niedersachsen” des „Masterplan Digitalisierung” der niedersächsischen Landesregierung. Für die Entwicklung der App sind rund 850.000 Euro eingeplant. Die intensive Phase der App-Entwicklung soll bis Frühjahr 2023 weitergehen, bevor sie dann in den regulären Betrieb und die damit einhergehenden weniger intensive Phase der Weiterentwicklung übergeht. Geplant ist, dass auch nach dem Ende der ersten Entwicklungsphase Daten kontinuierlich aufbereitet und eingestellt werden. Die App bedient sich ausschließlich aus öffentlich zugänglichen Daten.

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Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz