Beim Blick in diese Augen tritt alles andere zurück. Die Welt dreht sich einen Ticken langsamer, das Herz schlägt dafür schneller. Es ist die Nachtigall und nicht die Lerche, es ist Shakespeare und nicht Brecht. „Romeo und Julia“ ist die ultimative Liebesgeschichte, tausendmal auf die Bühne gebracht. Eine Liebesgeschichte von Teenagern, die unsere Vorstellung von Liebe fundamental geprägt hat. Shakespeare wählt den radikalen Weg, er lässt die Liebenden Romeo und Julia in den Tod gehen. Die Regisseurin Yeºim Nela Keim Schaub und ihr Team fragen, ob es nicht auch anders geht, ob es einen Weg ohne Gewalt gibt.
„Soft Rebellion“ heißt die Stückentwicklung frei nach „Romeo und Julia“, die sie in einer Kooperation von Moks und Schauspielsparte nun auf die Bühne im Kleinen Haus des Theater Bremen bringen. Keim Schaub, die gerade mit ihrer letzten Regiearbeit am Jungen Theater Bremen „Eddy (oder ein anderer)“ für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert wurde, möchte in ihrer Inszenierung aufdecken, wie viele Fremdzuschreibungen Romeo und Julia im Weg stehen und fragen, ob es ein zärtliches Aufbegehren dagegen geben kann.
„Eine Soft Rebellion ist für mich eine Sehnsucht nach Veränderung, die nach der Überwindung gewaltvoll auferlegter Strukturen strebt“, sagt Yeºim Nela Keim Schaub: „Sie ist drängend und laut aber auch feinfühlig und berührend, weil sie uns in unseren Grundfesten befragt. Wie wollen wir lieben?“
Yeºim Nela Keim Schaub wurde 1996 in Bremen geboren und fand über die Jungen Akteure ihren Weg ins Theater. Als Hospitantin und Assistentin am Theater Bremen machte sie erste Erfahrungen hinter der Bühne. 2018 gründete sie mit Freund:innen das f.e.t.t.kollektiv, welches immersive Theaterperformances in der freien Szene realisierte. Seit 2018 studiert sie Regie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und zeigte in diesem Rahmen u. a. die Arbeit „CRASH“, welche am Thalia Theater Hamburg zu sehen war. Nebenher entstanden die Inszenierungen „Keine Landschaft“ an der Schauspielschule der Kunstuni Graz und „Die 13 Ballacks“ am Hamburger Schauspiel-Studio Frese. Derzeit ist das Stück „Luft nach Oben“ am Stadttheater Gießen und bei den Mülheimer Theatertagen zu sehen, sowie die Bearbeitung von Aglaja Veteranyi „Warum das Kind in der Polenta kocht“ am Jungen Ensemble Stuttgart. Aktuell ist sie in der Kategorie „Inszenierung Theater für junges Publikum“ für ihre Regie bei der Moks-Produktion „Eddy (oder ein anderer)“ frei nach den autobiografischen Romanen von Édouard Louis für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2024 nominiert. Die Verleihung ist Mitte November im Theater Altenburg Gera.
Premiere am Freitag, dem 25. Oktober um 19:30 Uhr im Kleinen Haus
Pressemeldung von Theater Bremen