
Die Sanierung der historischen Gleishalle des Oldenburger Hauptbahnhofs wird länger dauern als zunächst angenommen. Die Begutachtung der Stahlträger der drei Hallenschiffe aus dem Jahr 1915 hat ergeben, dass die Schäden umfangreicher als zunächst angenommen sind. Dementsprechend ist auch die Sanierung aufwendiger und der Bauablauf muss angepasst werden. Die ursprünglich für Ende 2027 geplante Fertigstellung verschiebt sich daher nun auf voraussichtlich Ende 2029. Das erklärte DB-Gesamtprojektleiter Felix Burckhardt am Dienstag, 3. Juni, Oldenburgs Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht bei einem Rundgang durch die Werkshallen des Stahlbauunternehmens SSM GmbH im niedersächsischen Westoverledingen. Die Spezialfirma ist damit beauftragt, die Stahlträger der Gleishalle aufzuarbeiten. Dabei zeigten sich insbesondere unerwartet starke Korrosionsschäden, was den Planungs- und Prüfaufwand der Experten deutlich erhöht.
Stimmen zu den Maßnahmen
„Die Sichtungen und Prüfverfahren an den Stahlbauteilen des Hallenschiffs am Bahnsteig 7/8 haben leider starke Korrosionsschäden zu Tage gebracht“, sagte Felix Burckhardt. „Besonders stark sind die Schäden an Verbindungsstellen und in Bereichen der Stahlträger, die zuvor durch Anbauteile verdeckt waren. Das zieht erhöhte Prüf- und Reparaturaufwände nach sich, auch für die beiden anderen Hallenschiffe.“
Um den bereits an die erforderlichen Sperrpausen im Zugverkehr angepassten Fahrplan stabil zu halten, wird auch nicht mehr das Hallenschiff 7/8 zuerst für die Oldenburgerinnen und Oldenburger sichtbar sein, sondern das erneuerte Hallenschiff 5/6. Ein erster Meilenstein bei der Fertigstellung der historischen Gleishalle, der voraussichtlich Mitte 2027 erreicht sein wird. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten trägt die Deutsche Bahn.
Christine-Petra Schacht, Stadtbaurätin der Stadt Oldenburg, ergänzt: „Dass sich der Zeitplan nun um voraussichtlich zwei Jahre verzögert, ist natürlich für alle Beteiligten sehr bedauerlich – aber angesichts der nicht vorhersehbaren Schäden in den Stahlträgern auch nachvollziehbar. Es ist schon beeindruckend vor Ort zu sehen, welche aufwendigen Schritte notwendig sind, um den Hallenschiffen neues, nachhaltiges Leben einzuhauchen. Ich bin sicher, dass Oldenburg nach der erfolgten Sanierung der Gleishalle und den weiteren Optimierungen einen der schönsten und charmantesten Hauptbahnhöfe der Republik vorweisen kann.“
Diese Arbeiten stehen noch an
Derzeit werden die Fundamente des Hallenschiffes 7/8 saniert. Parallel werden die Gepäckbahnsteige zwischen dem Bahnsteig 6 und 7 nach historischem Vorbild erneuert. Ab Spätsommer ist der Rückbau des Hallenschiffs am Bahnsteig 3/4 geplant. Im ersten Quartal 2026 sollen die Fundamente am Bahnsteig 5/6 erneuert werden, anschließend ist geplant, dieses dann restaurierte Hallenschiff wieder aufzubauen. Damit ist das erste von drei Hallenschiffen fertig gestellt. Zudem wird der Bahnsteig 5/6 von 228 Meter Länge auf 277 Meter verlängert. Sukzessive werden die restaurierten Hallenschiffe 3/4 und 7/8 wieder aufgebaut und alle Bahnsteige der Gleishalle Oldenburg mit zeitgemäßer Bahnsteigausstattung und digitalen Fahrgastmonitoren ausgestattet.
Alle Maßnahmen erfolgen unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Vorgaben, um die historische Bedeutung des Bahnhofs Oldenburg zu wahren.
Quelle Pressemeldung von Stadt Oldenburg