Professorin Antje Boetius ist „Hochschullehrerin des Jahres“
Die Meeresforscherin der Universität Bremen ist „Hochschullehrerin des Jahres“. Mit dem Preis, den der Deutsche Hochschulverband (DHV) verleiht, wird Antje Boetius als „Anwältin der Meere und herausragende Wissenschaftskommunikatorin“ gewürdigt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 3. April 2023 im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ in Berlin verliehen.
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) würdigt Professorin Antje Boetius als exzellente, vielfach preisgekrönte Wissenschaftlerin, die mit breiter Feldforschung die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere sowie die Lebensvielfalt der Tiefsee beleuchte. Dank ihrer Forschung sei Boetius „eine Anwältin der Meere“, die auf enge internationale Zusammenarbeit dränge und engagiert für zukunftssichernden Klima-, Natur- und Umweltschutz werbe.
Engagement steigert das Ansehen des Berufsstands der Hochschullehrenden
Als herausragende Wissenschaftskommunikatorin gelinge es ihr seit Jahren auf imponierende Weise, ihre überlebenswichtigen Erkenntnisse einem breiten Publikum in unterschiedlichsten Medienformaten anschaulich zu vermitteln. Der Deutsche Hochschulverband ist überzeugt, dass sie durch ihr vorbildliches Engagement das Ansehen der Wissenschaft in Deutschland steigere und den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer auch außerhalb des akademischen Umfelds in einem positiven Licht erscheinen lasse.
„Ich gratuliere Antje Boetius sehr herzlich“, freut sich die Rektorin der Universität Bremen, Professorin Jutta Günther. „Wir sind stolz darauf, mit Antje Boetius eine so engagierte und tatkräftige Wissenschaftlerin an der Universität Bremen und dem AWI zu haben. Ihr Talent, Erkenntnisse aus der Polar- und Meeresforschung allgemein verständlich in die Breite der Gesellschaft zu tragen, ist beispielhaft. Ihre Begeisterung für die Forschung und den Wissenstransfer ist für uns alle immer wieder eine große Inspiration.“
„Über diese tolle Anerkennung freue ich mich außerordentlich“, so Professorin Antje Boetius. „Mir sind die Hochschulen als Orte von vielfältig vernetzbarem Wissen sehr wichtig und die Lehre wie der Wissenstransfer dort ganz besonders. In der Begegnung mit Studierenden an der Universität Bremen bin ich immer am Puls der Zeit. Das Interesse am Erdsystem und der Rolle des Ozeans und Eises für unsere Zukunft ist enorm gestiegen, auch jenseits der exzellenten Meeresforschung hier. Die Verantwortung von uns Lehrenden ist hoch: kommende Generationen brauchen für die Transformationsprozesse komplexes Wissen, Hoffnung und Lust auf Zukunft. Der Preis ist dafür ein tolles Signal.“
Vielfach ausgezeichnete und international vernetzte Wissenschaftlerin
Die Tiefseeforscherin Antje Boetius ist als Professorin für Geomikrobiologie im Fachbereich Geowissenschaften an der Universität Bremen auch am Exzellenzcluster MARUM der Universität Bremen beteiligt. Seit 2017 ist sie Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. Antje Boetius hat an fast 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen. Im Mittelpunkt ihrer aktuellen Forschung stehen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Ozean sowie die Lebensvielfalt der Tiefsee.
2009 erhielt Antje Boetius den hochdotierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Sie ist Trägerin des Communicator-Preises der DFG sowie des Deutschen Umweltpreises 2018 und wurde 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Pressemeldung von Universität Bremen