Premiere Tanz: Keine Ahnung

Premiere Tanz: Keine Ahnung

Premiere Tanz: Keine Ahnung

„Wenn man sich die Dinge genau anguckt, mit einer sehr großen Lupe, die man sich kurz ausleiht von der Ornithologin, dann sieht man doch, woraus die Menschen und die Tiere und die Pflanzen und die Dinge und alles, was es gibt, zusammengesetzt sind: Aus Widerspruch. Und dazwischen keine Ahnung.“ In ihrem Text „Keine Ahnung“ fragt Nele Stuhler, was wäre, wenn man die Ahnungslosigkeit nicht als Begrenzung begreift, sondern dazu steht und sie als Ausgangspunkt nutzt, um auf die Welt zu zugehen.

Choreograf Andy Zondag und Schauspieler:in Jorid Lukaczik nehmen diese Frage (spielerisch) ernst und machen sie zum Grundstein ihrer gemeinsamen Arbeit im Tanz. Zusammen untersuchen sie, warum sich der Körper auf eine bestimmte Art bewegt. Wie seine Bewegungen geprägt sind von Erfahrungen, Erziehung, Erinnerung und Zuschreibungen. Und was passiert, wenn man die Dinge nicht dafür nutzt, wozu sie gedacht sind, sondern einfach mal die Perspektive wechselt. Wo ist das größte Nicht-Wissen, wie übersetzten wir das in Bewegung und warum ist man weniger allein, wenn man seine eigene Ahnungslosigkeit offenlegt?

„Hauptsächlich aber möchte ich Sie aber bitten, mir auf eine Reise zu folgen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Ich gehe in meinem Leben einem, keine Ahnung, Stichwort nach, das heißt: Ich. Und ich hatte Lust dieses eine Mal die Wege nachzuzeichnen, zu denen das Wort mich führt. Ein Vorgang, der mein Seh-Raster befragt, wie ich aus mir herausblicke, auf welche verabredeten und unverabredeten Formen mein Blick trifft, wie die Formen in mich zurückblicken und welche Spannung ich empfinde, zwischen ihnen und mir.“ (Nele Stuhler, „Keine Ahnung“)

Siehe auch  Premiere Moks - Eddy (oder ein anderer) / 14+

Andy Zondag studierte Tanz an der Folkwang Hochschule in Essen. Er arbeitete u. a. mit Choreograf:innen wie Rasmus Ölme, Susanne Linke, Henrietta Horn, Felix Bürkle, German Jauregui, David Zambrano, Philippe Blanchard und dem Künstlerkollektiv huber&christen zusammen. Von 2006 bis 2011 war er Gasttänzer bei Pina Bausch/Tanztheater Wuppertal, mit deren Produktion „Le Sacre du printemps“ er international tourte. Zudem wirkte er an Wim Wenders‘ Dokumentation „Pina“ mit. Ebenfalls 2011 arbeitete er als Resident ein halbes Jahr mit der Danza Contemporanea de Cuba in Havanna. Eine langjährige Arbeitsbeziehung als Tänzer und Assistent verbindet ihn mit Samir Akika/Unusual Symptoms. Von September 2012 bis 2015 war er fest im Tanzensemble des Theater Bremen engagiert. Neben Akika arbeitete er dort mit den Regisseur:innen Alexander Giesche, Mirko Borscht, Anne Sophie Domenz und Robert Lehniger. Andy Zondag ist auch selbst als Choreograf tätig und brachte Ende 2013 sein erstes abendfüllendes Stück „somewhere“ im Pumpenhaus Münster zur Uraufführung. Er fühlt sich in spartenübergreifenden Theaterprojekten an der Schnittstelle von Sprache und Bewegung am besten aufgehoben. In der Spielzeit 2018/2019 kehrte er als choreografischer Mitarbeiter der Tanzsparte an das Theater Bremen zurück, wo er seitdem wieder fest engagiert ist. Daneben arbeitet er regelmäßig als Gast am Schauspielhaus Zürich. Seine erste abendfüllende Arbeit am Theater Bremen war „Starting From Scratch“, bei Alize Zandwijks Inszenierung von „Erbarmen“ nach Johann Sebastian Bachs „Matthäus-Passion“ verantwortete er die Choreografie und mit Felix Rothenhäusler arbeitete er bereits für „REVUE. Über das Sterben der Arten“ und „Bienen. Ein Naturschauspiel“ zusammen.

Premiere am Freitag, dem 24. Mai um 20 Uhr im Bremer Brauhaus

Siehe auch  Klinische Psychologie und Psychotherapie: Studiengang kommt zum nächsten Wintersemester

Choreografie:                                    Andy Zondag

Bühne und Kostüme:                         Giulia Paolucci

Musik:                                                Janis Elias Müller

Licht:                                                 Anke Lindner

Dramaturgie:                                    Theresa Schlesinger

Mit:                                                    Jorid Lukaczik

Pressemeldung von  Theater Bremen