Kryptographin Renate Scheidler aus Kanada lebt und lehrt für ein Jahr in Oldenburg
Oldenburg. Als sie vor rund 35 Jahren als frischgebackene Absolventin der Universität Köln für ihre Promotion nach Kanada ging, war Deutschland noch ein geteiltes Land. Jetzt ist Prof. Dr. Renate Scheidler erstmals wieder für mehr als nur einen Besuch in ihrem Heimatland: Die Mathematikerin verbringt das Jahr 2022 als Gastprofessorin an der Universität Oldenburg.
Ermöglicht wird ihr Aufenthalt vom Helene-Lange-Gastprofessur-Programm der Universität. Mit Mitteln des Professorinnenprogramms III von Bund und Ländern werden herausragende Wissenschaftlerinnen nach Oldenburg eingeladen. Sie alle sind Expertinnen in Fachgebieten, in denen Frauen häufig stark unterrepräsentiert sind. Während ihres Aufenthalts lehren und forschen die Gastprofessorinnen nicht nur, sondern unterstützen in Oldenburg auch junge Akademikerinnen, etwa im Rahmen von Mentorings und persönlichen Beratungen.
Scheidler hat ihre Gastprofessur Anfang des Jahres als erste Teilnehmerin des Programms angetreten. Die Mathematikerin, deren Forschungsschwerpunkte in der Kryptographie und Zahlentheorie liegen, lehrt und forscht seit 20 Jahren an der University of Calgary und ist dort an den Instituten für Mathematik und Informatik tätig. Außerdem hat sie das Netzwerk „Women in Numbers“ in Kanada mit aufgebaut, nach deren Vorbild sich inzwischen Zahlentheoretikerinnen auch in anderen Teilen der Welt organisieren und Fachkonferenzen abhalten – zum Beispiel im Sommer im niederländischen Utrecht.
Für eine Helene-Lange-Gastprofessur können hochrangige Wissenschaftlerinnen vorgeschlagen werden, die entweder Professorinnen sind, sich bereits habilitiert haben oder vergleichbare Qualifikationen vorweisen können. Vorgeschlagen werden können sie von Professorinnen und Professoren der Universität Oldenburg.
Quelle Pressemeldung von Universität Oldenburg