Allwetterreifen am Fahrzeug – was ist zu beachten?

Allwetterreifen am Fahrzeug - was ist zu beachten?
Ganzjahresreifen können eine sinnvolle Alternative zu Sommer- und Winterreifen sein, sofern man einige wichtige Faktoren berücksichtigt.

Allwetterreifen am Fahrzeug – was ist zu beachten?

Moderne Ganzjahresreifen für Pkw werden so entwickelt, dass sie bei jeder Witterung möglichst gute Fahreigenschaften aufweisen können. Zudem sollen sie den lästigen saisonalen Reifenwechsel überflüssig machen. Außerdem ersparen sich Autofahrer einen zweiten Satz Sommer- oder Winterreifen sowie die möglichen Kosten für die Reifenlagerung. Doch wie lange halten die Allwetterreifen wirklich? Lassen sich Allwetterreifen wirklich das ganze Jahr über problemlos fahren? Spart der Umstieg auf Allwetterreifen tatsächlich bares Geld? Finden Sie hier heraus, nach welcher Laufleistung diese Reifen aus Sicherheitsgründen ausgewechselt werden sollten.

Sind Allwetterreifen für das ganze Jahr geeignet?

Über diese Frage streiten sich seit Langem schon ganze Autofahrergenerationen.
Eines ist ganz klar – Ganzjahresreifen können aufgrund ihrer baulichen Beschaffenheit und den damit verbundenen fahrdynamischen Eigenschaften immer nur ein Kompromiss zu Sommer- oder Winterreifen sein. Sie lohnen sich vor allem dann, wenn man nicht unbedingt jeden Tag lange Strecken zu fahren hat und bei witterungsbedingten Extremsituationen auch mal das Fahrzeug stehen lassen kann. Bewegt man das Auto hauptsächlich in Gegenden, wo nur mit minimalen Schneefällen zu rechnen ist, macht eine Anschaffung von Allwetterreifen Sinn. Damit sind vor allem südlich gelegene Regionen und Stadtgebiete gemeint. Ist man nur in der Stadt unterwegs, können solche Reifen ausreichen, um trotzdem sicher von A nach B zu gelangen.

Wie lange halten Reifen, die das ganze Jahr gefahren werden?

Vielfahrer sollten ihre Ganzjahresreifen frühzeitig wechseln. Es scheint logisch und eine Binsenweisheit zu sein, dass Fahrer mit höherer Laufleistung auch die Allwetterreifen früher wechseln müssen. Denn mehr Kilometer auf der Straße bedeuten mehr Profilabnutzung.

Bei einigen Vielfahrern sind oft schon nach etwa 35.000 Kilometern die Reifen abgefahren, während andere Fahrer Laufleistungen von bis zu 60.000 Kilometer mit Allwetterreifen erreichen. Dies ist der jeweiligen Fahrweise und den äußeren Bedingungen geschuldet. Autofahrer die viel auf der Autobahn unterwegs sind, beanspruchen die Reifen natürlich ganz anders als Kurzstreckenfahrer, die nur hin und wieder mit moderater Geschwindigkeit über die Landstraßen fahren. So müssen die besagten Vielfahrer die Reifen bereits nach 2 Jahren wechseln, wohingegen Wenigfahrer durchaus 2 bis 3 Jahre länger mit den Reifen unterwegs sein können.

Irgendwann ist jedoch der Zeitpunkt erreicht, an dem die Gummimischungen der Allwetterreifen beginnen zu altern. Dadurch wird die Haltbarkeit der Reifen deutlich beeinträchtigt, sie werden anfälliger für äußere Beschädigungen und stellen so tatsächlich ein sicherheitsrelevantes Problem dar. Der Zersetzungsprozess der Gummimischung schreitet auch dann voran, wenn die Reifen ordnungsgemäß eingelagert werden und gar nicht am Auto montiert sind. Im Zweifelsfall hilft hier der Gang zum Fachbetrieb, der ganz sicher eine verbindliche Auskunft über den Zustand der Reifen geben kann.

Kosten Allwetterreifen mehr als Sommerreifen?

Aufgrund der vielen verschiedenen Anforderungen an die Beschaffenheit eines Allwetterreifens ist die Herstellung um einiges anspruchsvoller als bei herkömmlichen Sommerreifen. Trotzdem liegen die Preise für All-Season-Reifen verschiedenen Studien zufolge ähnlich wie die Preise für Sommer- oder Winterreifen, wobei man hier lediglich die gängigsten Modelle verglichen hat. Ausnahmen bestätigen wie immer auch hier die Regel.

Allerdings können die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Reifenherstellern sehr groß sein. Ein Preisvergleich vor dem Kauf von neuen Reifen ist sicher zu empfehlen und lohnt sich meistens. Nimmt man günstige Ganzjahresreifen, muss man oft Einbußen bei der Qualität hinnehmen. Unter Umständen kann dies mit einer erhöhten Abnutzung verbunden sein, was wiederum dazu führt, dass neue Reifensätze in deutlich kürzeren Abständen gekauft werden müssen. Die beste Zeit für den Kauf von Ganzjahresreifen ist im Frühjahr und Frühsommer. In diesem Zeitraum sind die Reifenpreise für Pkw am niedrigsten.

Durch den Umstieg auf Ganzjahresreifen entfallen logischerweise auch die Kosten für den sonst üblichen Reifenwechsel der Sommer- und Winterpneus. Die Lagerung fällt weg, Auswuchten und Ventilwechsel sind auch hinfällig. Da auch der Neuanschaffungspreis nicht deutlich über dem von normalen Winter- oder Sommerreifen liegt, lässt sich die Frage, ob Ganzjahresreifen teurer sind, ganz sicher verneinen.

Unbedingt die Kennzeichnung an den Reifen beachten
Es ist nicht ausreichend, wenn die Reifen im Winter die Kennzeichnung „M+S“ (Matsch und Schnee) tragen. Reifen sind nur dann für den Wintereinsatz geeignet, wenn sie mit dem Alpensymbol auf der Reifenflanke (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sind. Allerdings gibt es eine Übergangsregelung: Bis zum 30. September 2024 gelten Reifen mit der „M+S“-Kennzeichnung als wintertauglich, wenn sie bis zum 31. September geprüft worden sind. Bis dahin können also die Ganzjahresreifen noch in aller Ruhe abgefahren werden.