Tarifverhandlungen Seehäfen: ver.di ruft Beschäftigte des Hafens in Emden am Freitag zum Warnstreik auf

Tarifverhandlungen Seehäfen: ver.di ruft Beschäftigte des Hafens in Emden am Freitag zum Warnstreik auf

Am morgigen Freitag, dem 14. Juni 2024, werden die Hafenarbeiter von Emden in den Warnstreik treten. Organisiert von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), soll der Ausstand von den frühen Morgenstunden um 6:00 Uhr bis in den frühen Nachmittag andauern. Diese Aktion markiert die vierte Streikwelle in dieser Tarifrunde, nachdem zuvor bereits die Hafenarbeiter in Hamburg, Bremen und Bremerhaven ihre Arbeit niederlegten, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.

Die Streikwelle rollt, weil die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), bisher kein Angebot vorgelegt hat, das verhandlungsfähig erscheint. Die letzte Verhandlungsrunde am 6. Juni brachte keine Annäherung der Positionen; weitere Gespräche sind erst für den 17. und 18. Juni geplant.

Maren Ulbrich, die Verhandlungsführerin von ver.di, unterstreicht die Entschlossenheit der Hafenbeschäftigten: „Mit dem Streik in Emden verstärken die Arbeitnehmer den Druck auf die Arbeitgeber. Sie signalisieren klar, dass das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite nicht ausreicht, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Inflation gerecht zu werden.“ Die Arbeitnehmer fordern eine substantielle Erhöhung des Stundenlohns um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni 2024 sowie eine Anpassung der Schichtzulagen, die eine nachträgliche Korrektur für die im letzten Tarifabschluss ausbleibende Erhöhung einschließt.

„Besonders die unteren Lohngruppen sollen von den Anpassungen profitieren, da sie in den vergangenen Jahren überproportional von der Inflation betroffen waren“, fügt Ulbrich hinzu und kritisiert, dass die bisherigen Angebote des ZDS zwar einen Schritt in die richtige Richtung darstellen, jedoch bei weitem nicht ausreichend seien. Die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Beschäftigtengruppen müssten zudem signifikant verringert werden.

Diese neuerliche Eskalation im Tarifstreit wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Spannungen in der Logistikbranche, die wesentlich durch die steigenden Lebenshaltungskosten und die wachsende Unzufriedenheit der Arbeitnehmer geschürt werden.

Siehe auch  NDR Projekt "Jahrhundertleben" wird fortgeführt