LBEG veröffentlicht neue Handlungsempfehlungen: Tagung zur Renaturierung von Hochmooren

LBEG veröffentlicht neue Handlungsempfehlungen: Tagung zur Renaturierung von Hochmooren
In Präsenz und online diskutieren Expertinnen und Experten im Geozentrum Hannover auf der Fachtagung anlässlich der gerade veröffentlichten Handlungsempfehlungen über die Renaturierung von Hochmooren.

LBEG veröffentlicht neue Handlungsempfehlungen: Tagung zur Renaturierung von Hochmooren

Knapp drei Viertel aller Hochmoore Deutschlands liegen in Niedersachsen. Daher wurde vom Land schon vor mehr als 40 Jahren ein Moorschutzprogramm aufgelegt. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte heraus wurden „Handlungsempfehlungen zur Renaturierung von Hochmooren“ erstellt, die das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) nun als Geobericht 45 veröffentlicht und dazu eine Fachtagung veranstaltet hat.

„Um die Klimaneutralität bis 2045 erreichen zu können, spielt die Renaturierung der Hochmoore eine entscheidende Rolle“, sagte Dr. Martha Graf, Mitautorin der Handlungsempfehlungen, auf der Tagung, die im Geozentrum Hannover stattfand. Dort diskutierten Expertinnen und Experten unter anderem darüber, welche technischen Möglichkeiten es gibt, Moore zu renaturieren, und wie erfolgreich Wiedervernässungsmaßnahmen sein können. Besonders im Blickpunkt stand dabei die Herausforderung, landwirtschaftliche Nutzung und die Wiederherstellung von Moorflächen in Einklang zu bringen.

Seit 1981 in Niedersachsen das erste Moorschutzprogramm Deutschlands aufgelegt wurde, sind mehr als 15.000 Hektar Hochmoor renaturiert worden. Das entspricht einer Fläche von mehr als 21.000 Fußballfeldern. Und mindestens nochmal so viel sollen es in den kommenden Jahren werden. Dabei ist besonders aus Gründen des Klimaschutzes schnelles und effizientes Handeln geboten, wobei die Bedeutung der Moore als Lebensraum für besondere Arten und für die globale Artenvielfalt berücksichtigt werden muss.

Damit das gelingen kann, haben vor drei Jahren 26 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Landesämtern, unteren Naturschutzbehörden, NGOs, Planungsbüros, Torfabbaufirmen und Universitäten begonnen, das Dokument „Handlungsempfehlungen zur Renaturierung von Hochmooren“ zu verfassen. Nun liegt das 120 Seiten starke Werk vor, in dem es konkrete Empfehlungen zur Renaturierung von Flächen mit verschiedenen Vornutzungen wie Torfabbau, Landwirtschaft und Forstwirtschaft sowie von brachliegenden Flächen gibt. Dabei stehen gerade die landwirtschaftlich intensiv genutzten Hochmoorflächen Norddeutschlands im Mittelpunkt, für die es spezifische Empfehlungen zum Umgang mit dem stark degenerierten Oberboden in der Renaturierung gibt. Der breit gefächerte Verfasserkreis hat dafür gesorgt, dass die verschiedenen Aspekte dieses Themas einvernehmlich dargestellt werden konnten.

Martha Graf freute sich über große Resonanz an der Tagung zur Vorstellung der neuen Handlungsempfehlungen. „Wir geben mit unserem Geobericht 45 eine Hilfestellung, die es in der Praxis ermöglichen soll, die Hochmoorrenaturierung in Zukunft effizient und erfolgreich zu machen.“

Pressemeldung von  LBEG