Preisträgerin Annegret Streu zeigt im Pulverturm bizarre Artefakte

Preisträgerin Annegret Streu zeigt im Pulverturm bizarre Artefakte
Übergabe des Ausstellungskatalogs an die Künstlerin, v.l.: Dr. Steffen Wiegmann (Leiter des Stadtmuseums), Annegret Streu (Preisträgerin), Dr. Sabine Isensee (Kuratorin und Leiterin Bildende Kunst). Foto: Stadtmuseum Oldenburg

Preisträgerin Annegret Streu zeigt im Pulverturm bizarre Artefakte

Oldenburg. Dieses Jahr erhält die Künstlerin Annegret Streu von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle die Auszeichnung, dem Publikum ihre aktuellen keramischen Werke vom 3. Juli bis zum 28. August 2022 im mittelalterlichen Pulverturm vorzustellen. Die Keramikausstellung mit dem Titel „Artefakte“ wird am Sonntag, 3. Juli, um 11.15 Uhr im Beisein der Künstlerin vor dem Pulverturm am Schloßwall eröffnet. Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseums Oldenburg wird die Gäste begrüßen und die Preisverleihung vornehmen. Dr. Sabine Isensee, Leiterin Bildende Kunst und Kuratorin der Ausstellung wird die Laudatio für Annegret Streu halten.

Mit dem Förderpreis „Keramik im Pulverturm“ werden seit 1996 junge Talente ausgezeichnet, die durch innovative und überraschende Positionen in der keramischen Kunstszene beeindrucken. „Annegret Streu greift in ihrer Kunst das aktuelle Thema der Nachhaltigkeit auf, indem sie Müll zum ästhetischen Prinzip ihrer Werke erhebt. Es hat etwas Magisches, wenn die Künstlerin diese Dinge in ihre Keramiken transformiert und ihnen eine neue Berechtigung verleiht. Dabei lässt sie persönliche Geschichten, Empfindungen und Erfahrungen einfließen, so dass sich die Realität zur Imagination verschiebt“, beschreibt Sabine Isensee die Arbeitsweise der Künstlerin.

Maritime Poesie
In den Magazinen von Annegret Streu finden sich viele Fundstücke, die nach Materialien wie Porzellan, Plastik, Glas, Gummi, Holz, Metall und Stoff systematisch geordnet sind. Viele der Materialien tragen Lebensspuren in sich, die aus verschiedenen Zeiten stammen und auf Kultur und Vergangenheit verweisen. Im kreativen Prozess der Assemblage erhalten die mit Keramik kombinierten Fundstücke dann überraschend neue Sinnbezüge. Im Pulverturm entfalten ihre keramischen Objekte eine Aura von maritimer Poesie. So klingen in Titeln wie „Dreifuß aus dem Meer mit Esse“, „Gehirnkoralle in Beziehung“ und „Anemone 2.0“ karibische Korallenriffe, märchenhafte Kerzenleuchter und rätselhafte Relikte an.

Auf feinsinnige Weise bringt Annegret Streu abgespeicherte Erinnerungen wieder zum Vorschein und macht sie erlebbar. Durch eine Acrylscheibe können die Betrachterinnen und Betrachter in das untere Gewölbe des Pulverturms blicken. Dort schwebt eine große flache Keramikschale, die an das Denkarium aus der Zauberschule Hogwarts erinnert. Darin schwimmen fantastische Fundstücke. Durch Anschauung werden diese Objekte lebendig und mit unseren Erkenntnissen zu inspirierenden Gedankenketten verwoben. Die Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich auf dieses Erinnerungsspiel im Oldenburger Pulverturm einzulassen.

Während der Ausstellung ist der Pulverturm freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der für 15 Euro im Pulverturm erhältlich ist.

Die Künstlerin
Annegret Streu, 1990 in Meerane geboren, studierte von 2013 bis 2020 Kunst und Keramik bei Prof. Martin Neubert an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle. 2022 erhielt Annegret Streu das Stipendium „Neustart Kultur“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und 2021 das Stipendium „Kultur ans Netz“ der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Seit 2009 war die Künstlerin mit ihren Werken an nationalen Ausstellungen unter anderem in Leipzig, Chemnitz, Halle, Bad Driburg und München vertreten.

Öffentliche Führungen
Zur Ausstellung „Artefakte“ von Annegret Streu finden sonntags um 14 Uhr öffentliche Führungen mit Kunstvermittler Dirk Meyer im Pulverturm statt.
Termine: 3. Juli, 7. August, 14. August und 28. August.
Kosten: 3 Euro. Tickets für die Führungen erhalten Sie auf Ticket2go.de.

Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg