NDR Umfrage zur Landtagswahl in Niedersachsen: SPD weiter stärkste Partei – Sorge vor wirtschaftlicher Entwicklung

NDR Umfrage zur Landtagswahl in Niedersachsen: SPD weiter stärkste Partei - Sorge vor wirtschaftlicher Entwicklung

NDR Umfrage zur Landtagswahl in Niedersachsen: SPD weiter stärkste Partei – Sorge vor wirtschaftlicher Entwicklung

Gut fünf Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen baut die SPD ihre Führung aus. Die CDU liegt unverändert auf Platz 2, die Grünen verlieren. Das ist das Ergebnis des aktuellen, repräsentativen Niedersachsen-Trends von Infratest dimap im Auftrag des NDR.

Die SPD käme laut des aktuellen Niedersachsen-Trends auf 31 Prozent, wenn am kommenden Sonntag in Niedersachsen Landtagswahl wäre. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im letzten Niedersachsen-Trend vom Juli 2022. Die CDU bliebe bei 27 Prozent (unverändert), Bündnis 90/Die Grünen erreichten 19 Prozent (minus 3 Prozentpunkte). Für die FDP würden sich 6 Prozent der Wahlberechtigten entscheiden (minus 1 Prozentpunkt), für die AfD 7 Prozent (plus 1 Prozentpunkt). Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 10 Prozent, darunter Die Linke mit 4 Prozent (plus 1 Prozentpunkt).

Rechnerisch wäre damit eine Neuauflage der Rot-Grünen Koalition möglich, die bestehende Koalition aus SPD und CDU könnte ebenfalls fortgesetzt werden. Auch eine Koalition von CDU und Bündnis 90/Die Grünen hätte eine (knappe) Mehrheit.

Bei den Wahlberechtigten überwiegt der Wunsch nach einer SPD-geführten Landesregierung. 45 Prozent (minus 1 Prozentpunkt) sprechen sich für ein Kabinett unter SPD-Führung aus. Grund dafür ist auch die Popularität des amtierenden Ministerpräsidenten Stephan Weil. Mit seiner Arbeit sind 58 Prozent der Wahlberechtigten zufrieden (plus 2 Prozentpunkte). Ihn würden auch 50 Prozent der Befragten direkt wählen, wenn das möglich wäre (minus 2 Prozentpunkte).

Die Arbeit des CDU-Wirtschaftsministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten Bernd Althusmann bewerten 43 Prozent der Befragten als positiv (minus 1 Prozentpunkt). Bei einer Direktwahl würden sich 27 Prozent der Wahlberechtigten (plus 5 Prozentpunkte) für ihn entscheiden.

Alle anderen Spitzenkandidaten sind den Wahlberechtigten wenig bekannt. Mit dem Namen Julia Willie Hamburg von Bündnis 90/Die Grünen können 76 Prozent der Befragten nichts anfangen. AfD-Spitzenkandidat Stefan Marzischewski-Drewes ist mehr als 80 Prozent der Befragten kein Begriff.

Die Landtagswahl findet in Zeiten deutlicher wirtschaftlicher Verunsicherung statt. Aktuell bezeichnen nur 46 Prozent der Wahlberechtigten die wirtschaftliche Lage als „gut“ oder „sehr gut“. Vor fünf Jahren waren es 80 Prozent. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (51 Prozent) rechnet damit, dass sich die wirtschaftliche Lage in einem Jahr verschlechtert.

Eine Rolle spielen dabei weiter steigende Preise für Energie. Laut Niedersachsen-Trend wollen drei Viertel der Wahlberechtigten (77 Prozent) im Winter weniger Strom verbrauchen und weniger heizen. Dennoch befürchten 39 Prozent, dass sie im Winter ihre Energie-Rechnung nicht bezahlen können, unter ihnen überdurchschnittlich viele Jüngere sowie Menschen mit formal einfacher Schulbildung.

Angesichts dieser Entwicklung sprechen sich nur 20 Prozent der Befragten dafür aus, die letzten verbliebenen Atomkraftwerke zum Jahresende abzuschalten. 42 Prozent unterstützen eine befristete Laufzeitverlängerung, 35 Prozent sind offen für eine längerfristige Nutzung der Atomenergie. Sogar 40 Prozent der Grünen-Anhänger sprechen sich für einen sogenannten Streckbetrieb aus.

Infratest dimap hat vom 24. August bis zum 29. August insgesamt 1169 wahlberechtigte Personen in Niedersachsen per Telefon oder Online befragt. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 2 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) und 3 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50 Prozent).

Pressemeldung von  NDR