Energieverbrauch in Sporthallen ist um ein Drittel gesunken
Oldenburg. Die Stadt Oldenburg hatte am 11. Juli dieses Jahres als eine der ersten Kommunen in Deutschland ein Paket mit Energiesparmaßnahmen auf den Weg gebracht, um angesichts des drohenden Gas-Engpasses im Winter die Verbräuche schon jetzt zu drosseln. In einer ersten Zwischenbilanz stellt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann nun erfreut fest: „Unsere Maßnahmen zeigen messbar Wirkung. Das belegen einige Beispiele, bei denen wir die Verbrauchswerte vergleichen konnten.“
So ist in den städtischen Sportstätten die Warmwasseraufbereitung abgeschaltet worden. Das hatte zu bundesweiter Aufmerksamkeit geführt, weil davon auch die Profi-Fußballer von Schalke 04 bei ihrem DFB-Pokalspiel im Oldenburger Marschwegstadion betroffen waren. Wie effektiv aus Energiesparsicht kalte Duschen sind, dokumentiert der Vergleich von Verbrauchsmengen von zehn städtischen Sporthallen. Im Durchschnitt konnte in diesen Hallen innerhalb von zwei Wochen der Gesamtverbrauch im Monat Juli 2022 gegenüber dem Vormonat um 34 Prozent gesenkt werden – das entspricht rund 10.000 Kilowattstunden (kWh). Das Einsparpotential für einen gesamten Sommermonat beträgt nur für diese Hallen etwa 27.000 kWh, hat der Eigenbetrieb für Hochbau und Gebäudewirtschaft errechnet. „Das zeigt, dass wir hier an einer richtigen Stellschraube gedreht haben“, betont Krogmann.
Oldenburg zieht sich warm an: Stadt fährt Energieverbrauch herunter
Dass die Einsparung nicht einfach nur auf die Ferienzeit zurückzuführen ist, verdeutlichen Daten aus dem Jahr 2019, als der Juli ebenfalls (sport-)unterrichtsfreier Ferienmonat gewesen war. Die genannten zehn Sporthallen wiesen seinerzeit nahezu identische Gesamt-Verbrauchsmengen (Juni 2019: 32.687 kWh / Juli 2019: 31.741 kWh) auf. Die Schulnutzung hat folglich wenig Einfluss auf die Verbrauchsmengen.
Vereinsnutzung fällt stark ins Gewicht
Sehr viel stärker ins Gewicht fällt das Einsparpotenzial hingegen bei großen Hallen mit einem hohen Anteil an Vereinsnutzungen. So konnte der Energieverbrauch beispielsweise in der Halle am Brandsweg in diesem Juli gegenüber dem Vormonat sogar um 64 Prozent gedrosselt werden. Krogmann freut sich, dass sich der Stadtsportbund solidarisch zeigt und die Einsparmaßnahme mitträgt: „Ich danke den Vereinen, die städtische Sportanlagen nutzen, für das Verständnis. Gleichzeitig rufe ich auch die Vereine mit eigenen Sportstätten dazu auf, unserem Beispiel zu folgen und da, wo es noch nicht geschehen ist, ebenfalls ihre Energieverbräuche zu reduzieren“, so der Oberbürgermeister.
Anpassung an Energiespar-Verordnung
Die Abschaltung der Warmwasseraufbereitung ist eine der Maßnahmen, die nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung auch im Herbst und Winter fortgesetzt werden sollen. Darüber und über die Fortschreibung des Energiespar-Programms wird der Oberbürgermeister am 29. August im Ausschuss für Allgemeine Angelegenheiten und im Verwaltungsausschuss informieren und die Ratsmitglieder beteiligen. Mit der Fortschreibung wird auch eine Anpassung an die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigte Energiespar-Verordnung vorgenommen, die ab 1. September gelten soll. Die Verordnung sieht unter anderem die Absenkung der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden auf 19 Grad vor. Im Oldenburger Maßnahmenkatalog sind bislang 20 Grad die Obergrenze. Habecks Maßgabe, Gebäude oder Denkmäler nicht mehr aus repräsentativen oder ästhetischen Gründen anzustrahlen, ist ebenfalls im städtischen Handlungsprogramm zu finden. „In vielen Punkten sind wir bereits deckungsgleich“, hat Oberbürgermeister Krogmann festgestellt.
Quelle Pressemeldung von Stadt Oldenburg